wirtschaft und weiterbildung 4/2017 - page 53

wirtschaft + weiterbildung
04_2017
53
Personal Swiss.
Die
Messe findet jährlich in
den Messehallen Zürichs
statt. Dann dreht sich
alles um HR und Training
sowie Recruiting und das
Gesundheitswesen.
Transformation unseres Lebens ist laut
Peters in vollem Gange. „Nahezu jeder
Lebensbereich ist davon betroffen. Ob
Freizeit, Sport, Mobilität, die Logistik für
Lebensmittel und Güter, das eigene Zu-
hause: überall finden immer mehr digi-
tale Systeme und Services Einzug. Ob wir
es wollen oder nicht“ Die Schnittstelle
sei meist eine materielle oder das digitale
Angebot manifestiere sich in der physi-
schen Welt erst durch Fortschritte in der
Materialentwicklung.
Die Frage ist: Was wird aus dem Bereich
der Materialinnovationen und dem Be-
reich des digitalen Lernens in den nächs-
ten Jahren auf uns zukommen? „Für uns
sind die meisten Entwicklungen ja bereits
erkennbar, weil die Forschungsarbeiten
zu den meisten Themen in der Regel 10
Jahre vor dem letztendlichen Durchbruch
am Markt einsetzen“, verrät Peters. „Das
beste Beispiel ist wohl der Hype rund um
das Thema 3D-Drucken. Und das hat ja
auch etwas mit digitalem Lernen zu tun.
Da gehen die Arbeiten sogar auf Entwick-
lungen aus den 80er-Jahren zurück.“ Ak-
tuell werde die Bedeutung von 4D-Prin-
ting diskutiert und erste Unternehmen
wagten sich an Konzeptstudien. Beim
4D-Drucken geht es um den 3D-Druck
eines Formgedächtnismaterials, das über
die Zeit seine Form verändern kann. An-
wendungen wären ein Implantat, das sich
durch den Einfluss der Körpertemperatur
in seiner Form anpasst; veränderliche Au-
tokarosserien, deren Geometrie sich mit
der Witterung verändert. Das wäre dann
quasi eine postdigitale Entwicklung, da
die Modifikationen automatisch stattfin-
den und vom Menschen gar nicht mehr
gesteuert werden müssten.
Digital heißt: flexibler, bedürf-
nisorientierter, persönlicher
Ein weiterer Keynote Speaker der Selc ist
Oliver Durrer, Geschäftsführer der On-
line Academy, Klubschule Migros. Sein
Vortragsthema lautet: „Die Kundenbe-
dürfnisse in puncto Weiterbildung haben
sich im Zuge der Digitalisierung stark ge-
wandelt.“ Individualisierung und Perso-
nalisierung seien jetzt gefragt. Der Kunde
wolle möglichst zeit- und ortsunabhängig
sowie flexibel lernen. Die Klubschule Mi-
gros habe diese Trends erkannt und zum
Anlass für den Start der Online Academy
genommen. Jetzt könne der Kunde durch
individualisierte Lernformen zum Erfolg
gelangen. Die didaktischen Ansätze böten
für jeden Lerntyp ein passendes Angebot
und erlaubten maximale Lernflexibilität.
Durrer ist überzeugt: „Digitales Lernen
ist ein wichtiger Bestandteil der Digitalen
Transformation. So steht neben moderner
Kompetenzförderung in digitaler Form
auch die Förderung digitaler Kompeten-
zen im Fokus. Gezielte Mitarbeiterförde-
rung und -weiterbildung sowie Coaching
werden dadurch noch effektiver und ef-
fizienter.“
Persönlich ist Durrer überzeugt, dass sich
der Trend zu noch mehr Individualisie-
rung und Personalisierung weiter verstär-
ken werde. Die Stichworte “On-Demand
Training“ oder „Flipped Classroom“ wür-
den vermehrt zum Standard.
Neben der „Swiss E-Learning Confe-
rence“
ie man gegen
Gebühr auch komplett im Internet mit-
erleben kann, findet noch die „Personal
Swiss“
tatt.
Hier macht es natürlich Sinn, live dabei
zu sein, wenn rund 4.500 Besucher auf
350 Aussteller treffen. Das Rahmenpro-
gramm bietet etwa 200 Vorträge. Sieben
davon sind Keynotes – zum Beispiel von
Vertretern der Firmen IBM Deutschland
oder der Ikea AG.
Martin Pichler
Foto: Friederike Tröndle / Personal Swiss
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