CONTROLLER Magazin 5/2016 - page 106

104
Internationaler Controller Verein eV
Dream-Car-Bericht der ICV-Ideenwerkstatt 2016:
„Business Analytics | Der Weg zur datengetriebenen Unternehmenssteuerung“
Die ICV-Ideenwerkstatt hat die Ergebnisse
zu ihrem Themenschwerpunkt 2015/2016
veröffentlicht. Der Dream-Car-Bericht
„Business Analytics | Der Weg zur datenge-
triebenen Unternehmenssteuerung“ steht
auf der ICV-Website zum Download bereit.
Was müssen Controller über Business Analytics
wissen und wie können sie es im Controllingpro-
zess nutzen? – Antworten auf diese topaktuel-
len Fragen hat die ICV-Ideenwerkstatt im
Dream-Car-Bericht „Business Analytics“ vorge-
legt. Der 69-seitige Report steht auf der ICV-
Website (
beits-
kreise > Ideenwerkstatt > Business Analytics)
zum kostenlosen Download bereit.
Die Digitalisierung verändert die Arbeit des Con-
trollers grundlegend. Er steht einer unstruktu-
rierten Datenflut („Big Data“) gegenüber, die es
zu strukturieren und analysieren gilt, damit dar-
aus ein Nutzen für die Unternehmenssteuerung
generiert werden kann. Dies ist die Aufgabe von
„Business Analytics“. Business Analytics
bezeichnet die nutzenstiftende Verarbeitung
digitaler Daten mithilfe statistischer Methoden
und quantitativer Modelle.
Die Ergebnisse im Dream-Car-Bericht, thesen-
artig zusammengefasst:
]
Die Digitalisierung verändert die Unterneh-
menssteuerung grundlegend: Sie wird hoch-
gradig automatisiert, analytikgetrieben und
integriert. Echtzeitsteuerung wird möglich.
]
Der Controller muss sich mit Business Ana-
lytics befassen. Er muss dabei aber nicht
zum Mathematiker werden. Er muss wissen,
welche Analysemethoden es gibt und was sie
leisten können. Dies gilt auch hinsichtlich der
zur Verfügung stehenden Business Analytics-
Softwaretools.
]
Der Controller muss als Koordinator den
arbeitsteiligen Business Analytics-Prozess
gestalten und hier als Bindeglied zwischen
Management, Data Scientists und IT fun-
gieren.
]
Der aktuelle Stand der Business Analytics-
Praxis zeigt, dass Business Analytics auf dem
Vormarsch ist. Der Controller sollte sich bzgl.
Best Practices auf dem Laufenden halten.
]
Business Ana-
ly tics ermögli-
chen dem Control-
ler, seine Rolle noch
aktiver wahrzunehmen. Er
hat die Chance als Business
Partner mit Katalysatorfunktion zu
agieren.
]
Der Controller als Person hat sich zu überle-
gen, welche Rollengestaltungsoptionen er im
Hinblick auf die Gestaltung und Nutzung von
Business Analytics einnehmen will.
]
Die Nutzung von Business Analytics soll als
evolutionärer Prozess im Unternehmen
gestaltet werden. Der Controller sollte als
Mitgestalter der Business Analytics-Road-
map fungieren.
]
Business Analytics wird in der Controlling-
Praxis schon teilweise eingesetzt. Dabei ist
ersichtlich, dass dadurch verbesserte Ent-
scheidungsgrundlagen geschaffen werden.
]
Es ist sicherzustellen, dass der Controller
weiterhin die „Single Source of Truth“ der
Führungsinformationen im Unternehmen
bleibt.
Q
Auf der 32. Sitzung des Branchen-AK
Energie+Wasser am 14. / 15. Juni 2016,
die auf Einladung der prevero AG in Mün-
chen stattfand, standen neben einer
Insight-Session die Themen Risikoma-
nagement in kommunalen Unternehmen
sowie das Investitions- und Maßnahmen-
controlling auf der Agenda.
Theo Sörger von den Stadtwerken Ulm / Neu-
Ulm GmbH erläuterte in seinem Vortrag zum
Thema Risikomanagement in kommunalen
Unternehmen, wie das Risiko in unterschiedli-
chen Geschäftsfeldern die Renditeanforde-
rungen beeinflussen und nach welchen Algo-
rithmen Eigenkapital den Geschäftsfeldern
zugeordnet werden kann. Dr. Jens Kiefel und
Daniel Blank von der Netze Duisburg GmbH
und Tom Schuchardt von der Stadtwerke Kiel
AG lieferten praktische und im Anschluss
intensiv diskutierte Beiträge zu den Themen
Investitions- und Maßnahmencontrolling.
Im zweiten Teil der Sitzung haben sich die
Teilnehmer auf vielfachem Wunsch intensiv
über das tägliche Geschäft im Controlling aus-
getauscht. In einer Insight-Session ging man
den Fragen nach: „Was machen wir im Cont-
rolling?“, „Wie machen wir es?“, „Was hat
sich in der Praxis bewährt?“ und „Wie sollten
wir es machen?“. In vier Arbeitsgruppen wur-
den die genannten Fragen hinsichtlich der
praktizierten strategischen und operativen
Controlling-Prozesse, der eingesetzten Cont-
rolling-Instrumente und der für die Unterneh-
menssteuerung genutzten Zielgrößen / KPIs /
Kennzahlen in den Geschäftsfeldern Netze,
Vertrieb und Handel diskutiert.
Die Diskussionen in den Arbeitsgruppen
sowie die präsentierten Ergebnisse gaben den
Teilnehmern eine Vielzahl von Hinweisen für
die eigene Arbeit. Wie den Fragen der Teilneh-
mer zu entnehmen war, wird das Arbeitskreis-
Netzwerk für den weiteren Erfahrungsaus-
tausch in den kommenden Wochen wohl
wieder intensiv genutzt.
Wer zukünftig ebenfalls in diesem Netzwerk
mitwirken möchte, meldet sich beim AK-Leiter
Ulrich Dorprigter
AK Energie+Wasser: Insight-Session
1...,96,97,98,99,100,101,102,103,104,105 107,108,109,110,111,112,113,114,115,...116
Powered by FlippingBook