DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 1/2016 - page 3

Ulrike Silberberg
Chefredakteurin
EDITORIAL
Megaaufgabe Neubau:
Wie finanzieren?
Wann kommt die Zinswende? Werden neue Finanzierungsformen den Markt begleiten?
Wie verändert die Digitalisierung die Fremdkapitalbeschaffung? Wird es Crowdinvesting
in Zukunft auch für die Wohnungswirtschaft geben oder bleibt es ein Nischenprodukt?
Fakt ist, dass die Europäische Zentralbank (EZB) Anfang Dezember 2015 ihre Geldpolitik
erneut ausgeweitet hat. Das Programm zum Kauf von Staatsanleihen wird nun bis
mindestens März 2017 verlängert. Zudem erhöht die Zentralbank den Strafzins, den
Banken für Einlagen bei der EZB zahlen müssen. Was bedeutet das?
Es heißt, dass das von der Zentralbank selbst gesteckte Ziel einer Inflationsrate von
2% nach wie vor weit verfehlt wird. Und dass keine Impulse für eine Zinswende kommen,
sondern diese maßgeblich von den USA abhängig bleibt. Dort zeichnet sich zum ersten
Mal seit Jahren ab, dass die Leitzinsen „maßvoll“ angehoben werden. Ein Signal für
weitere Zinssteigerung, die auch die Entwicklung im Euroraum nach sich zieht? Diese
Vermutung liegt nahe.
Ende Februar 2015 hatte noch US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen mit dem Wort
„Geduld“ gespielt (siehe DW Sonderheft Finanzierung 2015, S. 1) und durchblicken
lassen, dass sich zur Jahresmitte etwas bewegen werde. Es kam anders, sie wurde
„zurückgepfiffen“. Das wird wohl nicht noch ein zweites Mal passieren.
Dies alles sind Rahmenbedingungen, die den dringend notwendigen kostengünstigen und
bezahlbaren Wohnraumneubau beeinflussen. Am 27. November 2015 stellte Bundesbau-
ministerin Dr. Barbara Hendricks ein 10-Punkte-Programm zur Wohnungsbau-Offensive
vor. Dabei geht es unter Punkt 4 darum, zielgenaue steuerliche Anreize für mehr
bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Ein unübersichtlicher und beratungsintensiver
Dschungel aus Bundes- und Landesmitteln, jeder Menge Förderprogrammen und
politischem Druck tut sich auf. Ab Seite 42 klären wir einige Punkte.
Hinweise in eigener Sache:
Das Team der DW zieht innerhalb von Hamburg um. Ab dem 4. Januar 2016 erreichen
Sie uns in der Hufnerstraße 28, 22083 Hamburg. Alle E-Mail-Adressen bleiben bestehen,
unsere Telefonnummern werden sich allerdings ändern. Die neuen Durchwahlen finden
Sie auf der letzten Seite im Impressum. Dort lesen Sie auch das Ergebnis aus unserer
Weihnachtsmann-Versteigerung zugunsten der DESWOS.
Einen guten Start ins neue Jahr wünscht Ihnen
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