Controller Magazin 6/2018 - page 113

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CM November / Dezember 2018
Delegierter immer wieder gut hinschauen, um
Unterstützungsmöglichkeiten zu lokalisieren. Die
Aufgaben der Delegierten unterscheiden sich ja
nicht, wohl aber die Herangehensweisen, die
wiederum von ganz vielen Einflussfaktoren wir
z. B. der zeitlichen Möglichkeiten abhängen.
Die Regionaltagung für Deutschland-West
ist die CAB Controlling Advantage Bonn.
Am 15. November laden Sie zur 14. Ausgabe
der Fachtagung ein. Warum lohnt es sich,
diese Veranstaltung zu besuchen?
Wir vermitteln nicht nur Fachwissen, wie viele
Veranstalter das tun. Wir haben nicht nur einen
sehr guten Bodenkontakt zur Basis unserer
Mitglieder, sondern wir berichten sowohl über
Neuerungen, über theoretische Rahmen und –
das erscheint mit sehr wichtig zu sein – über
gelebte Praxis. Das ist es, was unsere CAB-
Teilnehmer interessiert! Über unser aktives ICV-
Netzwerk ist es uns Organisatoren gelungen,
viele Referenten aus den Reihen des ICV zu
gewinnen, auch die Moderatorin, die durch den
Tag und die Podiumsdiskussion führen wird.
Nicht nur nebenbei spielt auch das Netzwerken
während der Tagung eine Rolle; immer wieder
schön zu erleben, dass sich Kolleginnen und
Kollegen auf dieser Plattform wiedertreffen.
Mit der CAB 2018 haben wir wieder die
Chance, die starke Kompetenz des ICV hervor-
zuheben und den Nutzen des ICV für Controller
und Betriebswirtschaftler bewusst zu machen.
Was sind die Konditionen – können auch
kurzfristig Entschlossene noch zur Tagung
kommen?
Eine unserer Stärken sind die niedrigen
Tagungsbeiträge, die wir durch straffe Organi-
sation und vorsichtiges Kostenmanagement
erzielen können – und das schon viele Jahre.
Die Teilnahmegebühren liegen bei 270 Euro für
Mitglieder und 320 Euro für Nichtmitglieder. Bis
30.09.18 haben wir einen Frühbucherrabatt von
25 Euro gewährt. Studenten ermöglichen wir
die Teilnahme für 60 Euro.
13 Ausgaben der CAB Controlling Advan-
tage Bonn hat es bereits gegeben. Können
Sie hier eine Entwicklung schildern von
den Anfängen bis heute?
Es war nicht immer leicht, interessante Themen
und Referenten zu gewinnen; die Teilnehmer-
zahlen schwankten von Jahr zu Jahr in einem
festen Rahmen. Während die erste CAB 2005
mit dem Einzelthema Balanced Scorecard wie
ein Testfall wirkte, entwickelten sich die
Themen inzwischen mal breiter gestreut, mal
stärker auf ein Thema fokussiert, wie in diesem
Jahr mit „Controlling der Digitalisierung –
Digitalisierung des Controllings“.
Als Regionaldelegierter sind Sie im Rahmen
der CAB nicht nur Berater und Controller,
sondern auch Veranstaltungsmanager!
Jede CAB ist ein Projekt! Wir haben ja in
Seminaren und bei anderen Gelegenheiten von
Projektmanagement gehört und selbst darüber
gesprochen – auch war es immer wieder
Teilthema der CAB. Hier ist eine sehr gute
Möglichkeit, Projektmanagement mit all seinen
Komponenten ernsthaft zu praktizieren und
sogar das zu tun, was viele Projekte vermissen
lassen: Wir betreiben aktive Nachlese und Plan-/
Ist-Vergleich der Resonanz und anderer
Ergebnisse. Denn wir wollen wirklich wissen,
was gut lief und was wir besser machen sollten.
Wo sehen Sie sich und den ICV in
zehn Jahren?
