CONTROLLER Magazin 1/2019 - page 113

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CM Januar / Februar 2019
Wie nden Sie die Themen für Ihren
Arbeitskreis?
Neben unserem Standard-Agendapunkt
3-Minuten-Statements, in denen jeder berich-
tet, was ihn gerade beschäftigt und umtreibt,
haben wir es uns zur Gewohnheit gemacht,
jeweils im Herbst gemeinsam zu planen, wel-
che Themen uns aktuell besonders interessie-
ren und welche wir im kommenden Jahr
gemeinsam bearbeiten wollen. Für 2019
haben wir uns vorgenommen, die Themen
Personalcontrolling – vom Gewinnen und Hal-
ten bis zum Ausscheiden von Mitarbeitern;
Werkzeuge und Modelle für den Controller bei
der Anpassung von Geschäftsmodellen; Tech-
nologien für Controller – Predictive, KI und
andere und deren (mögliche) Rolle im Control-
ling zu bearbeiten.
„Quo Vadis Unternehmenssteuerung“ lau-
tete ein Vortragsthema von Ihnen für den
Arbeitskreis 2016. Was waren Ihre Prog-
nosen damals, was hat sich bewahrheitet,
was ist ganz anders gekommen?
Die zentrale These war seinerzeit, Digitalisie-
rung verändert unser gesamtes Leben, unsere
Berufswelt, die Unternehmen und auch unsere
Aufgaben als Controller grundlegend. Jetzt
kommt Digitalisierung nicht über Nacht und ist
genauso wenig schnell abgeschlossen. Wir
sind hier aus meiner Sicht mitten in einem
Prozess. Dieser wird nahezu alle Bereiche
unserer Gesellschaften verändern. Es gibt
dazu schon sehr viele Beispiele. Schauen wir
uns nur einmal die Welt der sozialen Medien
an. Diese gab es vor wenigen Jahren noch gar
nicht. Oder unser selbstverständlicher
Umgang mit all den vielen Apps und Helfern
auf unserem Smartphone. Wer hat übrigens
noch mit einem seiner Vorläufer telefoniert –
dem Wählscheibentelefon? Das ist noch gar
nicht so lange her! In den Unternehmen sehen
wir immer mehr digitale Geschäftsmodelle
auch in reifen Branchen, Stichwort IoT und
Industrie 4.0. Als Controller ist das Arbeiten
mit Big Data und die Nutzung von KI und Pre-
dictive Analytics heute schon weitgehend nor-
mal. Gleichzeitig ist der Anspruch an den Con-
troller, heute Transparenz zu schaffen darüber,
was morgen passieren wird. Auch wenn das
Ganze ein Prozess ist und wir uns mitten drin
be nden, so glaube ich doch, dass man sagen
kann, die These aus 2016 ist nach wie vor
hochaktuell und hat sich in vielen Bereichen
auch schon bewahrheitet.
Sind die ICV-Arbeitskreise mit realen statt
digitalen Treffen in dieser Zeit also auch
ein Auslaufmodell?
Schulte: In den Arbeitskreisen ndet für mich
der größte Teil des Vereinslebens statt. Für die
aktiven Arbeitskreismitglieder ist dieser Teil
enorm wichtig, wie ich aus vielen Gesprächen
immer wieder heraushöre. Ohne die Arbeits-
kreise verliert der Verein in meinen Augen sei-
nen wesentlichen Kern und seine Anziehungs-
kraft.
Sie selbst sind seit fast zwei Jahren ein
ganz realer und analoger Arbeitskreis­
leiter von West III. Haben Sie Ihr Engage-
ment schon bereut?
Ein klares Nein! Natürlich ist die Aufgabe mit
Arbeit verbunden. Über viele Jahre habe ich
davon pro tiert, dass Martin Herrmann und
später Britta Metzen diese Arbeit für uns AK-
Mitglieder übernommen haben. Jetzt habe ich
die Gelegenheit etwas zurückzugeben. Gleich-
zeitig komme ich damit viel intensiver in Kon-
takt mit den AK-Mitgliedern und anderen Per-
sonen im ICV. Wie so oft im Leben bekommt
man also etwas für die geleistete Arbeit zurück.
Was waren Ihre Stationen im Verein bis
zur Übernahme der Leitung des AK West III
im März 2017?
Meine erste Arbeitskreissitzung war die Früh-
jahrssitzung im März 1999. Ich hatte gerade
mein 5-Stufen-Programm bei der Controller
Akademie abgeschlossen und bin im Rahmen
meiner damaligen Tätigkeit als Projektcontrol-
ler bei der Deutschen Telekom mit Martin
Herrmann in Kontakt gekommen. Er lud mich
auch gleich ein, in der nächsten Arbeitskreis-
sitzung seines AK teilzunehmen. Der Rest ist
Geschichte. Damals noch recht jung im Job,
bot mir der Arbeitskreis die Chance, von
enorm viel Wissen und Erfahrungen der Teil-
nehmer pro tieren zu können. Im Laufe der
Zeit und mit wachsender eigener Erfahrung ist
meine Rolle dann zunehmend aktiver gewor-
den. Das gipfelte dann in der Übernahme der
Arbeitskreisleitung – eine Aufgabe, die mir
enorm viel Spaß macht.
n
Über Martin Schulte
❚ 
Geb. 1966 in Warstein,
wohnhaft in Bonn
❚ 
Verheiratet, ein erwachsener Sohn
❚ 
Studium mit Abschluss Dipl.-Wirtsch.
Ing. an der Universität (TU) Karlsruhe
❚ 
Systemischer Coach (EBS, Östrich
Winkel)
❚ 
Beru iche Stationen:
1992–1995 IT Controller bei der
Joh. Vaillant GmbH&Co. KG, Rem-
scheid; 1996 – 2001 verschiedene
Positionen im Bereich Controlling/ IT
der Deutsche Telekom AG, Bonn;
2001–2005 Berater Enterprise
Performance Management bei
Accenture GmbH, Kronberg i.T.
Seit 2006 bei der SAP Deutschland
SE&Co KG, Walldorf; z.Zt. Head CFO
Advisory
❚ 
Persönliche Interessen:
Familie und Freunde, Controlling,
Tauchen, Kochen, Motorradfahren,
Reisen, Tennis, Handball
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