WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 19/2017 - page 3

Die Wohnungswirtschaft unterstützt die
Forderung des Bundeskartellamtes nach
mehr Wettbewerb am Markt. „Wir beob-
achten aber auch, dass schon in den letz-
ten Monaten – nicht zuletzt vielleicht auch
durch die Sektoruntersuchung – deutlich
Bewegung in den Markt gekommen ist.
Bei teilweise sehr unterschiedlichen Preis-
abschlüssen waren verstärkt Preisanpas-
sungen nach unten zu beobachten. Dies
kommt den Mietern zugute“, kommen-
tierte GdW-Präsident Axel Gedaschko.
Das sogenannte „Submetering“ umfasst
die Erfassung und Abrechnung des mieter-
seitigen Verbrauchs von Heizenergie und
Wasser in Gebäuden. Meist beinhaltet es
zusätzlich die Überlassung der dafür benö-
tigten messtechnischen Ausstattung wie
Heizkostenverteiler, Wärme- und Wasser-
zähler. Die Wohnungswirtschaft im GdW
arbeitet intensiv daran, die Betriebskosten
zu begrenzen und damit die Wohnkosten
zu stabilisieren. Auch der Bereich des Mess-
wesens kann hier Beiträge leisten. Ein funk-
tionierender Wettbewerb hilft dabei und
führt zu angepassten Preisen. „Wir wün-
schen uns eine ausgezeichnete Qualität bei
vernünftiger Preisgestaltung. Angesichts
sehr unterschiedlicher Erfahrungen mit
Messdienstleistungen übernehmen mitt-
lerweile einige Wohnungsunternehmen
das Ablesen selbst.“
Grundsätzlich zählen Ablesekosten zu den
Betriebskosten. Im Rahmen der Betriebs-
kostenverordnung in Verbindung mit der
Heizkostenverordnung ist der Vermieter
verpflichtet, die entstandenen Wärme- und
Wasserkosten auf die Mieter zu verteilen
und abzurechnen. Dem Vermieter obliegt
es, wie und mit wem er die Erfassung und
Verteilung organisiert. Dabei muss das
Gebäude als Ganzes und nicht nur der
einzelne Verbraucher betrachtet werden.
Aussagen, es sei ein Grundproblem, dass
die Kosten für das Ablesen in der Regel
vom Mieter getragen werden, die Auswahl
und die Beauftragung des Ablesedienstes
hingegen der Vermieter treffe, sind daher
nicht nachvollziehbar. „Es ist nun einmal
so, dass der Gesetzgeber den Vermieter zur
Abrechnung verpflichtet. Hierfür trägt er
die Verantwortung. Im Gegenzug stehen
dem Mieter bei fehlerhafter Abrechnung
erhebliche Kürzungsrechte zu.“
Durch die Digitalisierung werde es noch
einiges an Bewegung im Markt geben, so
der GdW-Chef. „Es wird sich zeigen, wer es
verstanden hat, die wohnungswirtschaftli-
chen aber auch die mieterseitigen Interes-
sen abzuholen.“
(burk/vie)
BUNDESPOLITIK
WETTBEWERB
Es kommt Bewegung in den Markt – Bundeskartellkamt legt Ergebnisse der
Sektoruntersuchung bei Ablesediensten von Heiz- und Wasserkosten vor
Berlin – Das Bundeskartellamt hat am 4. Mai 2017 die Ergebnisse der Sektoruntersuchung im Bereich der Erfassung und
Abrechnung von Heiz- und Wasserkosten verkündet. Danach empfiehlt das Kartellamt Maßnahmen zur Belebung des
Wettbewerbs bei Ablesediensten. Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW hatte dies seit langem gefordert
und betont dabei: „Wir benötigen Partner in der Messdienstleistung, die offen und flexibel agieren. Dabei muss den Kos-
ten auch angemessener Nutzen gegenüber stehen. Messen darf kein Selbstzweck sein.“
GreenTec Awards und Wohnungswirtschaft zeichnen innovative Produkte
aus: Energiesparen beim Duschen dank Wärmerückgewinnung
Berlin – Duschen und dabei Energiesparen? Die innovative Duschrinne ‚Joulia-Inline’ macht es möglich und wurde dafür
am 2. Mai 2017 mit dem GreenTec Award in der Kategorie Bauen & Wohnen ausgezeichnet.
Die schweizerische Joulia SA hat mit ihrem
Produkt zur Wärmerückgewinnung beim
Duschen eine Lücke in der Energienut-
zung von Haushalten geschlossen. Ihre
Duschrinne nutzt abfließendes Duschwas-
ser für die Vorwärmung des frischen Kalt-
wassers und ist damit eine simple, aber
höchst energiesparende Erweiterung zu
herkömmlichen Duschwannen. In Anwe-
senheit von GreenTec Awards-Initiator
Marco Voigt
und
Lothar Fehn Kres-
tas
, Leiter der Unterabteilung Bauwesen,
Bauwirtschaft im Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor-
sicherheit, überreichte
Axel Gedaschko
,
Präsident des GdW Bundesverband deut-
scher Wohnungs- und Immobilienun-
ternehmen, Pate der Kategorie Bauen &
Wohnen, die Gewinner-Urkunde. „Die
Joulia-Inline ist ein schöner Beweis dafür,
dass sich Ökologie und Ökonomie nicht
ausschließen. Genau solche energieeffizi-
enten Innovationen brauchen wir für unser
Wohnen,“ betonte Herr Gedaschko. Herr
Voigt fügte begeistert hinzu: „Produkte wie
die Joulia-Inline beweisen, dass Nachhaltig-
keit sich überall in den Alltag integrieren
lässt, das wollen wir auch mit den GreenTec
Awards zeigen.“ Die Urkunden Übergabe
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Preisverleihung im Bundesbauministerium mit Vertretern von Ministerium, GreenTec, Joulia SA und
dem Spitzenverban der Wohnungswirtschaft GdW
Foto: Tina Merkau
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