Seite 54 - wirtschaft_und_weiterbildung_2013_05

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wirtschaft + weiterbildung
05_2014
tionen spezialisierte 60-Stunden-Ausbil-
dung gebe. In Deutschland halte er eine
150-stündige Coaching-Ausbildung für
den Mindeststandard. Schließlich umfass-
ten hierzulande die Ausbildungen immer
auch Inhalte wie Selbstmarketing oder
Organisationsberatung.
Falls nötig mit dem Gesetzge-
ber gegen „schwarze Schafe“
„In der Diskussion um Ausbildungs-
standards darf nicht vergessen werden,
dass erst eine gute Balance zwischen
Theorie und Praxis einen guten Coach
ausmacht“, warnt ICF-Geschäftsführerin
Magda Mook. Die 100 Stunden supervi-
dierte Coaching-Praxis sei deshalb unver-
zichtbar. Der ICF arbeitet seit mehreren
Jahren im „Roundtable der Coaching-Ver-
bände“ mit, um mithilfe entsprechende
wissenschaftliche Untersuchungen und
Analysen festzulegen, welche Standards
hinsichtlich akademischer Qualität wich-
tig sind. Mook forderte alle Verbände auf,
die eigenen Standards immer wieder zu
hinterfragen und den neuesten Erkennt-
nissen anzupassen.
Auch die Frage, wie man schwarzen
Schafen im Coaching-Markt das Hand-
werk legen könne, wurde angespro-
chen. Grundsätzlich strebt die ICF eine
Selbstregulierung der Märkte an. Aber
es sei zu überlegen, ob eine aktive Zu-
sammenarbeit mit dem nationalen Ge-
setzgeber durch den „Roundtable Coa-
ching“ nicht (vielleicht sogar zusätzlich
auf europäischer Ebene) angeraten sei,
Ein Schwerpunkt des Treffens drehte
sich um die Frage, wie die akademischen
Standards in den Coaching-Ausbildungen
aussehen sollten. Es gab Diskussionen
über die Anzahl der Stunden, die ein
Coach durchlaufen sollte, um als Coach
allgemein anerkannt zu werden.
Aus der Sicht des Weltverbands ICF sollte
ein professioneller Coach ein akademi-
sches Studium vorweisen können, eine
60 Stunden umfassende, rein psycholo-
gische Coaching-Ausbildung absolviert
haben und zusätzlich noch 100 Stunden
reflektierte (supervidierte) Coaching-Pra-
xis nachweisen können.
Bernhard Zimmermann, der Deutsch-
land-Chef des ICF, wies darauf hin, dass
es in Deutschland keine reinrassige, aus-
schließlich auf psychologische Interven-
Auf dem Weg zu einheitlichen
Coaching-Standards
VERANSTALTUNGSBERICHT.
Ende März besuchten Damian Goldvarg, der Präsident der
International Coach Federation (ICF), und Magda Mook, die Geschäftsführerin der ICF,
ein Arbeitstreffen in Frankfurt am Main. Hier kamen die europäischen und afrikani-
schen Leiter der nationalen ICF-Chapter zusammen. Goldvarg und Mook begrüßten die
geplanten Kooperationen des deutschen Chapters mit zwei HR-Verbänden.
Foto: ICF