CONTROLLER Magazin 2/2016 - page 113

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CM März / April 2016
Was würden Sie heute anders machen?
Prof. Dr. Rainer Kalwait:
Ich würde mich
noch stärker für eine Verknüpfung der bei-
den Funktionen Controlling und Risikoma-
nagement in der Lehre an den Universitäten
und Fachhochschulen einsetzen, sowie für
eine Aus- / bzw. Weiterbildung auf diesem
Gebiet für Aufsichtsräte und Vorstände.
Haben Sie nach der Amtsübergabe
mehr Freizeit und was tun Sie damit?
Prof. Dr. Rainer Kalwait:
Natürlich habe
ich mehr Zeit, die ich sehr genieße. Ich
bleibe beiden Communities treu, habe immer
noch zahlreiche Anfragen für Vorträge und
Veröffentlichungen und kann beides nun mit
mehr Ruhe und Geduld angehen.
Tobias Flath, Sie sind der neue
Leiter des Fachkreises. Wie groß ist
die Herausforderung für Sie?
Tobias Flath:
Für mich war es ein relativ
sanfter Einstieg, da ich schon seit der
Geburtsstunde der RMA ein aktives Mitglied
bin und mit offenen Armen willkommen
geheißen wurde. Thematisch war es
für mich ein Heimspiel, da ich mich seit zehn
Jahren mit dieser Thematik beschäftige.
Wie läuft die Arbeit im Fachkreis
in der Praxis ab – gibt es mit Ihnen
Änderungen?
Tobias Flath:
Strukturell gibt es keine
Änderungen, alleine die thematische
Ausrichtung wird naturbedingt weiter-
entwickelt. Wie bereits erwähnt, bin ich
seit Jahren Mitglied des Kreises und werde
die Arbeiten von Herrn Prof. Dr. Kalwait
konsequent fortführen. Ich versuche
meine beruflichen Erfahrungen aus dem
Themenbereich einfließen zu lassen
und somit eine stärkere Fokussierung
der Themen am Puls der Zeit zu ermöglichen.
Was müssen die Fachkreis-Teilnehmer
und die ICV-Mitglieder über Sie wissen,
was macht Sie persönlich aus?
Tobias Flath:
Mit unglaublich viel
Enthusiasmus und Freude aus Überzeugung
der Wertschaffung setze ich mich für
das stärkere Zusammenwachsen beider
Disziplinen Controlling und Risikomanage-
ment ein. Mühsam ernährt sich das
Eichhörnchen, aber ich freue mich sehr
über den bisherigen Fortschritt und
sehe sehr viel Potential für unseren Fach-
kreis in der Zukunft.
Welche Ziele haben Sie für Ihre
Arbeit im Fachkreis?
Tobias Flath:
Genau mit dieser Frage-
stellung haben wir uns in der letzten Sitzung
am 28.Oktober 2015 in München beschäf-
tigt. Wir möchten eine verbesserte Unterneh-
menssteuerung z. B. durch Risk-Return-
Betrachtungen und klarem Risikoappetit
bei Unternehmen durchsetzen. Zusätzlich
möchten wir mehr Planungssicherheit und
eine Vermeidung von Planungsfehlern,
sowie eine stärkere Zukunftsorientierung
und Frühwarnung erreichen. Weitere
Ziele, die durch die Verzahnung von Risiko-
management und Controlling bei Unterneh-
men erreicht werden sollten, sind eine
höhere Transparenz über Unsicherheiten
und letztendlich die Existenzsicherung
(z. B. durch Risikotragfähigkeitsanalysen).
Welche Themen beschäftigen Sie in
diesem Jahr?
Tobias Flath:
Die Themen sind an den
vorgenannten Zielen orientiert. Dieses
Jahr wird der Themenbereich Predictive
Analytics intensiv betrachtet. Also die
massendatenbasierte und risikoadjustierte
Prognose von Planpositionen unter
Zuhilfenahme von zeitlich vorlaufenden
Treibern bzw. Indikatoren. Dank der Entwick-
lungen aus „Big Data“ und der daraus
gestiegenen Datenverfügbarkeit sowie den
technischen Möglichkeiten können Control-
ling und Risikomanagement nun endlich
weiter zusammenwachsen. Die klassischen
Ausreden, man hätte keine belastbaren
Daten oder es sei zu aufwändig, greifen
heutzutage einfach nicht mehr.
Wie steht es um die Mitglieder Ihres
Fachkreises – wie zufrieden sind Sie
hinsichtlich der Alters- und Branchen-
zugehörigkeitsstruktur und der Anzahl?
Tobias Flath:
Da wir ein geschlossener
Arbeitskreis und alle Mitglieder handverlesen
sind, kann ich nur höchst zufrieden mit
den Mitgliedern sein. Nichtsdestotrotz würde
sich der Facharbeitskreis über weitere
Enthusiasten aus Unternehmen freuen, die
sich bereits mit diesen Themen auseinander-
gesetzt haben.
Der Fachkreis ist im Großraum
München angesiedelt. Was tut ein
Hamburger, der sich für eine
Mitarbeit bei Ihnen interessiert?
Tobias Flath:
Ich persönlich komme aus
München und Herr Findeis aus Hamburg.
Unsere Mitglieder sind aus dem gesamten
deutschsprachigen Raum und sind von
Hamburg über Wien bis nach Zürich verteilt.
Daher trifft sich der Fachkreis im Wechsel
bei verschiedenen Fachkreis-Mitgliedern.
Alle Hamburger freuen sich zum Beispiel
über eine kurze Anfahrt zum nächsten
Treffen, denn dieses findet am 17. März
in Hamburg statt.
Q
Tobias Flath ist neuer Leiter des
Fachkreises Risikomanagement und Controlling.
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