WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 30/2017 - page 3

WETTBEWERB
AUS DEN VERBÄNDEN
Deutscher Bauherrenpreis 2018 – Die Nominierten stehen fest
Berlin – Der Deutsche Bauherrenpreis 2018 zeichnet hervorragende Wohnungsbauprojekte aus, die am Spannungsfeld
von hoher Qualität und tragbaren Kosten ansetzen und dabei die besondere Rolle des Bauherren hervorheben. Eine
11-köpfige Fachjury hat jetzt unter dem Vorsitz des Architekten Heiner Farwick, Präsident des Bund Deutscher Architek-
ten (BDA), aus dem großen Feld der qualitätsvollen Bewerbungen die besten Projekte ausgewählt.
Die Jury war beein-
druckt von der Quali-
tät und thematischen
Vielfalt der vielen ein-
gereichten Projekte.
„Die Auswahl ist uns
nicht leicht gefallen.
Die Vorhaben sind her-
vorragende Beispiele für das breite Spek-
trum des innovativen Wohnungsbaus in
Deutschland, vom Beitrag zur Stadtrepa-
ratur über die Erneuerung des Bestandes
bis hin zu ganzen neuen Wohnquartieren“,
so die Einschätzung des Juryvorsitzenden
Heiner Farwick. Baustaatssekretär Gunther
Adler lobte die beeindruckenden Projekte:
„Die Nominierungen zeigen eine enorme
Bandbreite von Aktivitäten. Sie sind bei-
spielgebend für sozialen, nachhaltigen und
bezahlbaren Wohnraum.“
Insgesamt haben es 33 Projekte in 11 The-
mengruppen auf die Nominierungsliste
geschafft. Wer die Preise mit nach Hause
nehmen darf, wird am 21. Februar 2018
bei der Preisverleihung im Palais am Funk-
turm in Berlin im Rahmen der Baufach-
messe bautec bekannt gegeben.
Der Deutsche Bauherrenpreis ist als wich-
tigster Preis im Bereich des Wohnungsbaus
in Deutschland bekannt. Er wurde von der
Arbeitsgruppe KOOPERATION bestehend
aus dem Spitzenverband der Wohnungs-
wirtschaft GdW, dem Bund Deutscher
Architekten (BDA) und dem Deutschen
Städtetag ausgelobt und wird vom Bun-
desministerium für Umwelt, Naturschutz,
Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) unter-
stützt.
(hung/burk/schi)
Die Liste der nominierten Projekte finden Sie
unter diesem Kurz-Link:
Quelle: GdW/BDA
Berliner Wohnungswirtschaft im Neubaumodus
Berlin – Licht und Schatten: Das ist das Resümee von Maren Kern, Vorstand des Verbandes Berlin-Brandenburgischer
Wohnungsunternehmen (BBU) und damit Chefin der Berliner Wohnungswirtschaft, mit Blick auf die Entwicklungen am
Wohnungsmarkt der Hauptstadt. „Die Rolle unserer Mitgliedsunternehmen als Stabilitätsanker auf einem angespannten
Berliner Wohnungsmarkt wird immer wichtiger. Sie bauen erfolgreich gegen den Wohnungsmangel an und stehen dabei
auch für moderate Mieten. Dabei sollte die Politik sie jetzt nachdrücklich unterstützen.“
„Unsere Unternehmen treten beim Neu-
bau aufs Gas und bei den Mieten auf die
Bremse“, so Kern weiter. „Aber: In Ber-
lin wird insgesamt nach wie vor zu wenig
gebaut, wenn das Ziel eines mittelfristig
wieder entspannteren Mietwohnungs-
markts erreicht werden soll. Die Woh-
nungswirtschaft setzt deshalb auf eine
Stadtentwicklungspolitik, die bezahlbaren
Wohnungsbau beschleunigt und die Bedin-
gungen dafür schafft, dass alle aktiven und
potenziellen Bauherren für Neubau und
Quartiersentwicklung mobilisiert werden.“
BBU-Unternehmen: Stabilitätsanker
für den Wohnungsmarkt
Mit einem Rückgang um nur 0,1 Prozent-
punkte auf 1,6 Prozent ist der Leerstand
bei den BBU-Mitgliedsunternehmen 2016
kaum noch gesunken – trotz des weiter
anhaltenden Zuzugs. „Darin zeigen sich
die ersten Erfolge ihrer Neubauoffensive“,
sagte Kern. Mit einer durchschnittlichen
Nettokaltmiete von 5,74 Euro pro Monat
und Quadratmeter liegen die BBU-Mit-
gliedsunternehmen zudem 65 Cent unter
dem Median des neuen Berliner Mietspie-
gels und wirken damit deutlich mieten-
dämpfend. Rechnerische Entlastungswir-
kung für die Berliner: Rund 290 Millionen
Euro pro Jahr. „Ohne uns sähe es am
Berliner Mietwohnungsmarkt wesentlich
schwieriger aus“, so Kern.