Viel Nebel! Die Entwicklung vielerorts ist unüber-
sichtlich und schwer durchschaubar, was Politik,
Wirtschaft, Soziales, Umwelt und andere
Bereiche angeht. Nur dürfen wir nicht verzagen.
Auch der ICV muss sich den Umfeldbedingungen
stellen und immer wieder feststellen, dass
Strategien nicht ein Jahrzehnt halten, ohne dass
Anpassungen erforderlich wären. Das ist nicht
nur unsere Aufgabe als Controller und Manage-
mentpartner, sondern auch unsere gemeinsame
Führungsaufgabe im ICV, unsere Strategie immer
wieder zu überprüfen und zu aktualisieren. Dabei
kommt es sehr auf konstruktive Kommunikation
an, genau wie in gut geführten Unternehmen.
Ich bin sicher, dass im nächsten Jahrzehnt viele
Anpassungen erforderlich werden, nicht nur, um
unsere Mitgliederzahl zu halten und wieder zu
steigern. Meine Funktion im ICV wird in 10
Jahren eine andere sein als heute. Ich glaube,
dass ich dann noch als Mitglied dabei sein
werde und hoffe, dass ich dann noch in so guter
gesundheitlicher Verfassung bin, dass ich weiter-
hin aktive Beiträge leisten kann.
Was ist Ihnen privat wichtig?
Nummer eins ist und bleibt meine Familie, um
die ich mich in vielen Situationen – auch die
ändern sich – kümmern kann und darf. Da-
neben gibt es weitere ehrenamtliche Engage-
ments wie in der Deutsch-Litauischen Gesell-
schaft, in der ich mehrere Hilfstransporte nach
Litauen begleiten konnte. Weitere Vereins-
aktivitäten gibt es, etwa den Museumsverein in
Siegburg und den Heimat- und Geschichtsverein
Neunkirchen-Seelscheid. Und dann ist da
natürlich mein großes Hobby der Fotografie.
Dieses wird in zehn Jahren sicher mehr Zeit in
Anspruch nehmen dürfen als meine Aktivitäten
anderswo.
Was würden Sie jungen Menschen mit auf
den Weg geben, die sich für Controlling
interessieren?
Vorne sprachen wir von Projektmanagement. In
meinen Beratungsprojekten hatte ich mehrfach
Gelegenheit, Engagement und Ernsthaftigkeit der
Mitwirkenden in der Projektarbeit zu vermissen.
Das ist das eine. Das andere – und das wiegt für
mich viel schwerer – ist Abwesenheit von
Führung. Ich hatte in den mehr als 20 Jahren
Beratertätigkeit erschreckend wenig wirkliche
Führungspersönlichkeiten kennengelernt,
allerdings dann auch der hervorragenden Art.
Das sind die beiden Punkte, die ich gerne
allen jungen Controllern mit auf den Weg geben
würde:
]
Nehmt eure Aufgabe in jeder Situation ernst,
ordnet ihr Priorität zu und engagiert euch für
die Ziele.
]
Kommuniziert aktiv mit den Kollegen und
Kolleginnen, die für die Projektziele
verantwortlich sind. Handelt eigeninitiativ und
immer auf die Projektziele gerichtet.
]
Achtet auf hervorragende Führungs-
persönlichkeiten und darauf, was sie so
positiv hervorhebt. Beobachtet und findet
heraus, was für deren Erfolg entscheidend
ist. Und lernt daraus für eure eigene
Persönlichkeitsentwicklung.
Bei mehreren Gelegenheiten, wenn es um
Führung und Führungsqualität ging, habe ich
gesagt: „Wenn es uns (Controllern und Beratern)
gelingt, die Qualität der Führung um nur 5% zu
erhöhen, dann kann uns um das betreffende
Unternehmen nicht bange sein. Dann rauscht es
auf allen Ebenen der Balanced Scorecard ande-
ren Unternehmen mit Tempo davon“.
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