DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 5/2016 - page 14

STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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5|2016
Tiefgaragen treibt die Gesamtbaukosten in die
Höhe und stellt vielerorts ein Investitionshemm-
nis dar. Zu guter Letzt addieren sich die Effekte:
Verknappung des Wohnraums und hohe Baukosten
ergeben in der Summe teurenWohnraum. Vor dem
Hintergrund des in deutschen Ballungsräumen
besonders angespannten Wohnungsmarkts sind
ein Dialogverfahren und die Modifizierung von
Bauauflagen wichtiger denn je.
Wohnungsunternehmen „legen den Grundstein
für etwas Zukünftiges“, wenn sie sich proaktivmit
alternativen Konzepten der Mobilitätsversorgung
auseinandersetzen. Neben den ökonomischen und
ökologischen Vorteilen einer Stellplatzreduktion
im Areal verkennen viele Projektentwickler bis-
lang den Wunsch ihrer Kunden nach haustürna-
hen alternativen Mobilitätsangeboten. Räumlich
integrierte Mobilitätsstationen als Bestandteil
des Wohnungsbaus sind neben der Stärkung des
öffentlichen Nahverkehrs und des Radverkehrs
das Schlüsselelement einer flexiblen, günstigen
und nachhaltigen Quartiersmobilität.
Das Stellplatzäquivalent als Planungsinstrument,
umMobilität imWohnungsbau neu zu denken und
neu zu gestalten, bietet alsomindestens drei Vor-
teile: Es unterstützt die Schaffung von günstige-
rem und qualitativ hochwertigerem Wohnraum,
die Bewohner profitieren von neuer Wahlfreiheit
bei der Verkehrsmittelwahl und es stärkt eine zu-
kunftsfähige Verkehrsentwicklung in Wohnvier-
teln und letztlich in Kommunen.
Visualisierung aus der
Siedlung Westend
Weitere Informationen:
un
d
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Quelle: Deutsche Wohnen / Vandkunsten
MOBILITÄTSKONZEPT WESTEND: MASSNAHMEN FÜR VARIANTE L UND AKTEURE
Carsharing­
angebot
Mind. drei Carsharingfahrzeuge pro Wohnanlage = mind. neun Carsharing­
fahrzeuge für Standort
CS-Anbieter oder Bauherr
Attraktive Carsharingkonditionen (vergünstigte Registrierung, Freimonate)
CS-Anbieter / Bauherr
Beschilderung des Carsharingangebots
CS-Anbieter / Bauherr
Sharing-
angebote
Aufbau und Betrieb von E-Bike und / oder Bikesharing Stationen
Bikesharinganbieter / Bauherr
E-Roller-Sharing oder Ausweitung des Operationsgebietes von Anbieter
anstreben
E-Roller-Sharinganbieter / Bauherr
Nutzeraktivierung
Informationsmaterial (Mieterbroschüre) und mehrere Informations-
veranstaltungen für Bestandsmieter und Neubewohner
Mobilitätsdienstleister / Bauherr
Partizipationsangebot für Weiterentwicklung Mobilitätsangebot
Bauherr / Mobilitätsdienstleister
Mobilitätsrechner für Mieter bereitstellen
Bauherr / Mobilitätsdienstleister
Mobilitätsbeauftragter („Kümmerer“); Transparenz schaffen, Bezuschussung von
Mobilitätsmitteln
Bauherr / Hausmeister
Vernetzung
Räumliche Integration des Mobilitätsangebots, beispielsweise durch eine
zentrale Mobilitätsstation mit Carsharingfahrzeugen und Pedelecs
Bauherr / externer Dienstleister
Entwicklung einer Mieter-Mobilitätskarte für Carsharing und Pedelecsystem
(und Zugang zu Fahrradkellern)
Externer Dienstleister
Zusammenführung der Buchungssysteme für Carsharing und Pedelecsystem in
einem Buchungs- und Abrechnungssystem
Externer Dienstleister
Quelle: InnoZ / Inno2grid
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