WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 15/2015 - page 3

AUS-, FORT- UND WEITERBILDUNG
Studie aus Sachsen zeigt: Gesundheitsstandort Wohnung ist in der Regel
kostengünstiger als stationäre Unterbringung
Dresden – Die sächsischen Wohnungsgenossenschaften planen gemeinsam mit weiteren Partnern, den zukünftigen
Anforderungen einer bedarfsgerechten Versorgung der Bevölkerung bis 2030 und 2050 mit einer optimalen und nach-
haltigen Verteilung der notwendigen ambulanten und stationären Wohn- und Versorgungsformen im Rahmen effektiver
Städtebau- und Stadtentwicklungsstrategien entgegenzutreten. Dazu hat der Verband Sächsischer Wohnungsgenossen-
schaften (VSWG) in Kooperation mit dem Gesundheitsökonomischen Zentrum (GÖZ) der Technischen Universität Dresden
und der ATB Arbeit, Technik und Bildung gemeinnützige GmbH im Rahmen einer Studie im Auftrag des Sächsischen
Staatsministeriums des Innern die unterschiedlichen ambulanten und stationären Wohn- und Versorgungsformen volks-
wirtschaftlich analysiert.
Der demografische Wandel im Freistaat
Sachsen rückt vermehrt in den Mittel-
punkt politischer und gesellschaftlicher
Diskussionen. Erste Studien haben die
mit dem Bevölkerungsrückgang einher-
gehende Verschiebung zugunsten älterer
Bevölkerungsgruppen quantifiziert. Diese
Bevölkerungsalterung führt zwangsläufig
zu einem deutlichen Anstieg der Zahl pfle-
gebedürftiger Personen, zu Mehrbelastun-
gen für öffentliche Haushalte, Sozial- und
Pflegekassen, private Haushalte sowie zu
Nachfrageänderungen in der Wohnungs-
wirtschaft hin zu bedarfs- und altersgerech-
tem Wohnraum.
Untersuchung nach
drei Bevölkerungsgruppen
Um zukünftig – bis 2030 beziehungsweise
2050 – eine angemessene Versorgung
mit einer entsprechenden Verteilung von
Wohnformen zu gewährleisten, lauteten
die Grundfragen der Studie: Was ist der
Bedarf? Was ist das Angebot? Wie regelt
sich die Finanzierung?
Dabei waren aufgrund der Bevölkerungs-
entwicklung im Freistaat Sachsen folgende
drei Bevölkerungsgruppen relevant: Ältere
Menschen ohne Pflegeleistungen nach
dem Sozialgesetzbuch (SGB) V, ohne
Pflegeleistungen nach SGB XI und ohne
Demenz; ältere Menschen mit Bedarf an
Pflegeleistungen nach SGB V und SGB XI
und ohne Demenz; sowie ältere Menschen
mit Bedarf an Pflegeleistungen nach SGB V
und SGB XI, mit Demenz. Eine pauschale
Vergleichssituation zwischen häuslichem
und stationärem Wohnen ist aufgrund der
hohen Heterogenität wenig aussagefähig.
Das Hauptaugenmerk lag deswegen auf
Leistungen im Zusammenhang mit Pflege
und Betreuung nach dem SGB XI, die von
den Pflegekassen vollständig oder teil-
weise getragen werden. Jedoch wurden
Leistungen nach dem SGB V – häusliche
Krankenpflege, zum Beispiel Behandlungs-
pflege –, finanziert durch die zuständigen
Krankenkassen, nicht außer Acht gelassen.
Hierbei wurden anhand der benannten
Bevölkerungsgruppen typische Praxissze-
narien beispielhaft skizziert. Diese Darstel-
lung der Einzelszenarien lässt sich jedoch
aus statistischer und volkswirtschaftlicher
Perspektive aus öffentlich verfügbaren
Datenquellen nicht verallgemeinert hoch-
Erste Absolventen der Studiengruppe „Wirtschaftsprüfung und Steuer-
beratung “an der EBZ Business School ins Berufsleben gestartet
Bochum – Die wohnungswirtschaftlichen Prüfungsverbände und verbandsnahen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften
brauchen gut qualifizierte Nachwuchskräfte. Deshalb entstand 2012 ein Bachelorstudiengang „Wirtschaftsprüfung und
Steuerberatung“ an der EBZ Business School. Der erste Jahrgang absolvierte das duale Studium erfolgreich und steht
nun mitten im Berufsleben.
„Es war eine anstrengende aber auch aufre-
gende Zeit. Besonders die Verzahnung von
Theorie und Praxis machen das Studium so
qualitativ. Nun freue ich mich, meine erwor-
benen Kompetenzen im Berufsalltag unter
Beweis zu stellen. Das Arbeitsumfeld ist
spannend und bietet klasse Karrierechan-
cen“, so
Barbara Kainz
, Jahrgangsbeste des
Bachelorstudiengangs Business Administra-
tion mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsprü-
fung und Steuerberatung und Mitarbeiterin
des Verbandes bayerischer Wohnungsun-
ternehmen (VdW Bayern). 2012 entwi-
ckelte die EBZ Business School gemeinsam
mit ihrem Stiftungsgeber, dem Spitzenver-
band der Wohnungswirtschaft GdW, die-
sen Studiengang. 13 Studierende starteten
vor drei Jahren mit dem dualen Studium
in Bochum. Parallel zu den Präsenzphasen
arbeiteten sie durchschnittlich 20 Wochen-
stunden in einemwohnungswirtschaftlichen
Prüfungsverband oder einer verbandsnahen
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Die Studieninhalte wurden in enger Zusam-
menarbeit mit den Arbeitgebern zusam-
mengestellt. „Als ‚training on the job‘ konn-
ten die Studierenden ihr Fachwissen direkt
im Berufsalltag anwenden und erhielten
so eine Menge Berufserfahrung im Bereich
der Rechnungslegung und Prüfung von
Wohnungsgenossenschaften und anderen
Unternehmen der Wohnungs- und Immo-
bilienwirtschaft“, so Prof. Dr.
Michael Pan-
nen
, Studiengangsleiter und Professor für
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre – ins-
besondere Rechnungswesen, Steuern und
Wirtschaftsprüfung – an der EBZ Business
School. Auf die Studierenden warten zahl-
reiche betriebswirtschaftliche und steuer-
rechtliche Herausforderungen. Die Arbeit-
geber der Studierenden übernehmen die
Studiengebühren und zahlen zusätzlich
eine angemessene Vergütung.
„Es ist die erstklassige Verbindung von
Studieninhalten und praktischer Tätigkeit,
die die Qualität des Studiengangs ausma-
chen“, so
Hans Maier
, Verbandsdirektor
und geschäftsführender Vorstand des VdW
Bayern sowie des Verbandes baden-würt-
tembergischer Wohnungs- und Immobili-
enunternehmen. Der erfolgreiche Studien-
gang findet in Zwei-Jahres-Abständen statt
und geht zum Wintersemester 2015/2016
erneut an den Start.
(dan/schi)
Bewerbungen für den Studiengang können
per E-Mail an
ngereicht
werden. Weitere Infos zur praktischen Tätigkeit
finden Sie unter
Auskünfte erteilt GdW-Hauptgeschäftsführerin
Ingeborg Esser unter
AUS DEN VERBÄNDEN
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