Immobilienwirtschaft 5/2016 - page 3

EDITORIAL
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5.2016
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
„Remscheid ist das neue Suhl“, so Empirica-Chef Simons auf dem RICS-Focus. Er wies
damit auf Gebiete hin, wo keiner leben will. Das wahre Leben, das Wohnen, konzen-
triert sich auf die Schwarmstadt. Da sind die Jungen, die die Gesellschaft voranbringen.
Aber hat gerade nicht einer ein junges menschliches Wesen mitten in Suhl gesehen?
Du und Remscheid, ihr seid Realitäten. Wenn auch nicht für Immobilien-Investoren.
Doch das wird sich ändern. Längst verdient der eine oder andere Projektfinanzierer
Geld in strukturschwachen Gebieten. Für bestimmte Investoren könnte es bald schon
gänzlich unvernünftig geworden sein in A-Städte zu gehen. Und was machen die dann?
Es locken Lagen jenseits der Top-Standorte. Das hieß bis gestern noch ganz einfach:
B-Stadt. Doch inzwischen werden für manch einen Vernunftbegabten auch Freiburg,
Heidelberg und Münster unsinnig. Wohin könnten die dann gehen? Sie ahnen es.
In den angespannten Wohnungsmärkten der Metropolen bieten immer mehr Eigentü-
mer ihre Wohnungen auf Portalen wie Airbnb oder Wimdu als Ferienunterkünfte an.
Wohnraum fehlt hier. In Suhl sind noch Wohnungen frei.
In einer Zeit der Start-ups, der digitalen Lösungen und der Wahrheiten, die sich in
überbordendem Tempo verändern, solltet ihr euch vorbereiten, Suhl, Remscheid & Co.
Mögen euch Mario Gomez und Christian Wulff, Görlitz und Leipzig als Vorbilder dafür
dienen, wie sich ein Unten ganz schnell in ein Oben verkehren kann und umgekehrt.
Hebt doch schon mal den Stellplatzzwang ganz auf. Dann wird eure Zeit bald kommen!
Ihr/Euer
„Die herkömmliche B-Stadt ist für
Investoren in vielen Fällen nicht mehr
attraktiv, weil zu teuer. Aber irgendwo
muss das Kapital ja hin ...“
Dirk Labusch
, Chefredakteur
Remscheid wird leben!
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