WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 21/2015 - page 4

AUS DEN VERBÄNDEN
menden Auslaufen von Sozialbindungen
schmelzen aber die Wohnungsbaurück-
flüsse dahin. Aus diesen Rückflüssen wur-
den 2014 rund 260 Millionen Euro Förder-
mittel bereitgestellt.
Wenn von der bayerischen Staatsregierung
allein zur Bewältigung des Zustroms an
Flüchtlingen und Asylbewerbern pro Jahr
3.000 bis 5.000 Sozialwohnungen als nötig
erachtet werden, bedeutet das im bisherigen
System 450 bis 750 Millionen Euro Wohn-
raumförderung – bei dringend notwendiger
Zuschussförderung noch wesentlich mehr.
„Soll die Wohnraumförderung in wenigen
Jahren ihre Wirkung nicht völlig verlieren,
müssen wir viel mehr Geld in das System
geben“, so der Verbandschef.
(stra/schi)
Fortsetzung von Seite 3
Thüringer Wohnungsverbände vtw. und ptw. fusionieren
Erfurt – Der Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (vtw.) und der Prüfungsverband Thüringer
Wohnungsunternehmen (ptw.) fusionieren. Das gaben Verbandsdirektorin Constanze Victor (vtw.) und Prüfungsdirektor
Jürgen Elfrich (ptw.) bekannt.
Auf dem außerordentlichen Verbandstag
des vtw. am 6. Mai 2015 in Suhl stimm-
ten die Mitglieder fast einstimmig für eine
neue Satzung als wesentliche Grundlage
für einen zukünftigen Einheitsverband in
Thüringen. Dieser Beschluss gibt den Weg
frei für eine Verschmelzung der beiden
Verbände, die nunmehr die nötigen juristi-
schen Schritte für einen Zusammenschluss
weiter vorantreiben können. Der vtw. wird
in den kommenden Wochen das genos-
senschaftliche Prüfungsrecht beantragen
und voraussichtlich ab 2016 als genossen-
schaftlicher Prüfungsverband erste Prüfun-
gen von Genossenschaften durchführen.
Nach aktuellem Stand wird damit gerech-
net, dass die Fusion spätestens 2017 voll-
endet ist.
Unter Fachleuten gilt der Zusammenschluss
als historische Entscheidung, der bereits
eine enge Zusammenarbeit vorausgegan-
gen ist. Durch die Fusion können beide
Verbände jetzt auch nach außen hin die
Interessen ihrer Mitglieder stärker bündeln.
Aber auch aus wirtschaftlichen Gründen ist
sie sinnvoll. Es müssen nur noch ein Jah-
resabschluss erstellt und ein Verbandstag
durchgeführt werden. Intern ergeben sich
daraus eine Vielzahl an weiteren Synergien
und erweiterte Dienstleistungsangebote
für die künftig insgesamt 212 Mitglieder.
Rein örtlich ändert sich nichts. Beide Ver-
bände arbeiten bereits seit 1991 zusam-
men am Erfurter Standort.
Frei nach Alt-Kanzler Willy Brandt steht
die Fusion unter dem Motto: „Es wächst
zusammen, was zusammen gehört.“ „Ein
gemeinsamer Verband unterstützt die
Wohnungswirtschaft Thüringens noch
besser bei ihren Bemühungen um wirt-
schaftliche Rentabilität“, betonte Cons-
tanze Victor, Verbandsdirektorin des vtw.
Ein ständiger Dialog gehöre dabei zu den
Prinzipien des Verbandes, ergänzte Jürgen
Elfrich, Prüfungsdirektor des ptw.
(tei/schi)
AUS-, FORT- UND WEITERBILDUNG
EBZ-Prorektorin Prof. Dr. Sigrid Schaefer wird Gutachterin des EU-Regional-
fonds in Nordrhein-Westfalen
Bochum – Mit dem Leitmarkwettbewerb „EnergieUmweltwirtschaft.NRW“ fördert die Landesregierung die Wirtschaft und
Wissenschaft Nordrhein-Westfalens. Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen sind aufgerufen, am Wett-
bewerb teilzunehmen. Dabei sollen die besten regionalen klima- und umweltschonenden Innovationen und Lösungen
gefunden werden. Der Wettbewerb wird mit 40 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung
(EFRE) gefördert. Für die Begutachtung der eingereichten Projekte wurde Prof. Dr. habil. Sigrid Schaefer, Prorektorin für
Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs an der EBZ Business School in Bochum, in das Gutachtergremium berufen.
Sigrid Schaefer ist
Inhaberin der Pro-
fessur für Betriebs-
wirtschaftslehre,
insbesondere Con-
trolling und nach-
haltiges
Wirt-
schaften, an der
Bochumer Hoch-
schule und zugleich
Geschäftsführerin
des InWIS – Insti-
tut für Wohnungs-
wesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und
Regionalentwicklung. Im Fokus ihrer Lehre
und ihrer Forschung steht die Ausgestal-
tung von Prozessen und Instrumenten des
Management, Controlling und Accounting
unter besonderer Berücksichtigung der Ver-
antwortung für die nachhaltige Entwick-
lung. Dies umfasst auch die einzel- und
gesamtwirtschaftliche Bewertung inno-
vativer Technologien unter Einbeziehung
risikoorientierter Aspekte – einem Themen-
feld, dem auch in Forschungsbereichen der
Wohnungs- und Immobilienwirtschaft eine
hohe Bedeutung zukommt.
„Forschung im Bereich Klima- und Umwelt-
schutz ist eine unserer wichtigsten Auf-
gaben, denn die Ergebnisse haben eine
enorme gesellschaftliche Bedeutung. Ich
freue mich daher sehr, dass ich in das Gut-
achtergremium berufen wurde. Der damit
verbundenen Herausforderung und großen
Verantwortung stelle ich mich gerne“, so
die Prorektorin. „Sigrid Schaefer ist eine
ausgezeichnete Prorektorin und wird ihrer
Aufgabe mit Fachwissen und Leidenschaft
nachkommen. Für die EBZ Business School,
aber auch für die gesamte Branche ist es
von großer Bedeutung, dass Wissenschaft-
ler aus unserem Umfeld in diese gesell-
schaftspolitischen Gremien berufen wer-
den“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident
des Spitzenverbandes der Wohnungswirt-
schaft GdW und Vorsitzender des EBZ-
Kuratoriums.
Das Operationelle Programm EFRE NRW
hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Inno-
vationspotenzial Nordrhein-Westfalens als
industrielles Kernland der Bundesrepublik
voranzutreiben. Unternehmen aus Wissen-
schaft und Wirtschaft sollen das Bundes-
land durch ihre innovativen Ideen und Ent-
wicklungen fördern.
(dan/schi)
Prof. Dr. habil. Sigrid
Schaefer
Foto: EBZ
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