Seite 30 - wirtschaft_und_weiterbildung_2014_02

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personal- und organisationsentwicklung
30
wirtschaft + weiterbildung
02_2014
Viele Unternehmen begegnen heute den
neuen Anforderungen der aufkommen-
den Wissensökonomie mit eigenen Aus-
bildungsstätten und -konzepten. Gefragt
ist bei diesen Qualitätsanbietern das ent-
scheidende Quäntchen Mehr, das kon-
krete Wettbewerbsvorteile schafft und
seinen Preis wert ist – Wissensvorsprung
und Innovation. Dazu brauchen Unter-
nehmen mehr denn je kreative Köpfe und
auf das Unternehmen passend ausgebil-
deten Nachwuchs. Doch genau an dieser
Stelle kommt das nächste Problem hinzu:
Der demografische Wandel und steigende
Know-how-Anforderungen durch tech-
nische Innovationen lassen den Bestand
an gut ausgebildeten Nachwuchs- und
Fachkräften kontinuierlich schwinden.
Auf diese komplexe Gemengelage müssen
sich Unternehmen einstellen und Lösun-
gen erarbeiten.
Nachwuchs sichern
Die Weidmüller Gruppe hat 2003 auf die
Entwicklungen reagiert, indem sie ein ei-
genes Bildungs- und Netzwerkzentrum
gegründet hat – die Weidmüller Akade-
mie. Hier fördert das Unternehmen seit-
her seinen Nachwuchs, betreibt betrieb-
liche Fort- und Weiterbildung und forscht
mit externen Partnern, Hochschulen und
Forschungseinrichtungen.
Den Anfang machte ein simpler Gedanke:
Mit der Einrichtung einer eigenen Aka-
demie wollte sich das Unternehmen sei-
nen Wettbewerbsvorsprung dauerhaft
sichern und zugleich zwei Fliegen mit
einer Klappe schlagen: zum einen die
passgenaue Förderung des Nachwuch-
ses und zum anderen den Aufbau einer
Plattform für den Wissensaustausch mit
Hochschulen und Partnern, um so die
Qualifikation stärker auf die sich ständig
verändernden Marktbedingungen anzu-
passen. Im Vordergrund stand also nicht
nur Wissensvermittlung und berufliche
Qualifizierung, sondern die Akademie
sollte auch eine Plattform bieten, um die
Handlungsspielräume des Unternehmens
zu erweitern, neue Ideen und Technolo-
gien auszuprobieren und die eigenen Lö-
sungen weiterzuentwickeln.
Ganzheitlicher Ansatz
Das Konzept der Akademie verfolgt einen
ganzheitlichen Ansatz: Es werden zahl-
reiche Bildungs- und Weiterbildungsange-
bote nach dem Prinzip des lebenslangen
Lernens offeriert. So bindet Weidmüller
seine Mitarbeiter dauerhaft an das Unter-
nehmen. Dabei wird keine Mitarbeiter-
gruppe ausgeschlossen: Sowohl Schüler
und Azubis als auch langjährige Mitar-
beiter bis hin zur Führungsetage können
sich in der Akademie fortbilden.
Die Ganzheitlichkeit zeigt sich auch
darin, dass sich die Angebote der Akade-
mie um Fragen drehen, die im operativen
Tagesgeschäft relevant sind. Dazu gehö-
ren Nachwuchssicherung, Entwicklungen
zur Industrie 4.0 und die Nutzung neuer
Technologien in Produktionsprozessen.
Die Strategie der Akademie ist dabei auf
die Unternehmensstrategie und die He-
rausforderungen der Zeit wie demogra-
fischer Wandel, rasante technologische
Veränderungen und die Globalisierung
ausgerichtet. Wichtig ist, dass alle Akti-
Fortschritt sichtbar machen – zu diesem
Zweck zeichnet das Wissenschaftsmi-
nisterium Nordrhein-Westfalen seit 2011
jährlich Orte des Fortschritts aus. Damit
wird die Leistung von Vordenkern aner-
kannt, die durch innovative Ideen und
Konzepte die Gesellschaft voranbringen
– wirtschaftlich, ökologisch oder sozial.
Ende August verliehen Wissenschaftsmi-
nisterin Svenja Schulze und Wirtschafts-
minister Garrelt Duin die Auszeichnung
erstmals zusammen. In Detmold zeich-
neten die beiden Landesminister die be-
triebseigene Akademie des Elektronikspe-
zialisten Weidmüller für ihre zehnjährige
Arbeit aus. Damit würdigten sie das En-
gagement von Weidmüller in der Aus-
und Weiterbildung und die innovativen
Konzepte imWissensaustausch zwischen
Wirtschaft und Wissenschaft.
Austausch zwischen
Wirtschaft und Wissenschaft
PRAXIS.
Anfangs wollte die Weidmüller Gruppe aus Detmold vor allem die Qualifikation
des Nachwuchses mit einer unternehmenseigenen Akademie sicherstellen. Heute
dient sie auch als Plattform zum Austausch – zwischen den Mitarbeitern genauso wie
zur Wissenschaft und regionalen Verbänden. Dafür wurde sie aktuell vom nordrhein-
westfälischen Wissenschaftsministerium ausgezeichnet.
Dr. Eberhard
Niggemann
hat im Bereich
P h y s i k a l i s c h e
Chemie promo-
viert und begann seinen Berufsweg in
der Forschung für Elektrofahrzeuge.
Zur Weidmüller Gruppe kam er im
Jahr 1999. Dort leitet er die betriebs­
eigene Akademie in Detmold sowie
die neue Niederlassung in Shanghai.
Weidmüller Gruppe
Klingenbergstraße 16
32758 Detmold
AUTOR