wirtschaft und weiterbildung 3/2015 - page 3

editorial
03_2015
wirtschaft + weiterbildung
3
Mit
Leichtigkeit
weiter-
kommen.
Kompetenz für Fach- und Führungskräfte
Zukunftsgestaltung für Unternehmen
Durch passgenaue Lösungen
und einzigartige Services erleich-
tert die Haufe Akademie die
Zukunftsgestaltung von Unter-
nehmen und die kontinuierliche
Kompetenzerweiterung von
Fach- und Führungskräften.
Mehr unter
Am 7. Februar 2015 starb in Albuquerque, New Mexico, der Psychologe
Dr. Marshall Rosenberg, der „Erfinder“ der Methode der Gewaltfreien
Kommunikation. Zuletzt schrieben wir über Rosenberg in unserer
Titelgeschichte in Heft 11/12-2014, in der wir aus Anlass seines
80. Geburtstags seinen Ansatz kritisch würdigten. Selbst der Papst hätte
noch etwas von Rosenberg lernen können. Der Heilige Vater hat nämlich
Anfang Februar während einer Generalaudienz Züchtigungen für Kinder
gutgeheißen. In einer Bemerkung außerhalb des Protokolls verurteilte er
zwar Schläge ins Gesicht, betrachtete es aber als gelungene Erziehungs-
maßnahme, Kindern auch mal den Hintern zu versohlen.
Auf einer Veranstaltung im Jahr 2002 mit Rosenberg konnte ich
beobachten, dass einzelne seiner Anhänger davon überzeugt waren,
dass Kinder grundlos aufsässig sein könnten und deshalb auch noch
nicht reif für eine „vernünftige“ Kommunikation seien. Rosenberg, der
oft in Schulen arbeitete und selbst drei Kinder großzog, widersprach
nachdrücklich. Er war fest davon überzeugt, dass Kinder von Natur aus
weder aufsässig noch egoistisch seien. Sie hätten vielmehr schon früh
den Wunsch, etwas zum Wohlergehen ihrer Familie beizutragen –
vorausgesetzt ihre Bedürfnisse würden im Sinne der Gewaltfreien
Kommunikation wahrgenommen und geachtet.
Rosenbergs Vision: Er forderte, Bestrafung, aber auch Belohnung (!)
sollten nie als Mittel der Erziehung eingesetzt werden. Er meinte
wörtlich: „Ich finde, es gibt kaum etwas Gewalttätigeres, als zu sagen:
Ich liebe dich, wenn du dein Zimmer aufräumst.“ Ohne Erpressung,
dafür aber mit Liebe und Respekt sollten wir unsere Kinder großziehen,
sagt auch Gunter Dueck (ab Seite 18), denn nur so entwickelt sich in der
Kindheit ein gesunder Selbstwert, ohne den man später die
„Schwarmdummheiten“ des Berufslebens nicht durchstehen kann.
Rosenbergs Vision
Viel Spaß beim Lesen
unseres neuen Heftes
wünscht
Martin Pichler, Chefredakteur
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