WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 19/2017 - page 4

AUS DEN VERBÄNDEN
fand in den Räumen des Bundesumweltmi-
nisteriums statt.
Das Gewinnerprojekt
Ursprünglich ging die Wärme des Dusch-
wassers ungenutzt im Abwasser verloren,
‚Joulia-Inline’ nutzt sie nun zur Wärmerück-
gewinnung. Die Duschrinne von Joulia SA
beinhaltet eine Reihe von Kupferrohren,
über die das genutzte Duschwasser fließt
und sich aufwärmt bevor es zur Mischbat-
terie gelangt. Dabei erfordert ‚Joulia-Inline’
weder eine aufwendige Installation noch
Energiezufuhr, die Rohre sind unterhalb des
Siphons versteckt, die Kaltwasserleitung
wird einfach angeschlossen. ‚Joulia-Inline’
ist somit äußerst energiesparend und über-
zeugte mit ihrem klaren Konzept.
Die Kategorie Bauen & Wohnen
In der Kategorie Bauen & Wohnen der
GreenTec Awards, deren Pate der GdW
Bundesverband deutscher Wohnungs- und
Immobilienunternehmen ist, werden inno-
vative Konzepte und Produkte gesucht,
die es schaffen Technologie, Gebäude
und Umwelt in Einklang zu bringen. Dies
bezieht sich unter anderem auf Projekte
aus den Bereichen Bauverfahren, Materi-
alien, Architektur, Haustechnik, Innenein-
richtung, Sanierungs- und Abrisskonzepte.
Alle Nominierten der Kategorie wurden
von einer 70-köpfigen Experten-Jury,
bestehend aus unabhängigen Vertretern
aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden
und Medien, diskutiert und auf ihren Bei-
trag zum Umwelt- und Naturschutz über-
prüft.
10 Jahre GreenTec Awards
Die GreenTec Awards haben sich in 10
Jahren zu einem der wichtigsten Umwelt-
preise der Welt entwickelt. Ziel ist es,
gemeinsam grüne Projekte zu fördern,
Visionäre miteinander zu vernetzen und
zum Nachahmen und Mitmachen anzure-
gen. Die Awards richten sich an alle Initi-
ativen, Privatpersonen, Start-ups, mittel-
ständische und große Unternehmen, die
sich für einen Green Lifestyle engagieren.
Über die Nominierten und Sieger entschei-
det eine interdisziplinäre Jury mit über 70
Mitgliedern aus Wirtschaft, Wissenschaft
und Medien. Die Gewinner aller 15 Kate-
gorien werden im Rahmen einer glamou-
rösen Gala am 12. Mai in Berlin ausge-
zeichnet.
(fri/kön/schi)
Fortsetzung von Seite 3
Norddeutsche Wohnungswirtschaft:
Genossenschaften und SAGA kein „Closed-Shop“
Hamburg – Auf einer Podiumsdiskussion zum Thema „Wohnen muss bezahlbar sein“ machte Andreas Breitner, Verbands-
direktor des Verbands Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), am 3. Mai 2017 auf die Bedeutung der VNW-
Mitgliedsunternehmen auf dem Hamburger Mietwohnungsmarkt aufmerksam. Mit 6,34 Euro pro Quadratmeter durch-
schnittlicher Nettokaltmiete liegen die Wohnungsgenossenschaften und die SAGA Unternehmensgruppe weit unter dem
in der CRES-Studie für den Hamburger Mietwohnungsmarkt ermittelten Schnitt von 8,15 Euro. Die immer wieder er-
neuerte Behauptung, dass die Verbandsunternehmen keine neuen Mieterinnen und Mieter beziehungsweise Mitglieder
mehr aufnehmen würden, wies Breitner zurück.
„Ohne die Genossenschaften und die
SAGA Unternehmensgruppe wäre der
Hamburger Wohnungsmarkt unbezahlbar
und gliche London, Paris oder Amsterdam.
Unsere Mitgliedsunternehmen sichern
bezahlbaren Wohnraum. Und dieser steht
auch immer wieder zur Neuvermietung an.
Pauschal bei bezahlbaremWohnraum vom
‚Closed-Shop‘ zu sprechen, ist schlicht und
einfach falsch und schürt Panik. Die Fluk-
tuation im Wohnungsbestand lag 2016
durchschnittlich bei acht Prozent, es wur-
den also rund 23.000 Wohnungen neu
vermietet. Ein Großteil dieser Wohnun-
gen ging an neue Mieterinnen und Mie-
ter. Der Vorwurf eines ‚Closed-Shops‘ ist
also haltlos. Die Fluktuation nutzen unsere
Mitgliedsunternehmen übrigens nicht zur
Mieterhöhung, sondern zur bezahlbaren
Wiedervermietung“, so Breitner.
Die Genossenschaften und die SAGA haben
unterschiedliche Vergabeverfahren. Einige
arbeiten mit Wartelisten, andere ohne. Bei
den meisten von ihnen laufen die Anfragen
direkt ein, nur ein sehr geringer Teil bietet
Wohnungen über Vermietungsplattformen
im Internet an. Die Wartezeiten sind sehr
unterschiedlich und hängen stark von den
Suchkriterien wie Wohnungsgröße, Stadt-
teil und Preis ab.
„Die SAGA Unternehmensgruppe und die
Genossenschaften tragen maßgeblich zur
Stabilität des Hamburger Wohnungsmark-
tes bei. Sie decken rund 37 Prozent des
Mietwohnungsmarktes ab. Als Bestands-
halter wirtschaften sie nachhaltig und sor-
gen durch ihr Engagement in den Quar-
tieren für friedliche Nachbarschaften. Dies
sollte in der Politik, zum Beispiel bei der
Grundstücksvergabe, stärker berücksichtigt
werden“, forderte Breitner weiter.
Die Podiumsdiskussion fand im Rahmen der
SPD-Veranstaltung „Wohnen muss bezahl-
bar sein“ statt. Weitere Diskussionsteilneh-
mer waren: Dr. Dorothee Stapelfeldt, Sena-
torin der Behörde für Stadtentwicklung und
Wohnen, Prof. Dr. Ingrid Breckner von der
HafenCity Universität Hamburg, und Karin
Loosen, Präsidentin der Hamburgischen
Architektenkammer. Vor der Diskussion
begrüßte Dr. Andreas Dressel, Vorsitzender
der SPD-Bürgerschaftsfraktion, die Anwe-
senden. Hamburgs Erster Bürgermeister
Olaf Scholz hielt eine Rede.
(fri/kön)
Die Duschrinne der Joulia SA nutzt abfließendes Duschwasser für die Vorwärmung des frischen
Kaltwassers.
Fotos: Joulia SA
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