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02_2014
wirtschaft + weiterbildung
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Praxis.
In der Weidmüller Akademie
werden sowohl die Azubis des Unter-
nehmens als auch die dualen Stu-
denten betreut. Zudem werden dort
Mitarbeiter und Kunden geschult.
vitäten zur Qualifizierung im Unterneh-
men, zum Wissensaufbau und -transfer
unter dem Dach der Weidmüller Aka-
demie zusammenlaufen. So können die
Maßnahmen miteinander abgestimmt
und aufeinander aufgebaut werden.
Der Teilbereich „Schülerakademie“ zielt
darauf ab, den Nachwuchs bereits in der
Schule für Technik und Wirtschaft zu be-
geistern und ihm Berufsorientierung zum
Anfassen zu ermöglichen. Hier realisiert
das Unternehmen Projekte wie das Be-
rufsorientierungskonzept „MINT“ und
organisiert Schülerpraktika oder Veran-
staltungen wie den „Girls’ Day“, um auch
Mädchen das Thema Technik schmack-
hafter zu machen. In die Rubrik „Nach-
wuchssicherung und -förderung“ fallen
zudem Ausbildung und Hochschulbe-
treuung sowie das duale Studium. Rund
150 Azubis durchlaufen jährlich ihre Aus-
bildung im technischen und kaufmänni-
schen Bereich, weitere 50 Dualstudenten
kombinieren ihr Studium mit Praxispha-
sen in der Ausbildungswerkstatt und in
verschiedenen Abteilungen des Unterneh-
mens. Zudem fördert Weidmüller in Ko-
operationen mit Hochschulen in der Re-
gion wie Paderborn, Ostwestfalen-Lippe
(OWL) und Bielefeld und überregiona-
len sowie internationalen Hochschulen
knapp 200 Studenten im Jahr. Sie können
entweder ein Praktikum absolvieren oder
ihre Abschlussarbeiten im Unternehmen
schreiben.
Die Bausteine „Personalentwicklung“ und
„Internationales Trainingscenter“ sorgen
schließlich dafür, dass sich die Mitarbei-
ter stetig weiterentwickeln können. Dazu
dienen verschiedene Führungskräftepro-
gramme sowie ein Standardprogramm
von 110 Seminaren, in dem Produktschu-
lungen ebenso angeboten werden wie
Sprachkurse, interkulturelle Trainings
oder Teambuilding-Seminare.
Strategische Plattform
Die Akademie ist zudem als Transferplatt-
form konzipiert, die Wissen inner- und
außerhalb des Unternehmens vernetzt.
Ziel ist es, die Anforderungen des Markts
zu reflektieren und stetig neue Impulse
ins Unternehmen zu holen. Dazu unter-
hält die Akademie Kooperationen mit
Forschungsinstitutionen, Universitäten
und Technologiepartnern, beispielsweise
dem Centrum Industrial IT, dem Spitzen-
cluster „It’s OWL“ oder dem Polytechni-
schen Institut in Singapur. So können die
Mitarbeiter bei Weidmüller die Marktent-
wicklung im Blick behalten und aufkom-
mende Trends erkennen.
In diesem Zusammenhang werden auch
die Ziele der Akademie alle zwei Jahre
geprüft und gegebenenfalls neu justiert.
Leitfragen sind dabei: Wie verändern
sich der Markt, die Technologien und
das Umfeld? Welche Herausforderungen
kommen auf das Unternehmen zu? Wel-
che Berufsfelder werden künftig benötigt?
Auf diese Weise werden Zukunftsthemen
wie „Industrie 4.0“ in die Ausbildung in-
tegriert und der duale Ausbildungsweg in
China gefördert.
Ein weiterer Baustein der Wissensver-
netzung ist die regionale Verankerung
der Akademie – im wissenschaftlichen
und wirtschaftlichen Kontext genauso
wie im politischen. In Gremien und Ini-
tiativen wie Acatech, ZVEI, VDI oder der
Plattform „Industrie 4.0“ beteiligt sich die
Akademie an bildungspolitischen und
wirtschaftlichen Debatten und fördert
den Erfahrungsaustausch in mehreren re-
gionalen Netzwerken, darunter dem OWL
Maschinenbau und der Initiative für Be-
schäftigung. Auf diese Weise nutzt sie die
Synergieeffekte, die aus der Kombination
von lebensbegleitender (Aus-)Bildung
und gleichzeitiger Wissensvernetzung
zwischen Wirtschaft und Wissenschaft
entstehen. Konkrete Beispiele für einen
solchen Synergieeffekt sind das Sympo-
sium „Solutions“, der Kongress „Innova-
tionsmanagement“ sowie die Kompetenz-
plattform „Virtuelle Produktentwicklung
und Simulation“.
Internationaler Ableger
Vor dem Hintergrund der eigenen Inter-
nationalisierungsstrategie und der zuneh-
menden Internationalisierung des Mittel-
stands wird Weidmüller das Wissen künf-
tig auch international stärker vernetzen.
2011 gründete man daher die Weidmüller
Academy Asia in Shanghai als Ableger
des Detmolder Modells, die auf die spe-
zifischen Fragestellungen des asiatischen
Raums zugeschnitten ist (siehe Interview
auf den nächsten Seiten).
Eberhard Niggemann
Foto: Weidmüller
Unternehmen.
Weidmüller ist ein Unternehmen für Elektro-
technik, das Produkte und Services im industriellen Umfeld von
Energie, Signalen und Daten bietet. Es wurde 1850 gegründet
und hat seinen Hauptsitz in Detmold. Inzwischen beschäftigt
die Weidmüller Gruppe rund 4.400 Mitarbeiter weltweit. Sie
verfügt über Produktionsstätten, Vertriebsgesellschaften und
Niederlassungen in mehr als 80 Ländern. Im Geschäftsjahr
2012 erzielte Weidmüller einen Umsatz von 621 Millionen
Euro. Die Weidmüller Akademie wurde vor zehn Jahren gegrün-
det. Seitdem bildeten sich 27.000 Seminarteilnehmer in
6.000 Seminaren der Personalentwicklung fort. Jährlich durch-
laufen dort 150 Azubis und 50 Dualstudenten die Ausbildung.
Die Weidmüller Gruppe