WOHNUNGSPOLITISCHE_INFORMATIONEN 20/2016 - page 2

WETTBEWERB
BUNDESPOLITIK
„Bei den GreenTec Awards werden inno-
vative, ökologische und ressourcenscho-
nende Projekte prämiert. Und dies sowohl
im Industrie- als auch im Privatbereich,
beginnend bei innovativen Materialien
und Bauverfahren über Architekturkon-
zepte und konkrete Entwürfe, Haustech-
nik und Inneneinrichtungen bis hin zu
Fragen der Sanierung beziehungsweise
einem ökologischen Abriss“, erklärte Axel
Gedaschko, Präsident des GdW, und Mit-
glied in der Jury der GreenTec Awards.
„Neue nachhaltige Baustoffe, die die
Menschen zugleich finanziell nicht über-
fordern, sind wichtiger denn je. Daher
habe ich besonders gerne die Patenschaft
für die Kategorie Bauen & Wohnen über-
nommen und gratuliere den Preisträgern
ganz herzlich.“
Ecocell
®
konnte sich in der Kategorie Bauen
& Wohnen gegen die AquaBalance Techno-
logie der Saint-Gobain Weber GmbH und
Fassadendämmung aus Hanf der Naporo
GmbH durchsetzen.
Die weiteren Gewinner der GreenTec
Awards werden in den kommenden
Wochen und auf der Gala am 29. Mai
bekannt gegeben.
(burk)
Weitere Infos
finden Sie unter
Fortsetzung von Seite 1
GdW-Präsident und GreenTec-Jurymitglied Axel Gedaschko, Awards-Initiator Marco Voigt und
Fredy Iseli von Ecocell
®
(v. l.) mit dem Sieger-Produkt: einem nachhaltigen Bausystem aus Altpapier
Fotos: Agentur Bildschön, Sebastian Runge
Bundesregierung lässt Altersvorsorge-Modell der Wohnungsgenossenschaften
scheitern
Berlin – Die Idee des staatlich geförderten genossenschaftlichen Altersvorsorgeangebotes ist gescheitert. Das Projekt
hätte erfolgreich dazu beitragen können, die in Deutschland zunehmend drohende Altersarmut zu verhindern. „Die Bun-
desregierung hat hier eine große Chance vertan, die Wohnkosten im Alter zu reduzieren und das genossenschaftliche
Wohnen zu stärken“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW. Die Woh-
nungsgenossenschaften wurden mit unüberwindbaren formalen und bürokratischen Hindernissen komplett alleine ge-
lassen, es fehlte die notwendige Unterstützung von Seiten des Staates.
Der Erwerb von Anteilen an einer Woh-
nungsgenossenschaft wird seit 2008 durch
die Einbeziehung in die staatlich unter-
stützte Altersvorsorge gefördert.
Genossenschaftsmitglieder können ent-
weder bereits angespartes Altersvorsor-
gekapital dazu einsetzen, Pflichtanteile an
einer Wohnungsgenossenschaft zu erwer-
ben, oder Wohnungsgenossenschaften
bieten selbst ein Altersvorsorgeprodukt
mit der Möglichkeit des geförderten Spa-
rens in weiteren Genossenschaftsanteilen
an.
Gerade dieses Angebot, das schon im Jahr
2004 von der Expertenkommission „Woh-
nungsgenossenschaften“ der Bundesregie-
rung ausdrücklich empfohlen wurde, hätte
dabei helfen können, dass Mitglieder einer
Wohnungsgenossenschaft ihre Wohnung
auch im Rentenalter weiterhin bezahlen
und ihren Wohn- und Lebensstandard
weitgehend halten können.
Bürokratische Hürden für Kleinstan-
bieter zu hoch
Die bürokratischen Hürden waren für die –
verglichen mit Versicherungen, Banken und
Investmentfonds – kleinen Wohnungsge-
nossenschaften bei Weitem zu hoch. Insbe-
sondere die ausufernden Informations- und
Meldepflichten für Anbieter von Riester-
Produkten wurden für Wohnungsgenos-
senschaften als Kleinstanbieter nicht redu-
ziert, sondern werden künftig sogar noch
verschärft. Zahlreiche Vorschläge des GdW
zum Bürokratieabbau bei der Riester-Förde-
rung – ausdrücklich auch Gegenstand des
Forschungsprojektes „Das Wohneigentum
in der Riester-Förderung“ des Bundesinsti-
tuts für Bau-, Stadt- und Raumforschung
(BBSR) – wurden von der Bundesregierung
in keinster Weise berücksichtigt. Das offen-
sichtliche politische Desinteresse hat nun
dazu geführt, dass die Wohnungsgenos-
senschaften ihr beispielhaftes Vorsorgemo-
dell beerdigen müssen.
Nur drei von insgesamt rund 2.000 Woh-
nungsgenossenschaften war es möglich,
die extrem hohen Anforderungen einer
Zertifizierung als Anbieter von Riester-
gefördertem Sparen in weiteren Genos-
senschaftsanteilen zu bewältigen. Da die
Politik jedoch keine der intensiv angemahn-
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Das Ecocell
®
-Bausystem und die GreenTec-
Urkunde.
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