Wohnungspolitische Informationen 17/2019 - page 3

BUNDESPOLITIK
AUS DEN VERBÄNDEN
„Falsche Diagnose – falsche Therapie“: Wohnungswirtschaft in Thüringen
warnt vor populistischen Thesen und Wahlkampfmanövern
Erfurt – Als einen unverständlichen Angriff auf die Arbeit kommunaler Wohnungsgesellschaften bezeichnet der Verband
Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (vtw) die jüngsten Äußerungen aus dem Thüringer Ministerium für
Infrastruktur und Landwirtschaft. „Mich irritieren die Äußerungen von Ministerin Keller sehr. Der Vorwurf, die kommu-
nalen Wohnungsgesellschaften zögen sich aus dem unteren Mietpreissegment zurück, ist vollkommen absurd und fak-
tenwidrig“, äußerte Verbandsdirektor Frank Emrich.
Die Durchschnittsmieten der kommuna-
len Wohnungsgesellschaften liegen in der
Regel unterhalb der Sätze, die Kommunen
für bedürftige Personen übernehmen. Kom-
munale Wohnungsgesellschaften erfüllen
zudem mittlerweile notgedrungen viele
Landes- und kommunale Aufgaben – ins-
besondere bei der Betreuung älterer Men-
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wicklung eines Stadtquartiers oder der
Umgestaltung eines öffentlichen Platzes -
mit vielen interessanten Projekten zeigen
die Städte und Gemeinden auf, wie Her-
ausforderungen in der Stadtentwicklung
auf innovative Weise gelöst werden kön-
nen. Wir unterstützen sie dabei und setzen
damit wichtige Impulse im Städtebau, die
sowohl für Metropolen als auch für struk-
turschwache Regionen Vorbildcharakter
haben“, erklärte Bundesbauminister Horst
Seehofer.
Von dem Bundesprogramm Nationale Pro-
jekte des Städtebaus profitieren investive
und konzeptionelle Vorhaben mit beson-
derer nationaler beziehungsweise interna-
tionaler Wahrnehmbarkeit, mit sehr hoher
Qualität, überdurchschnittlichem Investi-
tionsvolumen sowie Projekte mit hohem
Innovationspotenzial und Vorbildwirkung.
Die Förderentscheidung des Ministeriums
orientiert sich an der Empfehlung einer
interdisziplinär besetzten Jury unter Vor-
sitz des Parlamentarischen Staatssekre-
tärs Marco Wanderwitz. Der Jury gehör-
ten neben Abgeordneten des Deutschen
Bundestags Experten unterschiedlicher
Fachrichtungen an.
(schl/koch)
Mehr Informationen zu den Projekten finden
Sie unter
Fortsetzung von Seite 2
ENERGIE
Nullenergie-Mehrfamilienhäuser:
Europäische Zusammenarbeit der Initiative „Energiesprong“ gestartet
Berlin – Die Initiative Energiesprong will länderübergreifend Prototypen für Nullenergie-Mehrfamilienhäuser entwickeln.
Dazu schließen sich die Marktentwicklungsteams des Programms aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den
Niederlanden zusammen. Ziel sei es, über serielle Fertigung die Kosten der Effizienzhäuser gering zu halten und Sanie-
rungszeiten zu verringern. Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW unterstützt das Projekt.
Der Großteil der Prototypen für Nordwest-
europa soll in Deutschland entstehen, teilte
die Deutsche Energieagentur (Dena) mit,
die das Projekt auf deutscher Seite koordi-
niert. Energiesprong arbeitet bei dem Vor-
haben auch mit Wohnungsunternehmen
zusammen, darunter Vonovia, die VBW
Bauen und Wohnen GmbH in Bochum, die
Baugenossenschaft Oberricklingen in Han-
nover und die Wohnungsgenossenschaft
am Vorgebirgspark in Köln.
In Deutschland, Frankreich, den Niederlan-
den und Großbritannien gebe es rund 43
Millionen Wohnungen, die in den nächsten
30 Jahren saniert werden müssen, teilte die
Initiative mit. Die aktuelle Sanierungsquote
in den Ländern reiche jedoch bei Weitem
nicht aus. „Wenn wir die Klimaziele errei-
chen wollen, müssen wir den Sanierungs-
prozess neu denken und bei gleichbleiben-
der Qualität deutlich schneller und günstiger
werden“, sagte Uwe Bigalke, Leiter des
Energiesprong-Marktentwicklungsteams
bei der Dena. Ein wesentlicher Bestandteil
der Energiesprong-Lösung seien industriell
vorgefertigte Elemente für Fassaden und
Dächer mit vollständig integrierten Energie-
systemen. Diese sollen die Dauer von Sanie-
rungsarbeiten von mehreren Monaten auf
wenige Wochen drücken. Zudem ergebe
sich mit steigenden Stückzahlen ein enor-
mes Kostensenkungspotenzial.
Das Energiesprong-Prinzip stammt aus
den Niederlanden. Über einen digitalisier-
ten und industrialisierten Bauprozess mit
vormontierten Elementen entstehen Nul-
lenergiegebäude, die über das Jahr so
viel Energie produzieren, wie die Bewoh-
ner für Heizung, Warmwasser und Strom
benötigen. Die eingesparten Energieko-
sten fließen in die Refinanzierung, so dass
die Sanierung ohne Mehrkosten für die
Bewohner umgesetzt werden kann. Auf
deutscher Seite finanziert das Bundeswirt-
schaftsministerium das Projekt.
(ml/schi)
Medienpartnerschaft
Die wi kooperiert im Rahmen einer
Artikelserie zum Themenbereich
Energie mit dem Medienhaus ener-
gate. Seit dem Jahr 2000 steht ener-
gate für eine aktuelle Berichterstat-
tung über Energiethemen sowie für
passgenaue Inhalte zur B2B-Kommu-
nikation. Im Rahmen der Kooperation
erhalten wi-Leser Sonderkonditionen
auf den Bezug des energate-Infoser-
vices „energate immo“.
Mehr Infos zu den Sonderkonditionen
und kostenlose Testoptionen finden Sie
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Hier lesen Sie jede Woche aktuelle Energie-
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energate
– Fachmedium für Energiethemen
ENERGIENACHRICHTEN
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