wirtschaft und weiterbildung 05/2015 - page 39

Geschafft.
Die Absolventen des europä-
isch-chinesischen TIEMBA-MBA feiern
ihren Abschluss auf dem Campus der
Tsinghua University in Peking.
in China. „Wir haben aber auch Gründer
aus China, die ihr Wissen ausbauen wol-
len“, betont der IMD-Professor. Gerade
bei deutschen Unternehmen gebe es in
Sachen fundierter China-Kompetenz
manchmal noch Nachholbedarf, glaubt
der Professor für Strategie und internati-
onales Management. Auch Manager aus
mittelständischen Unternehmen, die von
chinesischen Firmen aufgekauft wurden
und sich daher mit der chinesischen Kul-
tur und dem Managementstil vertraut
machen müssen, sieht er als ideale Ziel-
gruppe. „Voraussetzung für das Studium
ist ein intensives Interesse an China und
den Beziehungen zwischen Ost und
West“, sagt Rosenzweig.
Fünf einwöchige Module im
Hauptstudium
Um den Teilnehmern möglichst viel Flexi-
bilität zu ermöglichen und gleichzeitig die
Abwesenheitszeiten vom Arbeitsplatz zu
reduzieren, hat sich die Schule eine aus-
gefeilte Programmstruktur ausgedacht.
Sie besteht aus einer Foundation Stage –
also einer Grundstufe – mit drei verschie-
denen Varianten sowie einer Mastery
Stage, die alle Teilnehmer im festen Klas-
senverband durchlaufen und die fünf ein-
wöchige Module in London, Südafrika,
der Schweiz sowie je ein Modul in Peking
und Shanghai umfasst. Bei der Founda-
tion Stage können die MBA-Studenten
wählen, ob sie 20 Tage am IMD ver-
bringen oder zweimal zehn Tage an der
CKGSB in China und zudem jeweils fünf
Wochen Fernstudium absolvieren oder ob
sie insgesamt 40 Tage am IMD und an der
CKGSB lernen und sich dafür das Fernstu-
dium ersparen. In der Mastery-Stufe gibt
es dann keine Wahlmöglichkeiten mehr.
Hier müssen alle Teilnehmer an den fünf
Modulen teilnehmen und in den Phasen
dazwischen Assigments bearbeiten. Das
sind Aufgaben, die sich stets mit Proble-
men oder Projekten im eigenen Unterneh-
men befassen. „In der Tiefe macht das
keine andere Business School so konse-
quent“, behauptet Programmdirektor Ro-
senzweig.
Aufgrund der Bedeutung Chinas für die
Unternehmen werde die Entscheidung
für das Studium stärker als beim „nor-
malen Executive MBA“ vonseiten der
Firmen angetrieben und die Teilneh-
mer würden daher auch öfter finanziell
unterstützt, glaubt der Professor. „Der
Nutzen für das Unternehmen ist einfach
noch viel eindeutiger.“ Obwohl das Pro-
gramm, bei dem die Absolventen die
MBA-Abschlüsse beider Schulen bekom-
men, bereits im April begonnen hat, ist
ein Einstieg noch bis August möglich.
Im November startet dann die Mastery
Stage, wo die Klasse erstmals komplett
zusammenkommt. Im ersten Durchgang
rechnet Rosenzweig mit 30 bis 40 Teilneh-
mern. Die kommen bisher unter anderem
aus Russland, Korea, Italien oder der
Schweiz. Deutsche sind noch nicht dabei.
Auch Insead ist in China aktiv
Die China Europe International Business
School (CEIBS) in Shanghai (siehe Inter-
view ab Seite 42) wird ab nächstem Jahr
in Europa aktiv und startete gemeinsam
mit der IESE Business School in Barce-
lona einen neuen World Executive MBA
(Studiengebühren: 136.000 Euro). Drei
Module werden an Standorten der CEIBS
in Shanghai, Peking und Shenzhen statt-
finden, drei weitere bei IESE in Barcelona,
New York sowie auf dem neuen Campus
in München.
Professor Urs Peyer sieht die neue Kon-
kurrenz eher gelassen. „Der Markt für
englischsprachige EMBA-Programme in
China ist noch relativ klein“, sagt der
Dean für Degree-Programme am Insead.
Denn noch immer seien gute Englisch-
kenntnisse eine große Hürde für viele
Führungskräfte in China. Das ändere sich
jedoch mit der jüngeren Generation und
Foto:Tsinghua University
R
1...,29,30,31,32,33,34,35,36,37,38 40,41,42,43,44,45,46,47,48,49,...68
Powered by FlippingBook