DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT 06/2016 - page 3

Ulrike Silberberg
Chefredakteurin
EDITORIAL
Von Hunden und Katzen
Anfang Mai habe ich meine Komfortzone verlassen und die re:publica
besucht. Die re:publica ist eines der weltweit wichtigsten Events zu den
Themen der digitalen Gesellschaft. Ein wenig hat mich die empfundene
Aufbruchstimmung an die ersten Expo-Real-Messen ab Mitte der 1990er
Jahre erinnert. Diese „Gesellschaftskonferenz“ hat inzwischen über 8.000
Teilnehmer, die die Weiterentwicklung der Wissensgesellschaft im Fokus
haben.
Inhaltlich ging es um Innovationen und Synergien zwischen Netzpolitik,
digitalem Marketing, Netztechnologie, der digitalen Gesellschaft und
(Pop-)Kultur - um nur einige der Inhalte zu nennen, die parallel auf über
acht Bühnen liefen. Ich habe interessante Vergleiche zwischen Hunden
(BWLern) und Katzen (Techies) mit Augenzwinkern zur Kenntnis genom-
men, viel gelacht, gestaunt und verstanden, warum es so gefährlich ist,
dass das sog. Zero-Rating als Anwendung nicht auf das Datenvolumen
angerechnet wird – es geht um die Netzneutralität, die es händeringend
zu erhalten gilt!
Doch letztendlich: Warum schreibe ich hier darüber?
Das mit Abstand Wichtigste für mich war die beruhigende Erkenntnis,
dass es Werkzeuge gegen Hass im Netz gibt: Fabian Wichmann von
EXIT-Deutschland hat sein Projekt #HassHilft vorgestellt. Diese vielfach
prämierte Initiative sammelt pro Hasskommentar in den sozialen Medien
über Facebook 10 € Spenden ein und lässt den Absender mit einem
herzlichen Dankesschreiben wissen, dass er durch seinen Hass dafür
gesorgt hat, dass z. B. für eine Flüchtlingserstunterbringung diese Spende
eingenommen werden konnte.
Wenn Sie am
16. Juni 2016
nach Münster zum Haufe Kongress kommen,
freue ich mich auf die persönliche Diskussion darüber!
Ihre
1,2 4,5,6,7,8,9,10,11,12,13,...76
Powered by FlippingBook