Die Wohnungswirtschaft 7/2017 - page 3

Ulrike Silberberg
Chefredakteurin
EDITORIAL
Ringen um Konzepte für
den Neubau
Eine hohe Lebensqualität zu gestalten, ist eine zentrale Aufgabe der
Stadtentwicklung. Dabei kommt dem Wohnungsbau eine ganz besondere
Bedeutung für die Stadt- und Quartiersentwicklung zu. Genau hier kommt
das Thema Baukultur ins Spiel, die letztendlich auch die Kultur einer
Gesellschaft widerspiegelt (ab Seite 8).
Zusätzlich ist aktuell eine wichtige Aufgabe, schnell und effizient zu
bauen, um speziell die Innenstädte für alle Bevölkerungsschichten mit be-
zahlbarem Wohnraum zu versorgen und nicht den wohlhabenden Bürgern
zu überlassen. Die fatalen Folgen solcher Entwicklung kann man nachts
anschaulich in internationalen Großstädten wie London oder New York
sehen: Die Innenstädte sind dunkel, weil zigtausende von Wohnungen leer
stehen. Ihre Besitzer leben dort schlicht nicht. Und wenn junge Menschen
sich das Leben in der Stadt nicht leisten können, kommt eine Gesellschaft
in Schieflage, weil Familien häufig an den Stadtrand gedrängt werden. Die
Stadt stagniert, weil sie sich nicht verjüngt.
Dahingegen steigern lebendige Quartiere mit einem Mix aus Arbeiten,
Wohnen, Kultur und Freizeit, Grünflächen und öffentlichen Plätzen die
Attraktivität für Einwohner und Unternehmen. Diese sichern die Zukunft
der Städte und ihrer Bevölkerung. Gerade das Mit- und Nebeneinander
macht so viele europäische Städte liebens- und lebenswert.
Allerdings wird das ergänzende Bauen in der Stadt die Neubauaufgaben
alleine nicht lösen. In den Großstädten und Ballungsräumen geht es daher
heute auch wieder um den Neubau großer Siedlungen in neuen Stadtteilen
– mit dem Anspruch, die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen.
Gefordert ist daher eine integrierte und nachhaltige Stadtplanung, und es
müssen geförderte Wohnungen entstehen.
Ihre
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