CONTROLLER Magazin 3/2016 - page 93

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Brühl, Volker
Wirtschaft des 21. Jahrhunderts
Herausforderungen in der Hightech-Ökonomie
Wiesbaden: Springer Gabler 2015 – 228 Seiten, fester Einband,
€ 39,99 / E-Book € 14,99
Buchüberblick
Der Autor, Dr. Volker Brühl, ist den Anga-
ben zufolge Geschäftsführer am Center
for Financial Studies an der Goethe Uni-
versität in Frankfurt a. M. Dem Verneh-
men nach beruht das Buch auf den Erfah-
rungen des Verfassers als Manager und
Berater.
Inhaltsüberblick
Unser Leben verändert sich – Auf dem
Wege zu einer Hightech-Ökonomie – Digi-
talisierung – Industrie 4.0 – Beschleunigung – Neue industrielle Struk-
turen – Share Economy – Globalisierung 2.0 – Unternehmensführung in
Zeiten schneller Veränderungen – Herausforderungen und Chancen –
Wirtschaftspolitische Aspekte – Ausblick.
Einordnung und Einschätzung
Mit diesem Buch sollen, so der Verfasser,
„die wichtigsten Trends,
die die Wirtschaft im 21. Jahrhundert prägen werden, dargestellt
und diskutiert werden“.
Dazu erfolgt eine prüfende und beurteilen-
de Bestandsaufnahme sowie eine Vorausschau auf die mutmaßlichen
weiteren Entwicklungen. Der Autor vermittelt einen fundierten Blick
auf die gegenwärtige und voraussichtliche zukünftige Wirtschaft mit
ihren vielfältigen Elementen, etwa Technologie, insbesondere Digitali-
sierung, oder Führung, Organisation und Arbeitswelt. Ein engagiert
und kenntnisreich geschriebenes Buch, das substanzielle Verände-
rungen aufgreift und erläutert, und die damit verbundenen Folgen und
neuen Anforderungen kompakt darstellt. Häufig finden sich Wendun-
gen wie z. B. „das muss sich ändern“ oder „wenn man die Wettbe-
werbsfähigkeit erhalten will“. Sie machen deutlich, wie intensiv Brühl
für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den aktuellen und zukünf-
tigen Herausforderungen eintritt. Der Autor vermittelt, welche Ent-
wicklungen aus seiner Sicht die Wirtschaft verändern werden und vor
allem, welche Bedingungen angenommen werden müssen, um wirt-
schaftlich erfolgreich zu sein. Das Buch ist verständlich geschrieben,
lesefreundlich gestaltet, mit zahlreichen Beispielen und Nachweisen
versehen. Von diesem Beitrag gehen vielfältige Impulse aus, aber
auch vielseitiger Diskussionsbedarf zur vertiefenden und wertenden
Betrachtung.
URL Verlagspräsentation mit Leseproben (zuletzt 15.12.15 zugegriffen):
URL Verlagspräsentation mit Leseprobe (zuletzt 07.12.15 zugegriffen):
Gleißner, Werner
Der Vorstand und sein Risikomanager
Dreamteam im Kampf gegen die Wirtschaftskrise
Konstanz: UVK 2015 –140 Seiten, € 17,99 / E-Book € 14,99
Buchüberblick
Prof. Dr. Werner Gleißner ist Vorstand der
Future Value Group AG und Honorarprofes-
sor an der Technischen Universität Dres-
den. Das Taschenbuch ist ein engagiertes
Plädoyer für ein wirkungsvolleres Risikoma-
nagement.
Inhaltsübersicht
Vorwort – Einleitung: Grundlagen des Risi-
komanagements – Finanz-Vorstand und Ri-
sikomanager im Dialog – Epilog: Gier, Risiko
und Wirtschaftskrise.
Einordnung und Einschätzung
Der Autor nimmt im Vorwort eine Einordnung vor: „Dieses Buch ist böse,
pointiert und sicher sind viele Aussagen ziemlich unpopulär.“ Nach einer
knappen thematischen Einführung folgt ein ausgiebiger fiktiver Dialog ei-
nes Finanzvorstands mit seinem Risikomanager. Dieser Dialog greift zum
einen zahlreiche praxisrelevante Probleme und Hemmnisse der Umsetzung
und Anwendung auf: Insbesondere fehlende fachliche und methodische
Kenntnisse, psychologisch bedingte Abneigungen, sich mit dem Risikoma-
nagement zu befassen und nicht zuletzt auch persönliche Interessen, ein
höheres Maß an Transparenz zu vermeiden. Zum anderen behandelt dieses
intensive Zwiegespräch wesentliche Aspekte und Elemente des Risikoma-
nagements: Beispielsweise Risikoanalyse, Risikobericht, Risikoportfolio
oder Fragen der Risikoüberwachung und der Risikoaggregation. Zahlreiche
Infokästen heben Kernaussagen hervor, Rechenbeispiele erläutern knapp
wesentliche Methoden. Gleißner schreibt Klartext, arbeitet verbreitete Pro-
bleme und Schwachstellen heraus. Er wählt einen breiten Ansatz, der sich
mit dem
Ausbau der Risikomanagementfähigkeit eines Unternehmens
umschreiben lässt. Das abschließende Nachwort befasst sich kritisch mit
der „Risikoblindheit“ und macht u. a. deutlich, dass oft unerwähnt bleibt,
mit wie viel Risiko Rendite erzielt werden soll. Das handliche Buch (mit klei-
ner Schrift, aber übersichtlich aufgebaut), ein etwas „anderes Fachbuch“,
ist geradezu spannend und unterhaltsam geschrieben. Es ist für den be-
grenzten Seitenumfang ausgesprochen aussagestark, sensibilisiert für
Fragen des Risikomanagements, und vermittelt vielfältige Impulse zur
Verbesserung und Weiterentwicklung des Risikomanagements und des
betriebswirtschaftlichen Steuerungsinstrumentariums. Dabei wird auch
das Controlling prüfend beleuchtet.
CM Mai / Juni 2016
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