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training und coaching
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wirtschaft + weiterbildung
03_2014
des Verfahrens ist es, eine Konsumenten-
haltung bei den Teilnehmern gar nicht
erst aufkommen zu lassen. Falls nicht
genügend Fälle eingereicht würden, dann
würde laut Veranstalter parallel die An-
zahl der „Beobachter“ ohne Fallstudie
drastisch eingeschränkt werden.
Keiner sollte Angst haben,
bloßgestellt zu werden
„Wir geben einigen Menschen einen
hohen Rabatt bei den Teilnehmergebüh-
ren, weil jeder mitgebrachte Fall einen
wesentlichen Beitrag dazu leistet, dass in
unserem Kolloquium Lernen stattfindet“,
betont Professor Konstantin Korotov, der
Direktor des „Center for Leadership Deve-
lopment Research“ an der ESMT, der für
das Coaching Kolloquium federführend
zuständig ist.
„Wer nicht weiß, wie man eine gute Fall-
studie schreibt, dem helfen wir, indem
wir aufzeigen, wie er das herausarbeiten
kann, was in seinem Fall wert ist, von
anderen Coachs kontrovers diskutiert zu
werden.“ Als wichtige Elemente einer
Case-Study werden folgende Leitfragen
vorgegeben:
• Beschreiben Sie die allgemeine Aus-
gangssituation.
• Beschreiben Sie Ihre Rolle.
• Was ließ den Coaching-Auftrag schwie-
rig werden?
• Wie haben Sie sich den Schwierigkei-
ten genähert?
• Womit konnten Sie als Coach gut um-
gehen?
• Womit konnten Sie als Coach weniger
gut umgehen?
Die Coachs, die zum Kolloquium der
ESMT kommen, müssen bereit sein, über
Fehlschläge zu reden. „Die Stärke unse-
rer Veranstaltung besteht darin, dass zu
uns erfahrene Coachs aus der ganzen
Welt kommen, die mit gutem Beispiel vo-
rangehen und einen Raum schaffen, wo
jeder von jedem lernen und über Schwie-
rigkeiten offen diskutieren kann, ohne
Angst haben zu müssen, bloßgestellt zu
werden“, freut sich Korotov. „Während
unserer Veranstaltung wird jedem klar,
dass ein guter Coach unbedingt eine re-
gelmäßige Supervision braucht, um sich
weiterzuentwickeln.“
Nur wer mitbekomme, wie andere mit
ihrer Außensicht auf die eigenen Coa-
ching-Fälle schauten, lerne etwas und
Was müsste jemand tun, der eine Kon-
ferenz veranstalten wollte, auf der jeder
Teilnehmer offen über seine beruflichen
Probleme reden und so jeder von jedem
lernen würde?
Er könnte es wie die European School of
Management and Technology (ESMT),
eine staatlich anerkannte private wissen-
schaftliche Hochschule mit Sitz in Berlin
und einem zweiten Campus in Schloss
Gracht bei Köln, machen. Schon zum
fünften Mal veranstaltete die ESMT ihr
„Coaching Kolloquium“, zu dem maxi-
mal etwa 50 Personen zugelassen wer-
den. Um eine ernsthafte Arbeitsatmo-
sphäre zu garantieren, werden die Teil-
nehmer aufgefordert, vorab einen echten
(aber anonymisierten) Coaching-Fall aus
ihrer Praxis schriftlich einzureichen. Das
Herzstück des Kolloquiums besteht dann
darin, dass die Fälle in Kleingruppen von
Kollegen diskutiert und lösungsorientiert
kommentiert werden.
Natürlich hat nicht jeder Zeit, ein Fallbei-
spiel zu Papier zu bringen. Aber von 50
Besuchern schaffen es erfahrungsgemäß
etwa 20 bis 30, die dann mit einem Rabatt
von 75 Prozent auf die Kolloquiumsge-
bühr von 795 Euro belohnt werden. Ziel
„Ein guter Coach
braucht Supervision“
ESMT COACHING KOLLOQUIUM.
Mitte Dezember fand
zum fünften Mal in Berlin das „Coaching-Kolloquium“ der
European School of Management and Technology (ESMT)
statt. Highlight war wie jedes Jahr die kollegiale Beratung
auf der Basis realer Coaching-Fälle. Mit dabei ist immer
auch der Organisationspsychologe Professor Manfred
Kets de Vries vom Insead in Fontainebleau bei Paris.
Plenum.
In den Räumen der
Berliner MBA-Schule ESMT fin-
det jedes Jahr ein diskussions-
freudiges Coaching-Kolloquium
statt. Der nächste Termin: 12.
und 13. Dezember 2014.