WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 27/2015 - page 4

AUS DEN VERBÄNDEN
Mietschuldenquote bei sächsischen Wohnungsgenossenschaften sinkt auf ein
Prozent
Dresden – Die 219 im Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften (VSWG) organisierten Mitglieder haben mit acht
Millionen Euro im Jahr 2014 nur ein Prozent aufgelaufene Mietschulden und liegen damit um die Hälfte unter dem Bun­
desdurchschnitt, welcher 2,2 Prozent beträgt.
„Den sächsischen Wohnungsgenossen-
schaften ist es erneut gelungen, die Miet-
schulden weiter zu senken. Dies ist unter
anderem auf die individuelle Betreuung
der Mitglieder in den Genossenschaften
zurückzuführen, die durch Angebote zur
Mietschuldnerberatung, den Einsatz von
Sozialarbeitern und die gute Zusammen-
arbeit mit den Arbeitsagenturen vor Ort
rechtzeitig Probleme angehen“, so Dr.
Axel
Viehweger
, Vorstandsmitglied des Ver-
bandes. Die 219 im Verband Sächsischer
Wohnungsgenossenschaften e. V. (VSWG)
organisierten Wohnungsgenossenschaften
sind ein bedeutender Faktor im sächsischen
Wohnungsmarkt. Sie bewirtschaften mit
insgesamt 278.743 Wohneinheiten 20,9
Prozent des gesamten Mietwohnungsbe-
standes im Freistaat Sachsen und bieten
damit rund einer halben Million Menschen
ein zukunftssicheres Zuhause. Als Unter-
nehmen erwirtschaften sie mit den jährli-
chen Umsatzerlösen in Höhe von 1,13 Milli-
arden Euro einen Anteil von 1,2 Prozent am
sächsischen Bruttoinlandsprodukt und sind
für rund 2.400 Mitarbeiter und 65 Auszu-
bildende ein verlässlicher Arbeitgeber und
sichern gleichzeitig Aufträge sowie Arbeits-
plätze in vielen weiteren der Wohnungs-
wirtschaft flankierenden Branchen.
(jak)
AUS-, FORT- UND WEITERBILDUNG
GdW-Stipendium für die besten Immobilienkaufleute 2015
Der GdW und seine Mitgliedsverbände
engagieren sich in den letzten Jahren
intensiv in den Bereichen „Berufliche Bil-
dung“, und „Personalentwicklung“ um
junge, kluge Köpfe für die Wohnungs-
wirtschaft zu gewinnen. Informationen
dazu finden Sie auf der Website
ereits seit 2010
lobt der GdW jährlich Stipendien für die
drei besten Ausbildungsabschlüsse von
Immobilienkaufleuten aus. Zum kom-
menden Wintersemester 2015/2016
werden wiederum drei Stipendien für
ein berufsbegleitendes immobilienwirt-
schaftliches Bachelor-Studium an die
drei besten Absolventen/innen der Aus-
bildung zum/zur Immobilienkaufmann/-
frau des Jahres 2015 aus den GdW-
Unternehmen. Die Frist für die Abgabe
der Bewerbungsunterlagen endet in die-
sem Jahr am 5. September 2015.
(wei)
Weitere Informationen sowie
die Stipendienordnung:
Nachtragshaushalt in Niedersachsen:
„Ganz ordentlich, aber längst nicht ausreichend“
Hannover – Der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen (vdw) begrüßt die angestreb­
te Richtung der Beschlüsse der Niedersächsischen Landesregierung zum Nachtragshaushalt.
„Immerhin hat sich das Kabinett darauf
geeinigt, die Kommunen mit 120 Millio-
nen Euro zu unterstützen und sie damit ins-
besondere bei der vorläufigen Unterbrin-
gung von Flüchtlingen zu entlasten. Das
kann aber nur ein erster Schritt gewesen
sein, denn das Thema wird uns noch viele
Jahre beschäftigen“, sagte vdw-Chef Hei-
ner Pott. Die Wohnungswirtschaft hatte
unlängst ein Sonderprogramm von mindes-
tens 150 Millionen Euro gefordert, um vor
allem dauerhaften Wohnraum und nicht
nur Notunterkünfte zu schaffen.
Den Finanzen müssen jetzt die Konzepte
folgen. Verbandsdirektor Pott warnte
davor, Flüchtlingsunterkünfte am Rand der
Städte oder in sozial vorbelasteten Stadttei-
len zu konzentrieren. Stattdessen fordert
er, durch dezentrale Unterbringungen eine
Integration in den Quartieren zu erreichen.
„Um die Sorgen und Ängste von Hiesigen
und Hinzukommenden ernst zu nehmen,
müssen Bund, Länder und Kommunen
schnellstmöglich tragfähige Integrations-
netzwerke knüpfen“, so Pott.
(ens/kön)
wohnungen darstellbar. Diskutiert werde
eine Pflicht für den Bau rollstuhlgerechter
Wohnungen aufgrund der sich verändern-
den Altersstruktur der Bevölkerung. „Doch
gerade ältere Haushalte gehörten in der
Regel nicht zu den Besserverdienern“,
stellte Ridinger fest.
Wege aus der Kostenfalle
Ridinger sieht mehrere Ansätze zur
Reduktion der Kostenfalle beim Wohnen.
Zunächst müsste ein Verzicht auf neue Kos-
tenelemente erfolgen. Zudem müsste der
inflationären Entwicklung der Normenvor-
gaben Einhalt geboten werden. Es gehe
längst nicht mehr um Einzelpositionen.
Ridinger fordert deshalb, dass das Nor-
mierungsgeschehen und dessen rechtliche
Auswirkungen auf den Prüfstand gestellt
werden müssten. Dies sei prioritäre Auf-
gabe des Bundes, aber auch bei der anste-
henden Novelle der hessischen Bauord-
nung müsse dies die Leitlinie sein.
(fra/kön)
Fortsetzung von Seite 3
4
27/2015
1,2,3 5,6
Powered by FlippingBook