WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 36/2015 - page 4

NACHRUF
schafterin betonte, dass es neben den not-
wendigen Investitionen auch darum gehe,
durch eine stabilere wirtschaftliche Basis
die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens
zu sichern. Insbesondere die derzeit dünne
Eigenkapitalausstattung müsse nach und
nach gestärkt werden.
Vorletzte Station war die Kreiswohnungs-
bau Osterode. Geschäftsführer
Hans-
Peter Knackstedt
und Aufsichtsratsvor-
sitzender
Klaus Liebing
verdeutlichten,
warum das Unternehmen seit Jahren eine
engagierte „Qualitätsoffensive“ verfolgt.
Durch etliche Neubauprojekte wurde das
Wohnungsangebot nachhaltig verbessert,
und damit hat die Kreiswohnbau auch auf
einem schrumpfenden Markt Erfolg. In den
vergangenen 20 Jahren seien 55 Millionen
Euro in den Bestand geflossen; weitere 75
Millionen Euro wurden in den Bau von 340
und den Abriss von 400 Wohnungen inves-
tiert. Parallel zu den modernen Wohnan-
geboten hat die Kreiswohnbau ein breites
Spektrum an wohnbegleitenden Dienstleis-
tungen entwickelt.
Bei der „Wohnen in Northeim“, 2008
entstanden durch den Zusammenschluss
der Northeimer Wohnungsbau und der
Wohnungsbaugesellschaft des Landkrei-
ses, wurden Gedaschko und Pott von
Geschäftsführerin
Katharina Franzke
und dem Aufsichtsratsvorsitzenden
Guido
Mönnecke
empfangen. Trotz negativer
Bevölkerungsprognose setzt das Unter-
nehmen auf die Standortqualitäten der
Stadt Northeim im Speckgürtel von Göt-
tingen und als Sitz traditionsreicher Indus-
triearbeitgeber. Problematisch sei die Ver-
mietungssituation eher in den westlichen
Teilen des Landkreises. Im Stadtgebiet hat
sich die „Wohnen in Northeim“ Flächen
auf einem freigewordenen Krankenhaus-
gelände sowie ein Schulgrundstück gesi-
chert, auf dem in diesen Tagen die alten
Gebäude abgerissen werden. In beiden
Fällen sollen generationengerechte Wohn-
und Betreuungsangebote entstehen.
(ens/schi)
Fortsetzung von Seite 3
In Osterode: Heiner Pott und Axel Gedaschko
mit Hans-Peter Knackstedt, Geschäftsführer,
und Klaus Liebing, Aufsichtsratsvorsitzender
der Kreiswohnungsbau Osterode (v. l.)
In Northeim: Gedaschko und Pott mit Vertre-
tern der „Wohnen in Northeim“, darunter der
Aufsichtsratsvorsitzende Guido Mönnecke (2. v.
l.) und Geschäftsführerin Katharina Franzke
In Goslar: Sparkassendirektor Hermann Meh-
rens, Axel Gedaschko, Heiner Pott und Andre-
as Matschkus, Geschäftsführer der Wohnge-
sellschaften Goslar/Harz (v. l.)
Trauer um Dr. Rudolf Ridinger
Völlig
überra-
schend ist der
langjährige Ver-
b a nd s d i r e k t o r
des Verbandes
der Südwestdeut-
schen Wohnungs-
wirtschaft (VdW
südwest),
Dr.
Rudolf Ridinger,
am 23. August 2015 im Alter von nur
56 Jahren verstorben. Verbandsrat, Vor-
standskollegin, seine Mitarbeiter und die
gesamte Wohnungswirtschaft trauern
um den Vorstand des VdW südwest, der
die Geschicke des Verbandes 14 Jahre
lang erfolgreich gelenkt hat.
Dr. Rudolf Ridinger übernahm 2001 die
Aufgaben des Verbandsdirektors beim
VdW südwest. Seit 2011 war er auch
Vorstand des VdW saar und Geschäfts-
führer der Treuhandgesellschaft für die
Südwestdeutsche Wohnungswirtschaft
mbH (TdW südwest). In dieser Zeit hat
er sich stets engagiert für die Interessen
der Wohnungswirtschaft eingesetzt. Dr.
Rudolf Ridinger stärkte die Bedeutung
des Verbandes erheblich und machte ihn
zu einer wichtigen und bei Politik und
Öffentlichkeit stark beachteten Stimme
der Wohnungswirtschaft. Unter anderem
trug Dr. Rudolf Ridinger wesentlich zur
Gründung der Arbeitsgemeinschaft der
wohnungs- und immobilienwirtschaft-
lichen Verbände in Hessen (AWI) und
des Kammern- und Verbändebündnisses
„Impulse für den Wohnungsbau“ bei,
deren beider Sprecher er zudem war.
Dr. Rudolf Ridinger wurde am 20. März
1959 im baden-württembergischen Dos-
senheim geboren. An der Universität
Konstanz studierte er von 1980 bis 1985
Verwaltungswissenschaften. Danach war
Dr. Rudolf Ridinger bis 1990 als wissen-
schaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich
Wirtschafts- und Organisationswissen-
schaften der Bundeswehruniversität in
Hamburg tätig, wo er 1990 im Bereich
Wirtschafts- und Politikwissenschaften
promovierte. Im selben Jahr wechselte
Dr. Rudolf Ridinger als Referent für Regi-
onal- und Strukturpolitik zum Deutschen
Industrie- und Handelskammertag und
übernahm 1993 als Abteilungsleiter den
Bereich Wirtschafts- und Umweltpoli-
tik beim Zentralverband des Deutschen
Handwerks, bevor er 2001 zum VdW
südwest kam.
Durch sein großes Engagement hat Dr.
Rudolf Ridinger bedeutende Zeichen für
eine ökonomisch und sozial orientierte
Wohnungswirtschaft gesetzt und wesent-
lich zur nachhaltigen Verbesserung der
Wohnungsversorgung in Deutschland
beigetragen. Seine Stimme war in Politik
und Öffentlichkeit sehr geachtet. Wir ver-
lieren mit Dr. Rudolf Ridinger einen klu-
gen und hochgeschätzten Kollegen. In
tiefer Dankbarkeit werden wir ihm stets
ein ehrendes Gedenken bewahren. Unser
Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.
Axel Gedaschko
, Präsident des GdW
Bundesverband deutscher Wohnungs-
und Immobilienunternehmen
Foto: Martin Joppen
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