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02_2014
wirtschaft + weiterbildung
9
Personalie.
Die Freiburger Haufe
Akademie baut die Geschäftsfüh-
rung aus. Zum 1. Juni 2014 wird
Jörg Schmidt den Bereich „Kompe-
tenz für Fach- und Führungskräfte“
übernehmen. Schmidt ist derzeit
noch einer der Geschäftsführer
der Akademie für Führungskräfte
der Wirtschaft, Überlingen. Mit
Hansjörg Fetzer und Mario Kestler
hat die Haufe-Akademie ab Juni
drei Geschäftsführer.
Neuer Masterstudiengang.
Die
Unternehmensberatung ZEB hat
eine eigene universitäre Business
School gegründet. Die Einrichtung,
die aus einer Kooperation mit der
Steinbeis Hochschule entstanden
ist, bietet seit Januar 2014 einen
zweijährigen berufsbegleitenden
Studiengang mit dem Abschluss
„Master of Science in Financial
Services“ an.
Neuer Themenbereich.
„Ver-
netztes Arbeiten und Lernen im
Unternehmen“ – damit beschäf-
tigt sich ein neuer Themenbereich
samt Vortragsreihe auf der Messe
Personal Süd 2014. Unter ande-
rem werden hier Personalverant-
wortliche aus Unternehmen und
Forschende aus dem Bereich
„Bildungsmanagement“ ihre Kon-
zepte und Arbeiten vorstellen.
Auch das noch.
Eine Studie der
University of Wisconsin hat erge-
ben, dass es einen Zusammen-
hang gibt zwischen dem guten
Aussehen des CEOs und dem
Aktienkurs des Unternehmens.
Die US-Wissenschaftler wollen
festgestellt haben, dass bei TV-
Auftritten besonders gut ausseh-
ender Exemplare die Aktienkurse
des Unternehmens steigen. Die
Attraktivität der obersten Füh-
rungskräfte wurde dabei in einem
sogenannten „Beauty Score“
gemessen.
„Immunity to Change“-Coa-
ching soll Veränderungen
erleichtern. Johannes Willms,
der als erster deutscher Coach
danach zertifiziert ist, erklärt
den Ansatz der Harvard-Ent-
wicklungspsychologen Bob
Kegan und Lisa Lahey.
Warum fallen Veränderungen so
schwer?
Willms:
Der „Immunity to
Change“-Ansatz geht davon
aus, dass es analog zum phy-
sischen Immunsystem auch
ein psychisches Immunsystem
gibt. Dieses psychische Immun-
system schottet uns vor Verän-
derungen ab, die uns schaden
– leider aber auch vor solchen,
die gut für uns sind. Das phy-
„IMMUNITY TO CHANGE“
Neuer Coaching-
Ansatz zielt auf nach-
haltige Ver­än­de­run­gen
Kurz und Knapp
Eine Studie hat Führungskräfte danach
befragt, was Unternehmen aktuell am
meis­ten herausfordert. Die Antwort lautet:
„Talent Management und Digitalisierung“.
Das sind die Ergebnisse einer Befragung,
die das Beratungsunternehmen Boston
Consulting Group unter 1.000 Führungs-
kräften aus Westeuropa und der Region
Asien-Pazifik durchgeführt hat. Dabei
wurden die internationalen Manager
gebeten, 15 Herausforderungen bezüg-
lich der Bedeutung und dem Status der
Vorbereitungen ihres Unternehmens zu
priorisieren. Als wichtigste Herausforde-
rungen nannten die befragten Führungs-
kräfte die Dauerbrenner „Digitalisierung“
und „Talent Management“, gefolgt von
Top-Themen: „Talent Management“ und „Digitalisierung“
HERAUSFORDERUNGEN 2014
den Themen „große Transformationen“
und „Innovationsoffenheit“. Der Bereich
„Talent Management“ ist allerdings auch
die Herausforderung, bei der die Befragten
die größte Diskrepanz sehen zwischen der
Bedeutung des Themas und dem Vorberei-
tungsgrad des eigenen Unternehmens: 76
Prozent stufen das Finden und Binden von
Talenten als wichtig ein, aber nur 18 Pro-
zent sehen sich dafür gut gerüstet. Beim
Thema „Digitalisierung“ konnten die Studi-
enautoren in der Konsumgüter- und Einzel-
handelsbranche eine ähnliche Diskrepanz
erkennen: Auch hier gestehen die Befragten
dem Thema eine hohe Priorität zu, glauben
jedoch, dass die Branche nicht gut für die
Digitalisierung aufgestellt sei.
sische Immunsystem schützt
uns zum Beispiel durch Aller-
gien vor Blütenpollen, obwohl
diese an sich nicht gefährlich
sind. Das Gleiche gilt für das
psychische Immunsystem:
Wenn jemand zum Beispiel
abnehmen will, kann es sein,
dass das psychische Immun-
system die Verhaltensverände-
rung blockiert, erst unmerklich
– später offensichtlich. Deshalb
schaffen wir die Veränderung
nicht. Hier setzt das „Immunity
to Change“-Coaching an.
Wie funktioniert das Coaching?
Willms:
Zunächst analysieren
wir mit dem Coachee das psy-
chische Immunsystem. Wir
versuchen die Gründe heraus-
zufinden, warum Veränderung
nicht gelingt. Dabei identifizie-
ren wir einschränkende Grund-
annahmen. Um Informationen
über diese Grundannahmen zu
bekommen, führen wir prak-
tische Tests durch. Der Coachee
kann dann im Alltag erkennen,
wie seine Grundannahmen
in verschiedenen Situationen
wirken. Das ist ein sehr wis-
senschaftliches Vorgehen: Man
macht Versuche, um Informa-
tionen zu sammeln. Wir sam-
meln Informationen über die
Grundannahmen, wir prüfen
sie objektiv. Diese Informatio-
nen führen dazu, dass die ein-
schränkenden Grundannahmen
verschwinden – sie schmelzen
wie Butter in der Sonne.
Johannes Willms.
Der Coach
erklärt „Immunity to Change“.
Foto: Willms Coaching