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wirtschaft + weiterbildung
05_2014
aktuell
MENTORING
Mentee und
Mentor profitieren,
doch der Effekt
ist schwach
Professor Heiko Weck-
müller
, FOM Bonn
Professor Torsten Bie-
mann
, Uni Mannheim
BDU-STUDIE
Unternehmensberater erwarten geringen Honorar-Anstieg
Die deutschen Unternehmens-
berater erwarten für dieses
Jahr nur einen geringen Hono-
rar-Anstieg von einem Prozent.
Das ist ein Ergebnis der Studie
„Honorare in der Unterneh-
mensberatung 2013“, die der
Bundesverband Deutscher
Unternehmensberater (BDU)
unter rund 300 Teilnehmern
durchgeführt hat. Von 2011
bis 2013 waren die Tages-
und Stundensätze noch um
durchschnittlich 3,25 Prozent
Mentoring ist in Mode. In fast allen größe-
ren Firmen gibt es solche Programme. Tat-
sächlich zeigen Studien, dass sich daraus
positive Wirkungen ergeben können.
Allerdings sollte das Mentoring-Tandem
zueinander passen, berichtet das Wissen-
schaftsmagazin „Personal Quarterly“. Auf
der Basis von verschiedenen Metaanalysen,
die wiederum die Ergebnisse einer Vielzahl
einzelner Untersuchungen zusammenfas-
sen, gelangen Professor Torsten Biemann,
der an der Universität Mannheim Perso-
nalmanagement und Führung lehrt, und
Professor Heiko Weckmüller von der FOM-
Hochschule für Ökonomie und Manage-
ment in Bonn zu einer Reihe interessanter
Schlussfolgerungen: Mentoring kommt
nachweislich sowohl dem Geförderten,
dem Mentee oder Protégé zugute, als auch
dem eigentlich Fördernden, dem Mentor.
Bei den Mentees stellt sich statistisch gese-
hen ein größerer objektiver und auch ein
größerer subjektiv empfundener Karriereer-
folg ein. Auch die Arbeitszufriedenheit des
Mentees wird positiv beeinflusst. Die Bin-
dung an den Arbeitgeber wird allerdings
kaum gestärkt. Alles in allem sind diese
Zusammenhänge aber durch die Bank nur
schwach ausgeprägt.
Dasselbe gilt für die Effekte, die Mentoren
erfahren. Diese fühlen sich als etwas bes-
sere Führungskräfte, weisen einen etwas
höheren Karriereerfolg auf und sind ein
wenig zufriedener. Auch der Arbeitgeber
hat etwas vom Mentoring: Es zeigen sich
leichte positive Wirkungen auf die Arbeits-
leistung, aufs Hilfeverhalten und die Moti-
vation sowie eine Stressminderung. Aller-
dings scheint wichtig, dass das Mentoring-
Tandem zusammenpasst – vor allem, was
Wertvorstellungen und Persönlichkeits-
merkmale betrifft. Hier sei, so die Autoren,
der Einsatz eignungsdiagnostischer Verfah-
ren für das „Matching“ sinnvoll.
pro Jahr gewachsen. „Die ver-
mehr ten Unternehmenszu-
sammenschlüsse in unserer
Branche üben vorübergehend
einen gewissen Preisdruck aus.
Daher erleben wir im Moment
nur moderate Honorarerhö-
hungen im Gesamtmarkt“,
kommentier t BDU-Präsident
Antonio Schnieder die Entwick-
lung. Bei den absoluten Zahlen
ergibt sich folgendes Bild: Der
durchschnittliche Tagessatz
liegt 2014 auf der Führungs-
ebene zwischen 1.250 Euro
(bei Unternehmensberatungen
mit weniger als 250.000 Euro
Jahresumsatz) und 2.200 Euro
(bei Unternehmen mit mehr als
25 Millionen Euro jährlichem
Umsatz). Senior Consultants
verdienen zwischen 900 und
1.325 Euro am Tag. In der Stra-
tegie- sowie der Organisations-
und Prozessberatung liegen die
Honorarsätze über nahezu alle
Hierarchieebenen über den Sät-
zen in der HR- und IT-Beratung.