WI Expo 2015 Mittwoch - page 3

Weiter auf Seite 4
AUS-, FORT- UND WEITERBILDUNG
Personalentwicklung legt die Grundsteine für die Zukunft der Branche
München – Bei der Gesprächsrunde zur Aus- und Fortbildung in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft auf der
Expo Real am Stand der Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland (BID) diskutieren die Teilnehmer
am 7. Oktober 2015 über Personalentwicklung und wissenschaftliche Studien. Zum Vergleich von Forschung und Praxis
haben die Experten der wi ihre Standpunkte dargelegt.
Qualifizierte Mitarbeiter unterstützen mit
ihren Kompetenzen die Branche dabei,
ihrer gesellschaftlichen Bedeutung nachzu-
kommen. Sie entwickeln innovative Ideen
für Entwicklungen, wie den Flüchtlingszu-
strom oder den demografischen Wandel.
Weil sie Garanten für den Unternehmens-
erfolg sind, ist Personalentwicklung für
die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft
wichtig, so waren sich alle Gesprächs-
teilnehmer der Diskussionsrunde unter
Moderation von
Ulrike Silberberg
, Chef-
redakteurin des Fachmagazins DW – Die
Wohnungswirtschaft, einig. „Das Thema ist
umfangreich. Es beinhaltet die Sicherung
der notwendigen Anzahl an Fach- und Füh-
rungskräften, die Nachwuchsförderung
und –folgeplanung, das Aufzeigen von Ent-
wicklungsmöglichkeiten, die Mitarbeiter-
bindung, spezifische Erstausbildung sowie
Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter“,
erklärte
Michaela Meise-Schmidt
, Perso-
nalleitung der B&O Gruppe.
Eine wissenschaftliche Auswertung in Form
von Studien ist notwendig, um Erkenntnisse
über den aktuellen Stand und die zukünf-
tige Entwicklung gewinnen und ausgehend
von dem Wissen handeln zu können. Bei-
spielsweise kann die Feststellung, dass Mit-
arbeiter Wert auf Weiterbildungsmöglich-
keiten legen, von den Arbeitgebern dazu
genutzt werden, auf die Wünsche einzu-
gehen und sich so als attraktiver Arbeitge-
ber zu positionieren. „Unsere Marktstudie
liefert wichtige Informationen zur Stand-
ortbestimmung der Branche. Sie ist für uns
ebenfalls ein wichtiges Instrument, um den
Bedarf und die Wünsche der Unternehmen
hinsichtlich der beruflichen Aus- und Wei-
terbildungsangebote zu ermitteln“, sagte
Klaus Leuchtmann
, Vorstandsvorsitzen-
der des EBZ.
Doch welche Ansprüche haben die jungen
Menschen und Berufsanfänger, die häu-
fig als „Generation Y“ betitelt werden?
Dr.
Thomas Beyerle
, Head of CS und
Research der IVG Immobilien AG, appel-
lierte für eine Spezifizierung: „Zu hete-
rogen sind die Anforderungen und Ziele
junger Studierender an die Unternehmen,
um diese unter einem Branding zusam-
menzufassen. Zwar treffen Merkmale wie
eine bessere Ausbildung, eine höhere Frei-
zeitorientierung und eine zunehmende
räumliche wie zeitliche Mobilität bzw. Fle-
xibilität in Teilen zu, jedoch konnten auch
Unterschiede zwischen den verschiedenen
Altersklassen innerhalb der Generation Y
herausgearbeitet werden.“
Bezüglich der Fähigkeiten, die die Bran-
che von den Mitarbeitern fordert, vertrat
Prof. Dr.
