WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 14/2016 - page 4

schen Nachbarn entstehen auf diesem
Weg bereits viele qualitätsvolle, bezahl-
bare Wohnungen“, sagte VdW-Verbands-
direktor
Alexander Rychter
für die Woh-
nungswirtschaft im Westen. „Wir sollten
zügig dafür sorgen, dass das auch in Nord-
rhein-Westfalen möglich wird. Denn lang-
wierige Genehmigungsprozesse sind heute
ein Hauptgrund, warum Bauprojekte der
Wohnungsgesellschaften und -genossen-
schaften verzögert werden.“
„Serielles Bauen ermöglicht es, eine Viel-
zahl von Komponenten bis hin zu vollstän-
digen Wohnmodulen industriell vorzufer-
tigen und durch Wiederholungseffekte
die Kosten erheblich zu senken“, betonte
Dirk Grünewald
, Präsident des Bauin-
dustrieverbandes Nordrhein-Westfalen.
„Diese zügige Bauweise vereint heute
Qualität, Innovation und Kosteneffizienz
mit ansprechendem Aussehen für den
modernen Wohnungsbau.“ Die Bauindus-
trie sei bereit, sich als Innovationsmotor zu
betätigen, sobald der Startschuss gegeben
werde.
NRW-Umweltminister
Johannes Remmel
nutzte die Fachtagung, um auf die erheb-
lichen Potenziale der Holzbauweise hinzu-
weisen: „Mit dem Bau von modernen Holz-
gebäuden können wir Menschen schnell
und effizient mit Wohnraum versorgen. Bei
der Unterbringung von Flüchtlingen gibt
es hier bereits eine Reihe erfolgreicher Pro-
jekte. Aber auch darüber gibt uns der nach-
wachsende Rohstoff Holz die Möglichkeit,
ökologische Vernunft und bezahlbares,
gutes Wohnen miteinander in Einklang zu
bringen. Dies muss sich auch in der neuen
Landesbauordnung wiederfinden.“
Auf Einladung der Veranstalter haben sich
auf der Fachtagung auch eine Reihe von
Partnern in die Diskussion eingebracht:
Beteiligt waren die Architektenkammer
Nordrhein-Westfalen, die Architektenkam-
mer Rheinland-Pfalz sowie der BFW Lan-
desverband NRW. Unternehmen der Bau-
industrie sowie Wohnungsgesellschaften
und -genossenschaften steuerten Praxisbei-
spiele zu den bisherigen Erfahrungen mit
seriellen Bauweisen bei.
(wink/schi)
Fortsetzung von Seite 3
AUS DEN VERBÄNDEN
Der NRW-Umweltminister Johannes Remmel
plädierte für eine vermehrte Nutzung von mo-
dernen Gebäuden aus Holz.
Sächsische Wohnungsgenossenschaften starten Kooperation mit SmartHome
Initiative Deutschland
Berlin/Dresden – Die SmartHome Initiative Deutschland (SHD) und der Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften
(VSWG) wollen die sächsische Wohnungswirtschaft fit für Smart Home- und AAL-Lösungen machen. Dazu gaben sie am
31. März 2016 die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung bekannt.
Gemeinsames Ziel ist die Erhöhung von
Fachwissen zu vorhandenen Einsatzmög-
lichkeiten, Technologien und deren Ver-
netzbarkeit. Außerdem geht es um die
Nutzenübersetzung für die Wohnungs-
genossenschaften und deren Mieter, die
Erarbeitung von klaren Handlungsemp-
fehlungen und Qualitätskriterien für die
Umsetzung, den Bau und den Betrieb
smarter Projekte.
„Die Digitalisierung verändert die Gesell-
schaft in atemberaubender Geschwindig-
keit. Als Verband befassen wir uns seit
Jahren mit dieser rasanten Entwicklung.
Dabei spielen unterjährige Verbrauchsda-
ten, die den Mitgliedern zur Verfügung
gestellt werden müssen, sowie neue
Dienstleistungen in der Wohnung und
der Datenschutz eine wichtige Rolle. Hier
arbeiten wir mit vielen Partnern zusam-
men und freuen uns, jetzt auch den SHD
als gewerkeübergreifenden interdisziplinä-
ren Bundesverband als Partner gewonnen
zu haben“, so Dr.
Axel Viehweger
, Vor-
stand des VSWG.
Der Immobilien- und Wohnungswirt-
schaft kommt eine zentrale Rolle bei der
Entwicklung des Smart Home-Marktes in
Deutschland zu. Ein wachsender Anteil der
Betreuung, Versorgung, Gesundheitsfür-
sorge, Pflege und der sozialen Integration
wird sich in den kommenden Jahren in die
häusliche Umgebung verlagern. Die Woh-
nungswirtschaft trägt in den kommen-
den Jahren nicht nur einen großen Teil der
Belastungen der Energiewende, sondern
auch die Verantwortung in Bereichen der
sozialen Mieten, des demografischen Wan-
dels und der Schaffung altersgerechten
Wohnraumes.
„Eine der wichtigsten Aufgaben ist die
Erarbeitung einer skalierbaren und modu-
laren Planungsvorlage für eine zukunftsfä-
hige Smart Home-Basisinfrastruktur. Diese
Vorlage soll möglichst in normierte und
somit multiplizierbare Planungsprozesse
überführt werden. Auf dieser Basis gilt es
dann, Entscheider der Immobilienwirtschaft
sowie die Unternehmen aus Architektur,
Fachplanung und Projektentwicklung mit
entsprechendem Wissen und Verständnis
auszustatten“, erklärte
Alexander Scha-
per
, Geschäftsführer der SHD.
Die Kooperation sieht künftig die gegen-
seitige Unterstützung der Ausweitung aller
Aktivitäten zu Smart Home in der Woh-
nungswirtschaft vor. Durch die Erarbei-
tung praxisorientierter Informationen und
die Zusammenarbeit in Projekten sollen die
Unternehmen und sächsischen Wohnungs-
genossenschaften bei der Verbesserung der
Wettbewerbsfähigkeit und der Erschlie-
ßung des Potenzials zu Smart Home, Smart
Building und Smart City nachhaltig unter-
stützt werden.
(jak/kön)
Aktuelle Entwicklungen, Ergebnisse und
Projekte finden Sie auf der Projekthomepage
Alexander Schaper (SHD) und Dr. Axel Viehwe-
ger (VSWG) bei der Unterzeichnung der Koope-
rationsvereinbarung (v. l.)
Foto: VSWG
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