WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 30/2017 - page 1

Die Verbraucherpreise für Gas, Heizöl und
andere Haushaltsenergie sind seit dem
Jahr 2000 um über 76 Prozent gestiegen.
Nach einer Phase der spürbaren Entspan-
nung bei den Energiepreisen in den Jah-
ren 2014/2015 sind die Preise für Heizöl,
Gas und andere Energieträger seit Anfang
2016 wieder auf leichtemWachstumskurs.
Flüssige Brennstoffe wie leichtes Heizöl
verteuerten sich über den gesamten Zeit-
raum von 2000 bis 2017 um 61 Prozent,
Gas um 82 Prozent und Fernwärme sogar
um 83 Prozent. Die Stromkosten, die meis-
tens direkt mit den Anbietern abgerechnet
werden und daher kein Bestandteil der von
den Wohnungsunternehmen umgelegten
Betriebskosten sind, kletterten seit dem
Jahr 2000 ebenfalls um 105 Prozent und
trugen somit weit mehr zur Überteuerung
des Wohnens bei als die Nettokaltmieten.
Die zuletzt leicht gesunkenen Energiepreise
machen gleichzeitig ein großes Dilemma
Inhalt
3 Wettbewerb:
Beim Deutschen
Bauherrenpreis 2018 stehen die
Nominierten fest. Wer die Preise
mit nach Hause nehmen darf, zeigt
sich nächstes Jahr am 21. Februar.
4 Bundestagswahl 2017:
Die wi
hat die Bundestagsfraktionen zu
den brennendsten Themen der
Wohnungspolitik befragt – Teil 6
von 10 der Sonderserie zur Wahl.
8 Sommertour:
GdW-Präsident
Axel Gedaschko hat seine traditi-
onelle Sommerreise gestartet und
Wohnungsunternehmen an Elbe,
Rhein, Main und Neckar besucht.
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Aktuelle Meldungen
Neue Studie zur Mietpreisbremse
Das Immobilienanalyseunternehmen
Empirica hat in einer neuen Studie
erstmals die Mietpreisbremse unter
Berücksichtigung von Vormieten eva-
luiert. Demnach verstoßen weniger
Vermieter gegen die Mietpreisbremse
als bisher postuliert. Eine durchschnitt-
liche legale Sollmiete lässt sich laut der
Studie mit den derzeit in Deutschland
verfügbaren Daten nicht ableiten. Die
Reform habe damit keinen Bench-
mark, an dem sie sich messen lassen
kann.
(wi)
Parlament mit Zuwachs
Der nächste Bundestag wird nach einer
aktuellen Prognose nochmals mehr
Abgeordnete haben als das aktuelle
Parlament, wie der
Tagesspiegel
am
25. Juli 2017 berichtete. Dem derzeiti-
gen Bundestag gehören 630 Abgeord-
nete an. Nach einer Berechnung des
Hamburger Wahlinformationsdienstes
„election.de“ könnten es im Herbst
650 Parlamentarier werden. Die Min-
destgröße des Bundestags liegt bei 598
Mandaten.
(wi)
Weniger Bauaufträge
Der saison-, arbeitstäglich- und preisbe-
reinigte Auftragseingang im Bauhaupt-
gewerbe war nach Angaben des Statis-
tischen Bundesamtes im Mai 2017 um
6,6 Prozent niedriger als im April 2017.
Im weniger schwankungsanfälligen
Dreimonatsvergleich sank das Volumen
der Auftragseingänge von März bis Mai
2017 gegenüber Dezember 2016 bis
Februar 2017 um 1,8 Prozent.
(wi)
Ausgabe 27. Juli 2017
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Was kostet das Wohnen in Deutschland? –
Wohnungswirtschaft stabilisiert Mietenentwicklung
Berlin – „Die größten Preiserhöhungen für die Mieter sind in den letzten Jah-
ren durch steigende Energiepreise, Stromkosten und Steuern entstanden. Diese
drastische Teuerung gilt in ganz Deutschland und für alle Mieter“, erklärte Axel
Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, bei
der Jahrespressekonferenz Anfang Juli 2017 in Berlin. Während die Nettokalt-
mieten bundesweit seit dem Jahr 2000 nur um 23 Prozent gestiegen sind, sind
die Preise bei den kalten Betriebskosten – dazu gehören Wasserversorgung,
Müllabfuhr, Steuern und andere Dienstleistungen – im gleichen Zeitraum um
25 Prozent nach oben geklettert. Größter Preistreiber bei den Wohnkosten sind
weiterhin eindeutig die Energiepreise.
Nach einer Phase der Entspannung in den Jahren 2014/2015 sind die Preise für Heizöl, Gas und
andere Energieträger seit Anfang 2016 wieder auf leichtem Wachstumskurs.
Quelle: Statistisches Bundesamt; GdW, Schrader
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