wirtschaft und weiterbildung 2/2019 - page 8

8
wirtschaft + weiterbildung
02_2019
aktuell
TOWARDS MATURITY
Gute Chefs dank Blended Learning
Während „Co-Working“ bedeutet, dass
wildfremde Freiberufler und Gründer sich
in eine Art Großraumbüro einmieten kön-
nen und sich dort die Arbeitsflächen und
Büroeinrichtungen für eine bestimmte Zeit
teilen, bedeutet „Co-Living“, dass man sich
direkt neben dem Co-Working-Space gleich
noch ein Einzel- oder Doppelzimmer mie-
ten kann, um für einige Tage direkt neben
seinem Arbeitsplatz zu wohnen. Co-Living-
Trendsetter auf mehr als 7.000 Quadratme-
tern ist der Anbieter „Rent 24“ in der Pots-
damer Straße in Berlin, für den Co-Living
so viel bedeutet wie Arbeiten, Wohnen
und Leben unter einem Dach. Jeder Mieter
hat einen 24-Stunden-Zugang zu seinem
Arbeitsplatz. Küche und Wohnzimmer sind
für alle da („Community Area“). Abends
können geschlossene Gruppen ganz unter
sich eine Party feiern.
TREND
Co-Living
REINHOLD WÜRTH
Der im Schraubenhandel sehr
erfolgreiche 83-jährige Unter-
nehmer Reinhold Würth aus
Künzelsau (fünf Milliarden
Euro Eigenkapital), sprach zum
Jahreswechsel mit der „Neuen
Zürcher Zeitung“ (5.1.2019)
und forderte junge Menschen
auf, im Handwerk ihr Glück zu
suchen. Würth: „Wir haben in
Deutschland zu viele Studenten.
In unserem Land denken viele,
man sei nur ein Mensch, wenn
man einen akademischen Titel
habe. Das ist Unsinn!“
Würth betonte, er habe in
Karlsruhe ein Institut für Entre-
preneurship gegründet, um
Handwerkern das wirtschaft-
liche Arbeiten zu erleichtern.
Im Handwerk könne man gutes
Geld verdienen und bei Würth
„Wir haben zu viele Studenten in Deutschland“
Die britische Marktforschungsge-
sellschaft „Towards Maturity”
röffentlichte
jetzt die lange erwartete Studie „Dri-
ving Leadership Capability“. Danach
gibt es folgende Erkenntnisse:
1.
Führungskräfteentwicklung bringt
messbar bessere Performance.
2.
Lerntechnologien spielen eine
wichtige Rolle bei der Vermittlung
von Führungskompetenzen. Unter-
nehmen, die ihren Mitarbeitern
erlauben, Online-Communities zu
bilden, tragen überdurchschnitt-
lich viel zur Entwicklung einer Füh-
rungskraft bei: Sie kann leichter auf
das Wissen und die Unterstützung
von Kollegen zugreifen.
Um Lerntechnologien in einem Blen-
ded-Learning-Szenario zu verankern,
muss die Personalentwicklung laut
Studie aber unbedingt über die ent-
sprechenden Kompetenzen verfügen.
sie sich verlassen können, und
andere, die leeres Stroh dre-
schen. Am meisten nerven mich
arrogante Typen.“ Auf die Frage,
wer er selbst sei, antwortete
Würth: „Ich bin ziemlich nor-
mal.“ Kritik übt der Unterneh-
mer an der aktuellen Start-up-
Kultur. Die sei ihm sehr suspekt.
Sein Motto: „Wachstum ohne
Gewinn ist tödlich.“
Reinhold Würth.
Zum Jahreswechsel wusch er der
Jugend den Kopf.
Handwerker.
Würth vermisst die Begeisterung früherer Jahre für eine Lehre
und insbesondere für eine solide Handwerksausbildung.
Foto: mauritius images / Westend61 / Daniel Ingold
Foto: Würth
seien gerade zwei Mitarbeiter in
das oberste Management aufge-
stiegen, die als Lehrlinge ange-
fangen hätten. Würth verriet
auch eine gewisse Bewunderung
für den Beruf des Verkäufers. Ihn
fasziniere der Umgang mit den
unterschiedlichsten Menschen.
„Sie lernen alle Typen kennen,
die es gibt: die Choleriker und
die Sanguiniker, Leute, auf die
Laura Overton.
Die Towards-
Maturity-Chefin sprach in Berlin.
Foto: Porath
1,2,3,4,5,6,7 9,10,11,12,13,14,15,16,17,18,...68
Powered by FlippingBook