CONTROLLER Magazin 3/2016 - page 104

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Risk Management Association e. V.
RiskManagement
News
PERSONALIEN
Malte Andes
wurde Anfang 2016 zum
neuen Vorstand der Hanse
Merkur Grundvermögen
AG bestellt. In seinem Verant-
wortungsbereich befinden
sich die Leitung des Risikoma-
nagements, Portfoliomanagements, Finanzierung
und Rechnungswesen. Seit Juli 2014 ist Andes
als Prokurist für das Unternehmen tätig und
war zuvor Fondmanager bei Hamburg Trust
sowie Leiter des Property Managements bei
der HSH Real Estate AG. Bevor er sein Studium
als Betriebswirt an der Universität Lüneburg
abschloss, absolvierte er eine Ausbildung bei der
Hamburg Mannheimer Versicherung-AG.
LITERATUR
Risikomanagement und
Compliance im Mittel-
stand – Status quo
und Erfolgsfaktoren der
Implementierung
Existenzielle Bedrohungen
entstehen heute für mittelstän-
dische Unternehmen sehr schnell durch
unterschätze Risiken aus instabilen Markt-
umgebungen. Für diese Risiken lassen sich im
Mittelstand Strategien zur Handhabung und
Compliance-Anforderung beobachten, dessen
Wirksamkeit in diesem Buch systematisch
und praxisnah analysiert werden.
Neben Nutzenanalysen des Risikomanagements
und Compliance im Mittelstand auf Basis
unternehmerischer Einschätzungen und wissen-
schaftlicher Argumente, werden Schnittstellen
zwischen Compliance- und Risikomanagement
und ungenutzten Synergien definiert.
Hierzu bietet die RMA den Arbeitskreis Risiko-
management im Mittelstand an.
Montag Pia: Risikomanagement und
Compliance im Mittelstand – Status quo und
Erfolgsfaktoren der Implementierung:
Erich Schmidt Verlag GmbH&Co,
11. Dezember 2015, 177 Seiten, 34,95 Euro,
ISBN 978-3-503-16573-5
stagnierende Märkte verunsichern Unterneh-
men. In Deutschland sind vor allem die Bran-
chen Maschinenbau, Finanzdienstleistungen,
Fertigung, Logistik und Schifffahrt sowie der
Pharma- und Transportsektor, von einem
verstärkten Wettbewerbsdruck betroffen.
Ein weiterer Grund zur Besorgnis bei Unterneh-
men stellen Cybervorfälle dar. Zu dieser
Kategorie zählen Cyberkriminalität oder Daten-
schutzverstöße, aber auch technisches
IT-Versagen. Insgesamt legten Cybervorfälle
11 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr
zu und schafften somit zum ersten Mal den
Sprung in die Top 3 der Unternehmensrisiken
weltweit. Erstaunlich ist hierbei die rasante
Entwicklung dieser Kategorie. In 2012 bekam
diese lediglich ein Prozent der Nennungen.
Hauptgründe für wirtschaftliche Schäden durch
Cybervorfälle sind dabei vor allem Reputations-
verluste (69%), Betriebsunterbrechungen
(60%) und Haftungsansprüche im Rahmen
einer Datenschutzverletzung (52%).
Zusätzlich zur regionalen Analyse hat der Allianz
Risk Barometer 2016 auch branchenspezifische
Risiken analysiert. Diese stark anwendungs-
orientierte Statistik dient einigen Unternehmen
in der Praxis als „Checkliste“ für die jährlich
stattfindende Risikoinventur. //
Das Thema Industrie 4.0 mit dessen Vortei-
len ist bereits in den meisten Unternehmen
angekommen, dies belegt eine Studie
der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft
EY (Ernst &Young) zusammen mit Bitkom
Research in der mehr als 550 Unternehmen
befragt wurden. So schätzten 79% der
Befragten die Thematik von Industrie 4.0
als strategisch wichtig für ihr Geschäft ein.
34% sogar als sehr wichtig. Als wichtigste
Vorteile werden die erhöhte Produktions-
flexibilität mit 62% und die schneller
Reaktion auf Kunden- und Marktanforde-
rungen mit 57% genannt. Leider hemmen
ein zu hoher Investitionsbedarf (64%) und
fehlendes, qualifiziertes Personal (57%)
die Einführung von Industrie 4.0.
Diese Problematik ist auch bei EY bekannt:
Industrie 4.0 ist zentral für die Wettbewerbs-
fähigkeit am Wirtschaftsstandort Deutschland,
dennoch hemmen fehlende finanzielle Mittel
und Personal dessen Einführung. Die Lösung ist
der Aufbau eines Ökosystems um das Unterneh-
men herum. Es müssen Kooperationen mit
Universitäten, Investoren oder anderen Unter-
nehmen eingegangen werden, um einen offenen
Innovationsprozess zu gestalten.
Industrie 4.0 ist
deutschen Mittelständlern
zu teuer
Die stärkste Bedeutung bemisst der Maschinen-
bau mit 86% Industrie 4.0 zu. Beim verarbei-
tenden Gewerbe halten lediglich 74% der
Befragten Industrie 4.0 als wichtig. Außerdem
belegt die Studie, dass Industrie 4.0 in größeren
Mittelständlern eher eine Rolle spielt als in
kleineren. Bei Unternehmen mit einer Unterneh-
mensgröße zwischen 100 und 499 Mitarbeitern
liegt die Wichtigkeit von Industrie 4.0 bei 74%.
Bei Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern
bereits bei 84%.
Die Vorteile bedeuten vor allem in einem
Hochlohnland wie Deutschland einen Wett-
bewerbsvorteil: Fabriken werden effizienter
und flexibler, indem jedes Teil zur richtigen
Zeit am richtigen Ort ist. Dadurch wird
die Flexibilität in der Produktion gesteigert
und ermöglicht kleinere Losgrößen.
Im Zusammenhang mit Industrie 4.0 wurden
in der Studie die Unternehmen über die wich-
tigsten Technologietrends befragt: 99% aller
Befragten halten die IT-Sicherheit als wichtigster
Trend. Für 78% spielt die Kommunikation
zwischen Maschine und Maschine eine wichtige
Rolle und für 70% die Social Machines.
Diese Thematik setzt neue Anforderungen an
die Beschäftigten: So verschwimmen die
Grenzen zwischen IT und Produktion. Bereits
an Universitäten müssen Hybridstudiengänge
eingerichtet werden, aber auch angelernten
Kräften muss genügend Raum bleiben, um sich
auf die neue digitalisierte Arbeitsumgebung
einzustellen. //
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