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wirtschaft + weiterbildung
02_2014
nale Verbindungen entstünden.
Manche Computerspiele wür-
den zudem das Abstraktions-
vermögen und die Konzentrati-
onsfähigkeit erhöhen. Auch sind
Spiele schon lange keine Einzel-
veranstaltung mehr für Nerds:
Heute, so der Spiegel, gebe es
so gut wie kein Spiel mehr ohne
Internet­anbindung oder Chat-
Funktion. Diese Vernetzung ist
auch für elektronische Lernfor-
mate typisch: Oft bieten diese
die Möglichkeit zum Austausch
mit einer virtuellen Community,
in der Fragen zum Lernstoff dis-
kutiert werden können.
Dass Spiele auch in der Unter-
nehmenspraxis erfolgreich sein
können, zeigt ein Experiment
der Supermarktkette Target, das
im Spiegel beschrieben wird:
Hier verwandelten die Verant-
wortlichen das Scannen der
Ware zu einem Wettbewerb für
die Kassierer. Das Spiel führte
nicht nur zu schnellerer Arbeit,
NACHRUF
Chris Argyris ist verstorben
aktuell
GAMIFICATION
Die Anhänger von (Lern-)Spie-
len haben es ja schon immer
gewusst: Spielen macht nicht
nur schlau, sondern auch
glücklich – und sozialer. Diese
Erkenntnis wird auch in der
Schlau, glücklich und vernetzt dank Spielen
Am 10. Januar 2004 wurde der Deutsche
Bundesverband Coaching e.V. (DBVC)
gegründet, dieses Jahr feiert er sein zehn-
jähriges Bestehen. Um das Ereignis gebüh-
rend zu würdigen, haben sich die Verant-
wortlichen einige Programmpunkte für das
Jubiläumsjahr ausgedacht. Unter anderem
gibt es einen Jubiläumsblog
r die zehn Jahre Verbandsge-
schichte Revue passieren lässt, sowie das
Projekt „Coaching 2024“
es Weiteren veranstaltet
der DBVC im Oktober ein Symposium in
Bremen, für das sich Teilnehmer ab sofort
anmelden können. Details dazu sind unter
rfügbar.
DBVC feiert sein
zehnjähriges Bestehen
VERBÄNDE
Am 16. November 2013 starb
Professor Chris Argyris, einer
der Mitbegründer der Organisa-
tionsentwicklung, im Alter von
90 Jahren. Er machte darauf
aufmerksam, dass nicht nur
Individuen lernen, sondern
auch Organisationen. Neben
dem „organisationalen Ler-
nen“, den „Theories of Action“,
wird Argyris vor allem mit dem
Begriff „Double Loop Learning“
in Verbindung gebracht. Der
1923 geborene Argyris war Pro-
fessor für Wirtschaftswissen-
Vernetzt.
Computerspiele sind keine
Einzelveranstaltung für Nerds mehr.
aktuellen Titelstrecke der Zeit-
schrift „Spiegel“ dargestellt.
Wenn das Spiel gut laufe,
schütte der Körper das Glücks-
hormon Dopamin aus. Das
Hirn wüchse und neue neuro-
sondern auch zu einer höheren
Mitarbeiterzufriedenheit. Auch
bei der Therapie von Krank-
heiten werden demnach bereits
Spiele mit Erfolg eingesetzt.
Damit Lernspiele einen ähn-
lichen Triumphzug antreten
können, muss sich jedoch noch
einiges tun. Zum einen gibt es
hierzulande noch Vorbehalte
gegen das Format an sich, die
Maic Masuch, erster deutscher
Professor für Computerspiele,
im Spiegel zusammenfasst:
„Videospiele haben in Deutsch-
land den Beigeschmack von
Kindlichkeit, es herrscht immer
noch Grundskepsis, ob Compu-
terspiele überhaupt zu irgend­
etwas nutze sein können.“
Zum anderen seien die meis­
ten Lernspiele bisher öde und
anderen lebendigen Spielen in
fast jeder Hinsicht unterlegen,
so die Meinung von Spieledesi-
gnerin Jane McGonigal, die sie
gegenüber dem Spiegel äußert.
schaften in Yale und Harvard.
Bis zuletzt war er Direktor der
Unternehmensberatung „Moni-
tor“ in Boston. Sein popu-
lärstes Buch hat Argyris zusam-
men mit Donald A. Schön ver-
fasst. Es ist auf Deutsch unter
dem Titel „Die lernende Organi-
sation“ bei Klett-Cotta erschie-
nen. Einen wesentlichen Bei-
trag zur Verbreitung der zum Teil
recht trockenen Konzepte Argy-
ris‘ hat sein Professorenkollege
Peter M. Senge mit dem Buch
„Die fünfte Disziplin“ geleistet.