DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 05/2015 - page 15

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Die Rheinwohnungsbau stand mit ihrem Projekt
vor vielfältigen Herausforderungen: unzeitgemä-
ße Grundrisse, energetisch auf schlechtem Ni-
veau, Gebäudetechnik mit einem hohen Instand-
haltungsstau, keine Wohnung barrierefrei und
eine wenig ansprechende Gebäudearchitektur.
Das Ganze war darüber hinaus belastet mit dem
schlechten Image der vor über 50 Jahren auf dem
Reißbrett entstandenen „Satellitenstadt“ Garath.
Genug Gründe, sich von der Einzelbetrachtung der
beiden Wohnanlagen zu lösen und sie nicht nur
räumlich, sondern auch in der Maßnahmenpla-
nung einander näherzubringen. Natürlich wurde
im Unternehmen vorher auch über einen mögli-
chen Exit aus diesem Wohnungsbestand nachge-
dacht – und sich dagegen entschieden. Immerhin
befinden sich rund 7%des Wohnungsbestands der
Rheinwohnung innerhalb des Düsseldorfer Stadt-
bereichs in Garath.
Der Architektenwettbewerb
Im Jahr 2005 wurde ein interdisziplinärer Archi-
tektenwettbewerbmit fünf Teilnehmern aus NRW
initiiert. Die Aufgabe war, losgelöst von Planungs-
restriktionen, innovative und tragfähige Konzepte
zurWeiterentwicklung des Quartiers einzureichen.
Lediglich verschiedene Qualitätsmerkmale der
künftigen Siedlung waren festgelegt: zukunfts-
fähige und vielfältige Grundrisse, Barrierefreiheit,
ein hohes energetisches Niveau, Freiraumqualität
sowie eine ansprechende Architektur. Zudem soll-
ten die Planer die jüngeren Gebäude hinsichtlich
möglicher Wertverbesserungs- und Modernisie-
rungspotenziale – und damit Alternativen zu ei-
nem Abriss und Neubau – untersuchen.
Einzigartige Konzepte und zwei Sieger
2006 lagen die Ergebnisse des Architektenwett-
bewerbes vor. Die enge Enbindung des städtischen
Planungsdezernats sollte gewährleisten, dass die
ausgewählten Konzepte realistische Chancen für
eine spätere Umsetzung haben.
Bezeichnend war zunächst, dass nahezu alle Pla-
nungsbüros zu demErgebnis kamen, dass Ge-
Thomas Hummelsbeck
Geschäftsführer
Rheinwohnungsbau GmbH
Düsseldorf
Standort Lüderitzstraße, Josef-Maria-
Olbrich-Straße, Düsseldorf-Garath
• Investitionsvolumen: 40 Mio. €
• 187 Mietwohnungen in 3 Bauabschnitten
• über 14.000 m
2
Wohnfläche
• sechs Tiefgaragen
• 30% der neu gebauten Wohnungen sind
öffentlich gefördert
• 90% aller Wohnungen sind barrierefrei
• im 1. BA und 2. BA entstanden je acht
Gebäude in Blockrandbebauung, im 3. BA
vier Punkthäuser
• große, attraktive Innenhöfe eröffnen
Freiräume zum Spielen und Entspannen
• Erdgeschosswohnungen mit Garten,
ansonsten Balkone
• Flachdächer, teilweise mit Dachgarten
PROJEKTDATEN
Lageplan der sog. Solarsiedlung:
links der 2. Bauabschnitt mit ca. 8.475 m
2
und
rechts der 1. Bauabschnitt mit ca. 9.175 m
2
Die Solarsiedlung wurde mit dem NRW-Landespreis
für Architektur, Wohnungs- und Städtebau 2012
ausgezeichnet
Quelle: Rheinwohnungsbau/ FSWLA, Düsseldorf
Quelle: Rheinwohnungsbau, Foto: Michael Gernhuber, Essen
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