Seite 55 - wirtschaft_und_weiterbildung_2013_05

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05_2014
wirtschaft + weiterbildung
55
um der Wirtschaft mehr Sicherheit zu
geben. Den Abschluss des Arbeitstref-
fens bildete der Punkt „interkulturelle
Kompetenzen im Kontext von Coaching
in Organisationen.“ Die Frage war, ob in-
terkulturelle Kompetenz eine weitere, die
zwölfte, ICF-Kernkompetenz darstellen
solle oder nicht. Mook nahm hierzu Stel-
lung und machte deutlich, dass interkul-
turelle Kompetenz eine Basiskompetenz
jedes Coachs sein sollte, der heutzutage
in Organisationen arbeite. Es bleibt aber
derzeit bei elf ICF-Kernkompetenzen, die
professionelle Coachs haben sollten. Es
setzte sich die Meinung durch, dass mul-
tikulturelles Know-how in ICF-Kreisen be-
reits selbstverständlich sei und nicht extra
thematisiert werden müsse.
Derzeit 12.000 zertifizierte
ICF-Mitglieder
Vor einigen Jahren gründeten die drei fol-
genden, nach eigenen Angaben größten
internationalen Coachingverbände
• ICF mit über 24.000 Mitgliedern in über
113 Ländern
• AC Association for Coaching, vertreten
in mehr als 40 Ländern
• EMCC European Mentoring & Coaching
Council mit über 5.000 Mitgliedern in
67 Ländern und 20 angeschlossenen
Landesorganisationen
die globale Assoziation (Alliance) für
Coaching und Mentoring. Das Ziel dieser
Allianz ist es, die Transparenz und Profes-
sionalität im Coaching- und Mentoring-
Markt weltweit zu fördern. In Frankfurt
wurde nun bekannt, dass sich im letzten
Jahr noch weitere Coaching-Verbände
dieser Interessengemeinschaft ange-
schlossen haben. Deutsche Coaching-
Verbände sind allerdings nicht darunter.
Die Allianz erklärte, sie sei derzeit dabei,
einen einheitlichen Ethikstandard zu
schaffen, um die Professionalisierung der
Coachs voranzutreiben. Die Identität der
einzelnen Organisationen bleibe dabei er-
halten.
Damian Goldvarg fasste zusammen, was
die „Marke“ ICF auszeichne: „Der ICF
ist die einzige Organisation, die globale
Standards hinsichtlich Qualität und Ethik
gesetzt hat. Ein Alleinstellungsmerk-
mal ist auch, dass wir mittlerweile über
12.000 zertifizierte Coachs als Mitglieder
haben.“ Ein ICF-Mitglied gehöre damit zu
einer Gemeinschaft, die von außen, also
aus der Sicht von HR-Verantwortlichen
betrachtet, einen einheitlichen Standard
garantiere. „HR-Verantwortliche haben
dadurch weltweiten Zugriff auf Coachs,
die die gleiche Qualität im Coaching lie-
fern“, so ICF-Präsident Goldvarg.
Kooperationen mit der DGFP
und dem BPM geplant
für das laufende Jahr den Ausbau der
Kontakte und eine verstärkte Zusam-
menarbeit mit zwei deutschen HR-Ver-
bänden beabsichtige. In Kooperation
mit der DGFP (Deutsche Gesellschaft
für Personalführung, Düsseldorf) ist die
Erarbeitung einer Leitlinie für virtuelles
Coaching vorgesehen. Eine Kooperation
mit dem BPM (Bundesverband der Per-
sonalmanager, Berlin) soll etabliert wer-
den. Entsprechende Vorhaben seien im
vergangenen Jahr angelaufen, teilte der
Verband im März mit.
In Zusammenarbeit mit der Deutschen
Gesellschaft für Personalführung e.V.
(DGFP) plant der Verband demnach die
Erarbeitung einer Leitlinie für virtuelles
Coaching. Eine Kooperation mit dem
Bundesverband der Personalmanager
(BPM) soll zudem vorangetrieben wer-
den. Eine gemeinsame Veranstaltung be-
finde sich in der Planungsphase. Darüber
hinaus kündigte der Verband an, dass ein
„Leitfaden für Qualitätsmanagement im
Coaching“ voraussichtlich im Mai veröf-
fentlicht werde.
Die International Coach Federation (ICF)
wurde 1995 in den USA gegründet und
ist heute nach eigenen Angaben mit mehr
als 24.000 zertifizierten und nicht-zertifi-
zierten Mitgliedern in über 113 Ländern
– darunter mehr als 17 Staaten Europas
– die größte internationale Non-Profit-
Vereinigung professioneller Coachs. Das
Chapter „ICF Deutschland“ gibt es seit
2001, derzeit zählt die ICF in Deutsch-
land rund 370 Mitglieder. Voraussetzung
der ICF-Mitgliedschaft sind Nachweise
einer „fundierten“ Coaching-Ausbildung
sowie der aktuellen Tätigkeit als Coach.
„Die ICF-Zertifizierung, bereits 1998 ein-
geführt, ist die international am weites-
ten verbreitete und zugleich die einzige
weltweit anerkannte Coaching-Zertifi-
zierung“, betont ICF-Deutschland-Chef
Bernhard Zimmermann. „In zahlreichen
internationalen Konzernen und Organi-
sationen ist eine ICF-Zertifizierung Vor-
aussetzung für die Aufnahme in den Coa-
ching-Pool.“ Die Zertifizierung ist nicht
an eine Mitgliedschaft gebunden. Zim-
mermann: „Der Neutralität der ICF dient
es auch, dass der Verband keine eigenen
Ausbildungsinstitute betreibt.“
Gudrun Porath
Foto: ICF
Führungsduo.
Damian Goldvarg, Präsident
der International Coach Federation (ICF),
und Magda Mook, die Geschäftsführerin
der ICF, zu Besuch in Frankfurt.
Jahresmeeting.
Die
nationalen Präsi-
denten aller ICF-
Chapter in Europa
und Afrika trafen
sich in Frankfurt
am Main.