BBU-Neubauinvestitionen steigen im
siebten Jahr in Folge
Die Investitionen der BBU-Mitgliedsunter-
nehmen kletterten 2016 auf ein 17-Jahres-
Hoch. Mit rund 1,8 Milliarden Euro inves-
tierten sie 16 Prozent mehr als im Vorjahr.
Vor allem der Neubau legte mit einem Plus
von 72 Prozent nochmal kräftig zu – und
setzte damit sein Wachstum im siebten Jahr
in Folge fort. Im laufenden Jahr wollen die
Unternehmen 2,5 Milliarden Euro in Ber-
lin investieren, die Hälfte davon in neue
Mietwohnungen. Zum ersten Mal seit 20
Jahren haben auch die Genossenschaften
2016 Grundsteine für mehr als 1.000 Woh-
nungen gelegt. In diesem Jahr dürften die
BBU-Unternehmen in Berlin-Brandenburg
rund 5.500 Wohnungen fertigstellen, 2018
sogar 7.800. „Die Wohnungswirtschaft ist
im Neubaumodus“, sagte Kern.
Stadtentwicklungspolitik für ein
gerechtes Berlin
Auch wenn die Neubauzahlen weiter stei-
gen – die eigentlich jährlich notwendigen
insgesamt 20.000 Wohnungsfertigstel-
lungen wurden auch 2016 wieder deut-
lich verfehlt. Zudem wird in Berlin sowohl
in Relation zur Bevölkerungszahl als auch
auf den Anteil der neuen Mietwohnungen
deutlich weniger gebaut als in vergleichba-
ren Wachstumszentren. Gleichzeitig regist-
riert der BBU mit Sorge mögliche Anzeichen
zunehmender Neubauhemmnisse. Für ein
angesichts dessen notwendiges Gegen-
steuern der Politik fordert der BBU eine
wachstumsorientierte Stadtentwicklungs-
politik mit einer klaren Priorisierung für den
Neubau. Einige Ansatzpunkte dafür: Eine
Wiederauflage der „Neubaubündnisse“,
die Einführung von „Genehmigungsma-
nagern“ in Bauämtern, die konsequente
Nutzung der Eingriffs- und Gestaltungs-
möglichkeiten des Senats gegenüber der
Bezirksebene – und eine entschlossene
Kampagne für die Schließung des Flugha-
fens Tegel. „Die Position des BBU ist klar:
Kiez statt Kerosin“, so Kern.
Zukunft Großsiedlung
Weil für die Bewältigung des Wachstums
auch neue große Siedlungsprojekte not-
wendig sind, hat der BBU in einer deutsch-
landweit einzigartigen Studie die wesent-
lichen Prinzipien für eine erfolgreiche und
nachhaltige Entwicklung dieser Siedlungs-
formen herausarbeiten lassen. Auf dem
Fundament von Erfahrungen mit histori-
schen und aktuellen großen Siedlungen
wurden dabei vier Leitfelder identifiziert
und jeweils zentrale Leitsätze entwickelt.
Die Studie kann über den BBU bezogen
werden.
(ebe/schi)
Die Pressemappe des BBU finden Sie unter
diesem Kurz-Link:
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