Immobilienwirtschaft 5/2016 - page 9

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5.2016
PROJEKTFINANZIERUNG
Bundesverband Crowdfunding gegründet.
Crowdfunding gewinnt auch in Deutschland immer stärker an Bedeutung. Der Immobilien-
bereich weist dabei einen Anteil von 45 Prozent aus. 21 gewerbliche Plattformen, darunter Conda, haben sich jetzt zum Bundesverband
Crowdfunding e.V. (BVCF) mit Sitz in Berlin zusammengeschlossen, um gemeinsam Projektentwicklungen zu realisieren und die Branche zu
professionalisieren.
Weitere Informationen unter
Endlich! Darauf hat die Welt gewartet: Der Bundesverband für Studentisches Wohnen
(BfSW) ist gegründet. Diese Wohnform sei in den vergangenen Jahren enorm ver-
nachlässigt worden, heißt es in der Begründung. Künftig wird es die Politik also wohl
mit dem (gefühlt) 246. Immobilienbundesverband zu tun haben, der auf Wahrneh-
mung seiner Einzelinteressen pocht. Dabei sind die Potenziale unserer spannenden
Branche noch längst nicht ausgeschöpft. Wie wäre es mit einem Bundesverband für
das Reihenmittelhaus? Das hat es anerkanntermaßen doch besonders schwer, von
links gedrückt, von rechts bedrängt. Oder einem Bundesverband für das Wohnen in
Sackgassen? Hier können Kinder noch auf der Straße spielen, ist das im gesellschaft-
lichen Bewusstsein angemessen verankert?
Schon einmal etwas von einem Bundesverband vorderradgetriebener zweisitziger
Cabrios gehört? Oder einem Dachverband der Kopfschmerztablettenhersteller? Nein?
Eben! Andere Branchen haben kapiert, dass Interessen gebündelt werden müssen und
nicht fragmentiert. Die Immobilienwirtschaft wird auch deswegen von Politik, Medien
und Gesellschaft unter Wert wahrgenommen, weil es zu viele Interessensvertretungen
gibt, zu viel Klein-Klein. Wir brauchen deutlich weniger Verbände, keinesfalls mehr.
Wir müssen es schaffen, berechtigte Interessen unserer zugegeben äußerst vielfältigen
Branche in möglichst wenigen Bundesverbänden zu bündeln, ähnlich wie dies die Au-
tomobilwirtschaft und die pharmazeutische Industrie auch hinbekommen haben. Was
aber auch bedeutet, dass bestehende Verbände neuen Interessen eine angemessene
Plattform geben müssen.
So, genug geklagt für heute. Wir machen jetzt Feierabend – und gründen den Bundes-
verband der Kolumnen schreibenden Immobilienjournalisten!
KOLUMNE
Immobilienbundesverbände:
Weniger wäre mehr
„Darauf hat die Welt
gewartet: Der Bundesver-
band für Studentisches
Wohnen ist gegründet.
Wie wäre es nun noch mit
einem Bundesverband für
das Reihenmittelhaus?
Das hat es anerkannter-
maßen doch besonders
schwer?“
WOHNORTZUWEISUNGSGESETZ
Bundesregierung beschließt Maßnahmenpaket zur Integration
Die Bundesregierung hat sich auf ein
Wohnortzuweisungsgesetz für anerkannte
Asylsuchende verständigt. Axel Gedaschko,
Präsident des Spitzenverbandes der Woh-
nungswirtschaft GdW, sieht eine wesent-
liche Forderung der Wohnungswirtschaft
umgesetzt.
Erst kürzlich hat ein Urteil des Europä-
ischen Gerichtshofes bestätigt, dass zeitlich
befristete Wohnsitzauflagen möglich sind,
wenn sie der besseren Integration dienen.
Eine Wohnortzuweisung bedeutet, dass an-
erkannte Asylsuchende durch einen festge-
legten Verteilerschlüssel auf die Bundeslän-
der verteilt werden und am zugewiesenen
Wohnort auf bestimmte Zeit bleiben müs-
sen. Nur dort erhalten sie Leistungen zur
Sicherung des Lebensunterhalts nach dem
SGB II. Sobald sie einen Arbeitsplatz gefun-
den haben, können die Asylsuchenden ihren
Wohnort frei wählen.
DieWohnungswirtschaftDeutschland hatte
sich für die Einführung einerWiederauflage
der Wohnortzuweisung engagiert.
Frank Peter Unterreiner
Foto: panthermedia
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