Wohnungspolitische Informationen 24/2018 - page 1

„Wenn die Menschen den Eindruck
bekommen, es kümmert sich niemand um
ihre Bedürfnisse und Probleme, gehen sie
auf die Straße,“ sagte Dr. Jürgen Heyer,
Präsident des Deutschen Verbandes für
Wohnungswesen, Städtebau und Raum-
ordnung (DV), anlässlich der Jahrestagung
seines Verbandes am 6. Juni 2018 in Ber-
lin. „Klar ist aber auch: Gleichwertigkeit
bedeutet nicht Gleichheit. Die Daseinsvor-
sorge kann und darf je nach Region durch-
aus unterschiedlich aussehen.“ Allerdings
bräuchten die Akteure in den Städten und
Gemeinden ausreichend Unterstützung für
die Gestaltung neuer, kreativer und lokal
angepasster Lösungen.
„Für gleichwertige Lebensverhältnisse
haben Klein- und Mittelstädte eine Schlüs-
selrolle“, sagte Marco Wanderwitz, Parla-
mentarischer Staatssekretär beim Bundes-
minister des Inneren, für Bau und Heimat.
Ende Juni 2018 wolle sein Ministerium die
Heimatinitiative vorstellen. Zudem wies
Wanderwitz auf die Kommission „Gleich-
wertige Lebensverhältnisse“ hin, die das
Kabinett am Tag der Jahrestagung verab-
Inhalt
2 Klimaschutz:
Intelligente Lösungen
statt noch mehr Regulierung, das zei-
gen die drei diesjährigen Gewinner-
projekte des DW-Zukunftspreises der
Immobilienwirtschaft.
3 Jubiläum:
Damals wie heute –
der wi-Jubiläumsausschnitt zeigt,
dass der Mangel an Bauland immer
wieder für stark ansteigende Preise
sorgt, so auch vor 60 Jahren.
4 Wohnen im Alter:
Über eine Förder-
richtlinie stellt Sachsen Wohnungs-
unternehmen 16 Millionen Euro für
den seniorengerechten Umbau von
Wohnquartieren zur Verfügung.
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Aktuelle Meldungen
Bundesregierung plant
Wohnungsgipfel
Neben Deregulierung und Entbürokra-
tisierung im Wohnungsbau, soll es bei
dem für Herbst geplanten Wohnungs-
gipfel der Bundesregierung auch um die
Frage der Baulandgewinnung gehen.
Laut dem Infodienst
Heute im Bundes-
tag
sollen bei dem Treffen mit Vertre-
tern aus Wirtschaft und Politik anhand
von konkreten Punkten Lösungswege
gefunden werden, um den Aufwärts-
trend der Baupreise aufzuhalten.
(hib)
Mangel an Digitalfachkräften
Der Fachkräftemangel ist besonders
groß in den für die Digitalisierung ent-
scheidenden Branchen Maschinen-, Fahr-
zeug- und Elektrotechnik. Das zeigen die
Ergebnisse einer Studie des Instituts der
deutschen Wirtschaft. Danach gab es
2017 rund 80.000 offene Stellen in die-
sen Bereichen. Die Forscher gehen noch
von einer weitaus höheren tatsächlichen
Nachfrage aus, wie die
Süddeutsche Zei-
tung
am 12. Juni 2018 berichtete.
(wi)
Weg frei für Solar-Balkonmodule
Die überarbeitete Norm für elektro-
technische Sicherheitsbestimmungen
erlaubt den Anschluss von Balkonmodu-
len zur Erzeugung von Solarstrom, wie
das Online-Portal
enbausa.de
berich-
tete. Grundsätzlich ist es nun jedem
erlaubt, über steckbare Photovoltaik-
module Strom zu erzeugen und in den
normalen Haushaltsstromkreis einzu-
speisen. Das bietet neue Möglichkeiten
für Mieter und die Wohnungswirtschaft.
(wi)
Ausgabe 14. Juni 2018
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Digitalisierung in den Dienst gleichwertiger
Lebensverhältnisse stellen
Berlin – Städte und Gemeinden in Deutschland müssen die Digitalisierung aktiv
für eine bessere Daseinsvorsorge und den regionalen Zusammenhalt nutzen.
Denn die Menschen werden nur dann langfristig in abgelegenen, dünn besie-
delten Räumen bleiben, wenn es dort Breitband, attraktive Jobs, medizinische
Versorgung, Verkehrs- und Bildungsangebote gibt.
In Kürze will das Bundesbauministerium seine Heimatinitiative vorstellen – eine Kommission
„Gleichwertige Lebensverhältnisse“ wurde bereits eingesetzt.
Foto: kamasigns / fotolia.de
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