CONTROLLER Magazin 5/2016 - page 53

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cherheit häufig nicht.
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Um unternehmerische
Entscheidungen zu treffen, ist es jedoch not-
wendig, die Risiken zu operationalisieren.
Die quantitative Darstellung möglicher Risiken
und deren Auswirkung auf das Ergebnis ist eine
zentrale Herausforderung bei der Aufbereitung
der Datengrundlage, auf deren Basis unterneh-
merische Entscheidungen getroffen werden.
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Eine große Herausforderung für das Controlling
ist hierbei
der Umgang mit der Unsicherheit
.
Einerseits gilt es, möglichst erwartungstreue Pla-
nungen zu erstellen, andererseits sollen die
Chancen und Risiken identifiziert und messbar
gemacht werden, die in der Zukunft zu Abwei-
chungen von dieser Planung entstehen können.
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Eine Zusammenarbeit zwischen Controlling und
Risikomanagement ist daher unabdingbar.
Abschließend sollte darauf geachtet werden,
dass das Risikomanagement nicht nur einseitig
negative Risiken betrachtet und auf Krisenver-
meidung konzentriert wird, da damit einherge-
hend jegliche Chancen, also positive Risiken,
ausgeschaltet werden.
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In Deutschland sind insbesondere Risiken aus
dem Wettbewerbs- und Marktumfeld, Risiken
im Zusammenhang mit der Wertschöpfungs-,
Liefer- und Logistikkette, Reputations- und
Imagerisiken und IT-Ausfallsrisiken genannt.
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Eine weitere Studie identifiziert Markt-, Finanz-,
Personalrisiken, rechtliche und interne Risiken,
wobei die Absicherung in unterschiedlichen
Ausmaßen erfolgt.
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In einer Analyse veröffent-
lichter Geschäftsberichte zwischen 2001 und
2005 von 137 Unternehmen wurden als we-
sentliche Risiken Zinsen und Währungen, das
rechtliche und politische Umfeld, der Beschaf-
fungsmarkt und Derivate genannt. Die Wesent-
lichkeit wurde aus der absoluten Häufigkeit der
Nennungen abgeleitet.
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Kirchhoff/Bartels haben weiter erhoben, dass
88% der befragten Unternehmen Risiken bereits
bei der Planung und Budgetierung erfassen. Bei
Planungen werden die Risiken zumeist qualitativ
erfasst und dokumentiert. Eine quantitative Er-
fassung der Risiken erfolgt aufgrund der Unsi-
erhebungen zu Absatzzahlen dem Risikoma-
nagement zur Verfügung gestellt werden. Po-
tenzial zeigt sich insbesondere beim Einsatz
eines integrierten EDV-Systems, um die Infor-
mationen bereitzustellen und unternehmens-
übergreifend darauf zuzugreifen.
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Wesentliche Einzelrisiken
Bei der Frage, welche Risiken für das Unterneh-
men besonders relevant sind, wurden insbe-
sondere Kundenausfalls-, Produkt-, Absatz-,
IT- und Liquiditätsrisiken genannt.
Abbildung 2 zeigt die Relevanz bzw. Wichtigkeit
der Einzelrisiken in Unternehmen. Insbesondere
in Österreich stellen sich Kundenausfalls-, Pro-
dukt- und Absatzrisiken als besonders unter-
nehmensrelevante Faktoren heraus.
In der Slowakei fallen speziell die Kundenaus-
fallsrisiken auf, denen die Unternehmen eine
besondere Bedeutung beimessen.
Abb. 2: Relevanz der Einzelrisiken (Mehrfachnennung)
CM September / Oktober 2016
1...,43,44,45,46,47,48,49,50,51,52 54,55,56,57,58,59,60,61,62,63,...116
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