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wirtschaft + weiterbildung
02_2014
Schlaflos in der Chefetage
STRESSMANAGEMENT
59 Prozent aller Führungs-
kräfte leiden einer Studie der
Max-Grundig-Klinik in Bühl
zufolge unter Schlafstörungen.
Besonders häufig leiden darun-
ter Manager über 45 Jahren;
zudem seien weibliche Mana-
ger (63 Prozent) etwas häu-
figer betroffen als männliche
(55 Prozent). Als Hauptgrund
für die Schlafprobleme nen-
nen die Studienteilnehmer die
Belastung im Beruf. Vor allem
nächtliche Arbeit und Reisen
über Zeitzonen hinweg sorgen
FÜHRUNG
Nur sieben Per­so­nal­vor-
­stän­de in Dax-30-Kon­zer­nen
Von 182 Vorstandsposten in den Dax-30-Un-
ternehmen sind lediglich sieben Stellen reine
Personalvorstandsposten. In allen anderen
Dax-Unternehmen ist das Personalressort nur
eines von mehreren Verantwortungsbereichen
des jeweiligen Vorstandsmitglieds. In einem
Unternehmen ist die Personalverantwortung
überhaupt nicht offiziell im Vorstand vertreten.
Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von
Axel Wullenkord, Business and Information
Technology School, und Andreas Kiefer, ADP
Employer Services. Neben der relativ geringen
Repräsentation sind weiterhin die geringen
einschlägigen Erfahrungen der für das Perso-
nalressort zuständigen Vorstandsmitglieder
auffällig: Aus deren Lebensläufen leiten die
Autoren ab, dass neunzehn Vorstände über
keinerlei einschlägige Berufserfahrung im HR-
Bereich verfügten, bevor sie zum Vorstandsmit-
glied für das Personalressort berufen wurden.
Die Zahl älterer Mitarbeiter in deutschen
Unternehmen wächst stetig: Mitte 2013
stieg die Zahl der Über-60-Jährigen erstmals
auf über 1,6 Millionen, wie eine Erhebung
WEITERBILDUNG
demnach für Schlaflosigkeit
unter Deutschlands Managern.
Ein weiteres Problem könnte
sein, dass die Betroffenen nicht
ihrem natürlichen Biorhythmus
entsprechend arbeiten kön-
nen: 24 Prozent der Befragten
gehörten zum Frühtyp von
Führungskräften, denen es
leicht falle, sehr früh am Mor-
gen aufzustehen und schnell
fit zu sein. 41 Prozent ordneten
sich hingegen einem Spättyp
zu, sagt der Ärztliche Direktor
der Klinik, Thorsten Kienast.
der Bundesagentur für Arbeit ergeben hat.
Im Vergleich zum Jahr 2012 bedeutet dies
einen Anstieg von zwölf Prozent. Experten
fordern in Zusammenhang mit dieser Ent-
Ältere Mitarbeiter werden mehr – und fordern mehr
Demografie.
In
deutschen Unter-
nehmen arbeiteten
2013 erstmals
über 1,6 Millionen
Über-60-Jährige.
wicklung, älteren Arbeitnehmern vermehrt
Fortbildungsmöglichkeiten zu bieten. Dass
die Generation sechzig plus bei der Weiter-
bildung in Unternehmen in der Tat noch
stärker in den Fokus rücken muss, zeigt
etwa eine Studie des Instituts für Arbeits-
markt- und Berufsforschung (IAB): Diese
hat ergeben, dass die Quote älterer Mitar-
beiter bei betrieblichen Weiterbildungsver-
anstaltungen rund fünf Prozent unter dem
Schnitt liegt – obwohl der Trend insgesamt
zu mehr Weiterbildung im Unternehmen
geht. Dies quittieren denn auch die älteren
Mitarbeiter mit einer erhöhten Unzufrie-
denheit gegenüber den Angeboten ihres
Unternehmens: 37 Prozent der älteren
Arbeitnehmer beklagten sich kürzlich in
einer Yougov-Umfrage darüber, dass pas-
sende Weiterbildungsmöglichkeiten für
ihre berufliche Entwicklung fehlten.