WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 20/2017 - page 2

BUNDESPOLITIK
Mit zahlreichen Veranstaltungen und Initia-
tiven sind die vom GdW vertretenen Woh-
nungsunternehmen und Sanierungsträger
wie auch in den vergangenen Jahren als
Partner der Städte an der Ausgestaltung
des Tags der Städtebauförderung betei-
ligt. Der bundesweite Aktionstag stärkt
die Wahrnehmung in der Gesellschaft für
die vielen Besonderheiten, Strategien und
Ziele, mit denen sich die Kommunen tag-
täglich befassen und auseinandersetzen.
Städtebauförderung zukunftsfest
machen
Die Wohnungswirtschaft begrüßt aus-
drücklich, dass die Städtebauförderung
in diesem Jahr mit insgesamt 790 Millio-
nen Euro aus dem Bundeshaushalt ausge-
stattet wurde. „Damit wurden wichtige
Weichen für die Zukunft der Städte und
zugunsten starker Quartiere und stabiler
Nachbarschaften gestellt“, so Gedaschko.
Jetzt komme es darauf an, dass die Städ-
tebauförderung mit all ihren Facetten über
diese Legislaturperiode hinaus zukunftsfest
gemacht wird.
Ebenfalls erhöht wurden die Mittel für die
Unterprogramme Stadtumbau Ost und
West. Hier stehen nun 120 Millionen Euro
beziehungsweise 140 Millionen Euro zur
Verfügung. Die Diskrepanz der boomen-
den Metropolregionen und der sogenann-
ten stark frequentierten Schwarmstädte
einerseits sowie der schrumpfenden länd-
lichen Regionen andererseits bleibt eine
zentrale Aufgabe für Wohnungswirtschaft
und Kommunen.
Soziale Integration im Quartier
„Angesichts der Herausforderungen, die
bei der Integration der vielen Zugewan-
derten in die Nachbarschaften zu bewäl-
tigen sind, brauchen wir ein langfristiges
Bekenntnis zur Unterstützung der zahlrei-
chen Vor-Ort-Projekte im Rahmen der sozi-
alen Stadt“, forderte Gedaschko.
Eine wichtige Rolle kommt dabei dem
Investitionspakt „Soziale Integration im
Quartier“ des Bundesbauministeriums zu,
der nicht an der Wohnungswirtschaft vor-
bei gehen darf. Das neue Programm muss
auch für Maßnahmen und Einrichtungen
der Wohnungswirtschaft und anderer pri-
vater Akteure offen stehen, die Zusammen-
halt und Integration im Quartier befördern.
(kön/schi/burk)
Mehr Informationen zum Tag
der Städtebauförderung gibt es unter
Fortsetzung von Seite 1
Weißbuch „Grün in der Stadt“:
Bundeskongress diskutiert Maßnahmen und Empfehlungen für urbanes Grün
Berlin – Bundesministerin Barbara Hendricks hat am 8. Mai 2017 in Essen, der diesjährigen „Grünen Hauptstadt Europas“,
den zweiten Bundeskongress „Grün in der Stadt – für eine lebenswerte Zukunft“ eröffnet und das Weißbuch „Stadtgrün“
vorgestellt. „Es reicht den Menschen nicht, mit dem Auto ab und zu mal raus aufs Land zu fahren. Sie wollen die Natur
auch in der Stadt. Lebensqualität, das bedeutet für viele Menschen heute: Gute Radwege, Parks und Seen, an denen man
den Sommer genießen kann, schattenspendende Bäume und grüne Dächer“, so die Ministerin. Das Weißbuch enthält
Handlungsempfehlungen und Maßnahmen, wie der Bund die Kommunen bei der Stärkung ihrer grünen Infrastruktur
unterstützen kann.
„Ohne grün ist alles grau“, sagte Hen-
dricks. „Natur in der Stadt verbessert die
Luftqualität und das Stadtklima, mildert
Hitzewellen ab und mindert Lärm. Grün-
flächen, Parks, Kleingärten und Gemein-
schaftsgärten fördern die Begegnung und
den sozialen Zusammenhalt, sie dienen der
Gesundheit und der Erholung. Und nicht
zuletzt dient Stadtgrün dem Klima- und
Umweltschutz, bietet wichtige Lebens-
räume für Flora und Fauna und stärkt die
Artenvielfalt. Grüne Städte sind lebens-
werte Städte. Damit das auch in Zukunft
so bleibt, wird der Bund insbesondere die
Kommunen aber auch alle anderen, die
Stadtgrün planen, entwickeln und pflegen,
dabei unterstützen, das städtische Grün zu
qualifizieren und zu stärken.“
Fördermaßnahmen, Forschungsvorha-
ben und Kommunikation
Mit demWeißbuch Stadtgrün hat der Bund
sich ein Arbeitsprogramm für die nächs-
ten Jahre gegeben. Das Weißbuch definiert
zentrale Handlungsfelder und Maßnahmen
zur Sicherung und Qualifizierung von Grün-
und Freiflächen in den Städten. Dabei geht
es um eine bessere rechtliche Verankerung
der urbanen grünen Infrastruktur, um
gezieltere Fördermaßnahmen, um die Ent-
wicklung von Leitfäden, um die Durchfüh-
rung von Modell- und Forschungsvorhaben
und auch um eine verbesserte Kommuni-
kation zwischen den Akteuren.
Neuer Bundeswettbewerb
Deshalb wird das Bundesministerium für
Umwelt, Bau, Naturschutz und Reaktor-
sicherheit (BMUB) zukünftig jährlich ein
Dialogforum durchführen, um neueste
Entwicklungen zu diskutieren und Best-
Practice-Beispiele auszutauschen. Außer-
dem wird alle zwei Jahre ein Bundeswett-
bewerb „Grün in der Stadtentwicklung“
ausgelobt. Damit soll unter anderem das
Engagement von Kommunen für grünere
Städte ausgezeichnet werden.
Im Rahmen der Städtebauförderung stellt
das BMUB seit diesem Jahr 50 Millionen
Euro für ein neues Programm „Zukunft
Stadtgrün“ bereit. Im Mittelpunkt des Pro-
gramms steht die städtebauliche Förderung
des urbanen Grüns und der grünen Infra-
struktur in den Quartieren.
„Der Bund steht den Kommunen zur Seite.
Natürlich werden wir jetzt nicht anfangen,
einfach Parks und Wälder in die Stadt zu
pflanzen. Darum geht es uns nicht. Die
Verantwortung für die Entwicklung der
Stadt liegt im Rathaus. Aber wir wollen die
Rahmenbedingungen schaffen, Fördermit-
tel bereitstellen, den fachlichen Austausch
unterstützen und gute Beispiele für urba-
nes Grün verbreiten. Das ist der Kern des
Weißbuches“, fasste Hendricks zusammen.
(schr/kön)
Über die Umsetzung des Weißbuchs wird
zukünftig im Stadtentwicklungsbericht der Bun-
desregierung berichtet. Es kann hier herunter­
geladen werden:
Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks
stellte das Weißbuch „Stadtgrün“ vor.
Foto: Milena Schlösser
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