DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 5/2016 - page 44

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5|2016
MARKT UND MANAGEMENT
Grunderwerbsteuer
als Kostentreiber
Die Grunderwerbsteuer ist ein Kostentreiber für den Wohnungsneu-
bau – zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Bedeutung der Grund-
erwerbsteuer für das Wohnungsangebot“. Das Institut der deutschen
Wirtschaft Köln hat die Studie im Auftrag des Deutschen Verbandes
für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e. V. (DV) erstellt.
Sie zeigt, dass die in vielen Ländern gestiegenen Steuersätze den
bezahlbaren Wohnungsneubau hemmen. Seit 2007 haben fast alle
Bundesländer die Grunderwerbsteuersätze deutlich erhöht, manche
sogar auf 6,5%. Eine Sonderregelung des Länderfinanzausgleichs
sorgt dafür, dass die Länder einen Großteil der Mehreinnahmen be-
halten können – ein Anreiz, die Sätze weiter zu erhöhen. Als der Bund
den Ländern die Steuersatzautonomie zugestand, war er von einem
preissenkenden Steuerwettbewerb unter den Ländern ausgegangen.
Diese Annahme erfüllte sich jedoch nicht.
Die vom DV koordinierte Arbeitsgruppe „Aktive Liegenschaftspo-
litik“, die zum Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen gehört,
fordert Bund und Länder deshalb auf, die Grunderwerbsteuer wieder
auf einheitliche 3,5% zu senken. Dazu wird eine bundeseinheitli-
che Regelung angeregt. Zudem sollte der Bund bei Neubau eine
vorsteuerliche Berücksichtigung der Grunderwerbsteuer ermögli-
chen. Auf jeden Fall sollte die Grunderwerbsteuer vollständig in den
Länderfinanzausgleich einbezogen werden, um einer Erhöhung durch
die Länder entgegenzuwirken. Dies wäre ein wichtiger finanzieller
Beitrag zum bezahlbaren Wohnen und Bauen.
Ankäufe in Berlin
HOWOGE erweitert Bestand
Die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH hat ihren Bestand zum
April 2016 auf rund 58.600 Wohnungen erhöht. Das kommunale Berliner
Wohnungsbauunternehmen übernahm 1.050 Wohnungen in der Anna-
Ebermann-Straße im Stadtteil Hohenschönhausen von der In-West Part-
ners GmbH. Die 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen waren in den vergangenen
Monaten vom Voreigentümer saniert worden.
Im Bezirk Lichtenberg hat die HOWOGE außerdem zwei Neubauprojek-
te erworben. Am Rosenfelder Ring übernimmt sie 113 Wohnungen in
einem 11-geschossigen Wohnensemble, das Ende 2017 fertig gestellt
werden soll. Für die schlüsselfertige Errichtung ist eine zur Treucon
Gruppe Berlin gehörende Projektentwicklungsgesellschaft zuständig. In
der Genslerstraße übernimmt die HOWOGE im Sommer 2018 nach der
Fertigstellung 186 Wohnungen mit einem bis fünf Zimmern, eine Kita
sowie zwei Wohngemeinschaften für Seniorenwohnen. Verkäufer und
Projektentwickler ist die Ten Brinke Gruppe.
„Ziel ist es, dieses Wachstum mit gleichbleibender Intensität und Qualität
weiter zu forcieren und bis 2025 die Zielmarke von 73.000 Wohnungen
im Bestand zu erreichen“, sagte Stefanie Frensch, Geschäftsführerin der
HOWOGE.
Weitere Informationen:
u und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
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Transaktion
LEG kauft 1.100 Wohneinheiten
Die LEG Immobilien AG hat ein Portfolio mit rund 1.100 Wohnungen,
die in ihren Kernmärkten in Nordrhein-Westfalen liegen, erworben. Der
vereinbarte Immobilienwert beträgt 53 Mio. €. Verkäufer ist die britische
Wohnimmobilienfirma Grainger. Übernommen werden Verbindlichkeiten
in Höhe von rund 20 Mio. €. Das Portfolio generierte nach Angaben der
LEG im vergangenen Geschäftsjahr Mieteinnahmen von rund 4 Mio. €.
Der Vollzug der Transaktion wird bis spätestens Ende Juli 2016 erwartet.
Quelle: HOWOGE, Foto: Süß
Das Ankaufsobjekt in der Anna-Ebermann-Straße in Hohenschönhausen
STUDIE
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Stadtbauund Stadtentwicklung
LEG-Bestand in Gelsenkirchen – die nun erworbenen 1.100 Wohnungen liegen in
verschiedenen nordrhein-westfälischen Städten
Quelle: LEG
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