sehr gut, um Hintergründe und das „echte“ Leben zu zeigen.
Außerdem wissen Youtuber genau, wie ihre Zuschauer ticken
und wie sie Informationen so verpacken können, dass sie
Gehör finden. „Wichtig ist, dass die Zielgruppe der Kam-
pagne und die Zielgruppe des Influencers deckungsgleich
sind“, betont John. Außerdem sollte ein Youtuber in das
Unternehmen vor Ort gehen und den Zuschauern dadurch
Einblicke hinter die Kulissen ermöglichen. Idealerweise wird
direkt aus der Produktionshalle gesendet.
Axa macht Mitarbeiter zu Botschaftern
Für die gesamte Unternehmenskommunikation spielen
Influencer eine wichtige Rolle. Auch unternehmensintern
entwickeln sich Influencer und ziehen Kommunikation auf
sich. „Die Rolle einer Pressestelle verändert sich“, sagt Anja
Kroll, Pressesprecherin Corporate/Innovation bei Axa. In der
Vergangenheit genossen Pressestellen eine gewisse Exklu-
sivität in der Kommunikation. Heute sind alle Mitarbeiter
wichtige Botschafter und können ihre Ansichten und Erfah-
rungen in sozialen Netzwerken teilen. „Das ist ein großes und
meist noch ungenutztes Potenzial“, sagt Kroll. Es gibt viele
Experten in jedem Unternehmen, die als Mikro-Influencer
Themen voranbringen können. Kroll ist überzeugt: „Diese
Experten werden künftig sichtbarer werden und an Ein-
fluss gewinnen. Unternehmenskommunikation sollte diese
Entwicklung fördern und aktiv gestalten.“ Bei Axa sind die
Voraussetzungen dafür vorhanden: Social Media darf hier
während der Arbeitszeit genutzt werden. Der Versicherer
ist in 64 Ländern weltweit vertreten und betreibt ein eige-
nes internes Social Network. Dort können sich Mitarbeiter
vernetzen, Communitys gründen, Erfahrungen austauschen
und sogar interne Blogs starten.
Interne Influencer verändern bei Microsoft
die Unternehmenskultur
Nach Ansicht von Magdalena Rogl lässt sich das Prinzip
„Influencer“ heute in jeden Unternehmensbereich übertra-
gen. „Seit Jahren zeigt sich der Trend, dass Kommunikation
persönlicher wird. Social Media hat dazu einen wesentlichen
Beitrag geleistet.“ Rogl ist Head of Digital Channels bei
Microsoft in München. Sie kümmert sich mit ihren Kollegen
unter anderem um die interne Kommunikation und verant-
wortet den Bereich Influencer Relations. Großes Potenzial
sieht sie vor allem in den internen Influencern, die dazu
beitragen, die Unternehmenskultur weiterzuentwickeln und
nach außen ein positives Image zu vermitteln. Um Influencer
aufzubauen, unternimmt Microsoft viel: Bereits amWillkom-
menstag werden neue Mitarbeiter auf die offene Kommuni-
kationskultur bei Microsoft aufmerksam gemacht, Azubis
werden ermuntert, soziale Netzwerke zu nutzen und in ihren
Communitys auch über den Arbeitsalltag zu berichten. Den
Mitarbeitern werden Trainings, Workshops und sogar Ein-
zel-Coachings für Social Media angeboten. Auch die interne
Kommunikation ist stark „sozial-orientiert“. Über das Social
Intranet lernen sich Mitarbeiter besser kennen, können
Gruppen bilden, diskutieren und sich austauschen. „Wir wol-
len als Unternehmen persönlicher werden, Gesicht zeigen
Influencer
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