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KOSTENOPTIMIERUNG
von Zeitarbeitskräften ist es, wenn sich
Kundenunternehmen intensiv mit den
folgenden fünf Aspekten befassen.
Erstens: Ziele definieren
Zeitarbeitskräfte werden meistens en-
gagiert, um die Personalkosten zu re-
duzieren, um die Leistungsfähigkeit zu
steigern oder um den Personalpool zu
flexibilisieren. Auch die Vermeidung ei-
ner aufwendigenSuche nachFachkräften
und die Minderung des Arbeitgeberri-
sikos sind Motive für den Einsatz von
Zeitarbeitnehmern. Je nachdem, welches
Ziel imVordergrund steht, kann sich eine
andere Beschaffungsstrategie anbieten.
Angenommen, das Ziel lautet Kostenre-
duktion, dann muss das Unternehmen
sicherstellen, dass die Zeitarbeitsagen-
tur kostengünstiges Zeitpersonal und ei-
ne entsprechende Preisgestaltung bietet.
Zeitarbeit smart einkaufen
PRAXIS. Die meisten Unternehmen gehen bei der Akquisition der Dienstleistung
Zeitarbeit wenig strategisch vor. Entsprechend groß sind die Einsparpotenziale.
P
ersonal flexibel vorhalten und
einsetzen, das ist heute für viele
Unternehmen eine Erfolgsvo-
raussetzung. Aber häufig leihen
sich die Abteilungen und Bereiche weit-
gehend ad hoc und ziellos Personal. Hier-
durch entstehen Mehrkosten, die durch
Optimierung der Beschaffung vermie-
den werden können. Damit ist allerdings
nicht gemeint, die Agenturmarge des
Verleihers zu drücken. Diese beträgt –
abhängig von der Qualifikation der Zeit-
arbeitskraft – nur sieben bis 20 Prozent
der Gesamtkosten für einen Zeitarbeit-
nehmer. Wer allein die Gewinnmarge der
Zeitarbeitsagentur drücken will, senkt
nur einen kleinen Teil der Kosten.
Weitaus zielführender für einen stra-
tegischen und kostensenkenden Bezug
Dies gilt es auch vertraglich zu fixieren.
Hat das Unternehmen hingegen einen
Bedarf an hoch qualifiziertem Personal,
dann muss dieses durch das Zeitarbeits-
unternehmen zur Verfügung gestellt wer-
den. Der Überlassungsvertrag sollte auch
Maßstäbe zur Kontrolle der angebotenen
Qualifikationen enthalten.
Zweitens: Einsparhebel nutzen
Beim Bezug von Zeitarbeit steht für die
Kostenoptimierung ein ganzes Spektrum
an Einsparhebeln zur Verfügung. Diese
gilt es jedoch an die Besonderheiten der
Zeitarbeit anzupassen. Durch eine Volu-
menkonzentration erzielen Kunden bes-
sere Konditionen, indem sie die Anzahl
der Zeitarbeitsunternehmen, mit denen
sie zusammenarbeiten, reduzieren und
Volumenrabattevereinbaren. Auchdurch
eine langfristige Abnahmegarantie von
Zeitarbeitskräften können Firmen Ko-
sten reduzieren. Weitere Sparpotenziale
bietet ein Preis-Benchmarking. Dies kön-
nen Firmen intern durchführen, indem
sie Preise und Konditionen vergleichen,
die unterschiedliche Verleiher für ver-
gleichbares Personal an unterschied-
lichen Standorten verlangen. Auch ein
externes Benchmarking ist möglich,
indem in Ausschreibungen das Preisge-
füge unterschiedlicher Zeitarbeitsunter-
nehmen ermittelt wird.
Eine Optimierung der Spezifikationen
hilft ebenfalls beim Sparen: Es gilt, die
Qualifikationsprofile für Zeitarbeitskräf-
te an den wirklichen Bedarf anzupassen.
Zudem sollte das Verhältnis von „Auf-
sichtszeitarbeitskräften“ zu „normalen“
Zeitarbeitskräften überprüft werden.
Von
Bernhard Höveler
Ein zielgerichtetes und gut geplantes Vorgehen beim Bezug von Zeitarbeit hilft, Kosten zu sparen.