WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 9/2015 - page 1

Bereits bis zum Jahr 2020 würden nach
Studien etwa drei Millionen altersgerechte
Wohnungen benötigt – das sei mehr als das
Vierfache des heutigen Bestandes. Daher sei
es dringend geboten, das Engagement der
Bundesregierung bei der Finanzierung des
altersgerechten Umbaus auszuweiten und
zu verstetigen. „Es werden unbedingt wei-
tere Programmmittel benötigt“, so Esser.
Die Wohnungswirtschaft ist Vorreiter,
wenn es darum geht, älteren Menschen
oder Menschen mit besonderem Unterstüt-
zungsbedarf möglichst lange ein selbstbe-
stimmtes Leben in den eigenen vier Wän-
den zu ermöglichen. In 2013 wiesen rund
350.000 von rund sechs Millionen GdW-
Wohnungen einen barrierearmen oder
barrierefreien Standard auf. Das sind sechs
Prozent aller GdW-Wohnungen. Bundes-
weit sind dagegen nur etwa 1,75 Prozent –
rund 700.000 Wohnungen – altersgerecht
ausgestattet. Zudem bieten GdW-Unter-
nehmen häufig spezielle Dienstleistungen
und Pflegeangebote für ältere Menschen
an, die zunehmend durch neue techni-
sche Assistenzsysteme ergänzt werden.
Angesichts der dynamischen Entwicklung
der Zahl der Pflegebedürftigen und einer
Inhalt
2 KfW-Förderung:
Ob barriere-
freie Bäder, optimierte Wohnungs-
zuschnitte oder Fahrstühle – das
KfW-Programm „Altersgerecht
Umbauen“ im Überblick.
3 Berlin:
Der neue Stadtentwicklungs-
senator der Hauptstadt, Andreas
Geisel, stellte sich beim BBU der
ersten Podiumsdiskussion in seiner
neuen Funktion.
4 Zahlenspiegel:
Mietpreisindex,
Wohnungsbaugenehmigungen und
mehr – die wichtigsten Rahmen-
daten zur Wohnungswirtschaft für
den Monat Februar.
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Aktuelle Meldungen
Große Koalition einigt sich bei der
Mietpreisbremse
Die Spitzen von Union und SPD haben
sich beim Treffen des Koalitionsausschus-
ses im Kanzleramt am Abend des 24.
Februar 2015 darauf verständigt, den
Entwurf zum Mietrechtsnovellierungs-
gesetz unverändert umzusetzen. Damit
werden Neubauten von der Mietpreis-
bremse ausgenommen und das Gesetz
zeitlich auf fünf Jahre begrenzt. Der Ent-
wurf geht nun in die zweite und dritte
Lesung im Deutschen Bundestag.
(wi)
Bauaufträge 2014 gesunken
Im Jahr 2014 sind die Auftragseingänge
im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum
Vorjahr preisbereinigt um 1,8 Prozent
zurückgegangen. Wie das Statistische
Bundesamt weiter mitteilte, sank dabei
die Baunachfrage im Hochbau um 0,9
Prozent und im Tiefbau um 3,0 Pro-
zent.
(wi)
Zuwanderung erneut angestiegen
Im ersten Halbjahr 2014 sind nach vor-
läufigen Ergebnissen des Statistischen
Bundesamtes 667.000 Personen nach
Deutschland zugezogen. Das waren
112.000 Zuzüge mehr als im ersten
Halbjahr 2013 – ein Plus von 20 Pro-
zent. Damit gab es zum vierten Mal in
Folge eine zweistellige Zuwachsrate bei
den Zuwanderungen in einem ersten
Halbjahr. Gleichzeitig zogen im ersten
Halbjahr 2014 rund 427.000 Personen
aus Deutschland fort, 22 Prozent mehr
als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt hat
sich dadurch der Wanderungssaldo um
17 Prozent erhöht.
(wi)
Es sind dringend mehr altersgerecht umgebaute Wohnungen notwendig. Barrierereduzierte
Einbauten haben dabei nicht nur für alte Menschen und Rollstuhlfahrer Vorteile.
Ausgabe 26. Februar 2015
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Altersgerechte Wohnungen sind Mangelware –
Neue Bündnis-Arbeitsgruppe gestartet
Berlin – „Wir brauchen dringend mehr Engagement für den altersgerechten Um-
bau von Wohnungen“, erklärte Ingeborg Esser, Hauptgeschäftsführerin des Spit-
zenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW anlässlich der Auftaktsitzung der
Arbeitsgruppe „Altersgerechter Umbau im Quartier“ des Bündnisses für bezahlba-
res Wohnen und Bauen des Bundesbauministeriums am 20. Februar 2015 in Berlin.
Foto: KfW-Bildarchiv / photothek.net
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