Marco Wölfle
, wissenschaftli-
cher Leiter DIA/ CRES, eine kontroverse
These: „Methoden- und Sozialkompeten-
zen sind mittlerweile in jedem vernünfti-
gen Studiengang integriert und können
daher kaum noch als Besonderheit oder
Wettbewerbsvorteil gelten. Es kommt dar-
auf an, mit fundiertem und umfangrei-
chem Wissen auf die verschiedenartigen
Herausforderungen in der Praxis vorberei-
tet zu sein.“
Holger Hentschel
, Vorstandsmitglied der
LEG Immobilien AG, berichtete aus der
Praxis: „Einsatzbereitschaft, gute Arbeits-
ergebnisse in Hinblick auf Selbstorgani-
sation, Effizienz und Qualität sowie die
Fähigkeit zur kommunikativen und kun-
denorientierten Zusammenarbeit im sind
wichtige Eigenschaften. Grundsätzlich
sind Lern- und Veränderungsbereitschaft
Schlüsselkompetenzen, die alle Mitarbeiter
und Führungskräfte unseres Unternehmens
mitbringen. Der rein fachliche Kompetenz-
bereich macht nur ein Viertel der zu erfül-
lenden Gesamtanforderungen aus, die wir
an unserer Mitarbeiter stellen. Fachwissen
hat innerhalb der Branche eine bestimmte
Halbwertszeit.“
Dem stimmte Klaus Leuchtmann zu und
erläuterte: „Die Entwicklungen innerhalb
der Branche laufen in einer solchen Schnel-
ligkeit ab, dass eine stetige Wissensauffri-
schung notwendig ist. Ob Berufsschüler
oder bereits Berufstätige – wir geben unse-
ren Bildungsteilnehmern die Kompetenzen
an die Hand, mit denen sie erfolgreiche Kar-
rieren in der Branche beschreiten können.
Unsere Studienabsolventen sind keines-
wegs mit 26 Jahren Führungskräfte. Auch
sie brauchen noch Lebens- und Berufs-
erfahrung. Und in diesem Punkt schließt
sich der Kreis: Personalentwicklung ist ein
kontinuierlicher und nachhaltiger Prozess,
der das lebenslange Lernen beinhaltet.
Es gilt das Potenzial begabter Mitarbeiter
bestmöglich auszunutzen, Fachwissen zu
erneuern und erweitern und Spezialwissen
im Betrieb zu halten, auch wenn Mitarbei-
ter in den Ruhestand gehen. Der Stand der
Dinge sollte im Unternehmen regelmäßig
überprüft werden.“
(dan/schi)
Beste Masterabsolventen der EBZ Business School ausgezeichnet
München – Es ist eine schöne Traditionsveranstaltung: Auf der Expo Real wurden die drei besten Absolventen der EBZ
Business School Stefanie Baltes, Daniel Kroepmanns und Thomas Mayer am BID-Stand geehrt. Die namhaften Lauda­
toren würdigten besonders den hohen Praxisbezug der Masterarbeiten.
Klaus Leuchtmann, Vorstandsvorsitzen-
der des EBZ und Moderator der Ehrung,
begrüßte die hochkarätig besetze Jury
bestehend aus Andreas Ibel, Präsident des
BFW Bundesverband freier Immobilien- und
Wohnungsunternehmen, Axel Gedaschko,
Präsident des GdW Bundesverband deut-
scher Wohnungs- und Immobilienunter-
nehmen, und Ralf Giesen, Mitglied der
Geschäftsführung der Vivawest Wohnen
GmbH.
„Ein Unternehmen ist so erfolgreich wie
seine Mitarbeiter. Nachwuchswuchsför-
derung und Personalentwicklung haben
bei uns daher eine große Bedeutung und
so war es uns ein großes Anliegen diese
Tradition der Masterehrung auch mit
neuer Unternehmensspitze weiterzufüh-
ren“, erklärte
Ralf Giesen
. Auch in diesem
Jahr stellte sein Unternehmen das Preisgeld
zur Verfügung.
Foto: Büro Roman Lorenz
Preisverleihung mit Videobotschaft eines Preis-
trägers
07.10.2015 3
1,2 4,5,6,7,8
Powered by FlippingBook