Personalmagazin 7-2018 - page 114

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Was haben Sie heute auf Facebook gepostet?
Nichts – FB nutze ich fast nicht mehr. Ich bin
in sozialen Medien, was Posts angeht, ohnehin
sehr selektiv und stärker der Konsument.
Wann haben Sie zuletzt die
Beherrschung verloren?
Beim Öffnen einer Dose selbstgebackener Plätz­
chen.
Wo ist die Lücke in Ihrem Lebenslauf?
Zwischen Zivildienst und Universität machte ich
eine Weltreise. Das war eine sehr reich gefüllte
„Lücke“, die ich jedem (jungen) Menschen nur
ans Herz legen kann.
Zu welcher Partei bekennen Sie sich?
In welcher Gewerkschaft sind Sie Mitglied?
Ich würde mich ja gerne zu einer Partei beken­
nen können, da ich politisch sehr interessiert
bin und zu den meisten Themen auch eine
fundierte Meinung habe. Allerdings gibt es
leider nicht die eine Partei, die jederzeit zu 100
Prozent meinen Vorstellungen entspricht. In
einer Gewerkschaft bin ich nicht.
Warum haben Sie nicht den Beruf
Ihrer Eltern gewählt?
Weil ich beruflich andere Interessen habe. Mein
Vater als Ingenieur versucht mir zum Beispiel
zwar immer wieder technische Details industri­
eller Anlagen zu erklären, aber mein Interesse
liegt einfach mehr am Schaffen von Rahmen­
bedingungen, die das Potenzial von Menschen
voll ausschöpfen. Das klingt abgedroschen
und banal, aber aus meiner Sicht gibt es nichts
Spannenderes und Komplexeres als die ver­
schiedenen Rahmenfaktoren so ideal zu formen
und aufeinander abzustimmen, dass echte High
Performance und Spaß an der Arbeit entstehen.
Ich habe sehr unterschiedliche Unternehmens­
kontexte gesehen und die Unterschiede sind
gewaltig. Die Optimierung ist einfach eine echte
Kunst, in der man aufgehen kann. Ich sehe ge­
rade, dass ich meiner Tochter wohl auch einmal
mit ähnlicher Begeisterung die Geheimnisse
meiner Welt erklären werde, wie mein Vater es
mit mir macht. Hoffentlich ist sie dann interes­
sierter.
Wie viele Stunden pro Woche verbringen Sie
mit Ihrer Familie/Ihrem Kind?
Das rechne ich jetzt lieber nicht aus. Aber ich
versuche mich die Wochenenden komplett auf
meine Familie zu fokussieren.
Wie sähe bei Ihnen ein Tag ohne Internet aus?
Das wäre mal wieder ein Experiment wert. Das
letzte Mal länger offline war ich vor einigen Jah­
ren auf einer traumhaft abgeschiedenen Berg­
hütte in Kärnten ohne Empfang – da heißt es
Holzhacken, Feuer machen und Blick, Gedanken
und Gespräche schweifen lassen.
Konsumieren Sie regelmäßig Suchtmittel?
Ja – Kaffee, Schokolade, Smartphone. Ich nehme
mir zwar immer wieder Abstinenzen oder Limits
vor, aber als Newsjunkie schaffe ich es selten,
die SPON-App nur ein einziges Mal am Tag zu
öffnen.
Wie viele Sit-ups schaffen Sie?
Oh Gott – musste die Frage sein? Ich werde es
gleich einmal ausprobieren. Ergebnisse
verrate ich jedoch lieber im persönlichem
Gespräch. Aber danke für die Erinnerung an
gute Vorsätze.
JÖRG DERSCH (41) ist HR
Director bei Check 24.
Abgesehen davon ist er
glücklicher Familienvater
mit einem führungsin-
tensiven Direct-Report
(=Tochter). Outdoorsport,
Reisen und Konzerte
kommen daher gerade
etwas zu kurz.
Vorstellungsgespräch
Fragen, die Sie natürlich niemals
stellen würden … die aber trotzdem
brennend interessieren.
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personalmagazin 07.18
Jetzt mal ehrlich…
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