Seite 29 - wirtschaft_und_weiterbildung_2013_05

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R
demischen Programme – durchgeführt.
Dafür werden keine akademischen Titel,
sondern allenfalls Teilnahmezertifikate
vergeben. Für die Top-Schulen ist das oft
ein lukratives Geschäft, das sie sich nicht
gern entgehen lassen.
Der Lehrplan zeigt, ob eine
Kooperation gelebt wird
Ebenfalls beliebt ist die Variante „akade-
misches Touristenprogramm“, bei dem
die Business School vor Ort vor allem als
logistischer Dienstleister auftritt, der die
Firmenbesuche und Vorträge von Firmen-
vertretern organisiert – aber sonst nichts
mit dem Programm zu tun hat. So man-
che Partnerschaft besteht auch nur aus
formalen Gründen. Etwa wenn Schulen,
die in Deutschland keine Anerkennung
als Hochschule haben, mit einer Part-
nerschule aus Großbritannien oder den
USA kooperieren, die dann – meist gegen
gutes Geld – ihre MBA-Titel vergeben.
Wie ernsthaft die Kooperation ist, zeigt
ein Blick in den Lehrplan. Sind dort beide
Schulen mit eigenen Themen vertreten?
Unterrichten Professoren aus beiden
Schulen?
„Die Partnerschule sollte nicht nur ein
Verkaufs-Outlet sein“, mahnt Professor
Andreas Pinkwart, Rektor der HHL Leip-
zig Graduate School of Management.
„Idealerweise sollten beide Schulen gleich
gut sein. Es sollte eine Partnerschaft auf
Augenhöhe existieren.“ Wesentlich sei
dabei die gemeinsame Gestaltung des
Studiengangs. Wie aufwendig das ist,
erlebte die HHL bei der Konzeption des
Global Executive MBA, den die Schule
seit 2012 zusammen mit der spanischen
Escuela de Alta Dirección y Administra-
ción (EADA) in Barcelona anbietet und
bei dem die Teilnehmer dreimal je eine
Woche in Barcelona und Leipzig sowie
eine Woche in Indien, China oder Brasi-
lien verbringen. Während die HHL vor
allem bei den „harten BWL-Themen“,
Innovation und Entrepreneurship, punk-
ten könne, habe EADA ihre Stärken bei
Leadership, emotionaler Intelligenz und
Kreativität. Auf die Probe gestellt wurde
die Partnerschaft bei der deutschen Ak-
kreditierung, die jedes MBA-Programm in
Deutschland braucht. Bei der Befragung
durch die deutsche Akkreditierungsagen-
tur wurden auch die Spanier per Video
zugeschaltet. Zudem gibt es einen Bei-
rat mit Unternehmensvertretern aus
Deutschland und Spanien, der immer
wieder Anregungen für mögliche Verbes-
serungen des Programms gibt. Und wenn
die Teilnehmer zum Unterricht an eine
Schule reisen, ist stets der Programmver-
antwortliche der anderen Schule dabei.
So ein gemeinsames Programm bedeutet
laut Pinkwart eine Menge Arbeit, bringe
aber einen enormen Lerneffekt.
Von Mannheim nach Shanghai
Den kann auch Professor Jens Wüste-
mann, Präsident der Mannheim Business
School, bestätigen. Seit 2011 bietet Mann-
heim mit dem Mannheim-Tongji Execu-
tive-MBA-Programm einen gemeinsamen
Studiengang mit der Tongji Universität
in Shanghai an, bei dem die Teilnehmer
drei der sechs Module in Shanghai ver-
bringen. „Wir wollten einen Studiengang
an der Schnittstelle von Deutschland und
China“, erklärt Wüstemann.
Mit Tongji habe man dabei die ideale
Partnerschule gefunden. Die chinesische
Universität sei 1907 von einem deutschen
Arzt gegründet worden, verfüge über
mehrere Stiftungslehrstühle von deut-
schen Unternehmen und ihr Vizepräsi-
dent habe in Bonn gearbeitet. „Tongji ist
daher sicher die deutscheste Universität
in China“, sagt der Mannheimer Präsi-
dent. Das Programm wurde gemeinsam
entwickelt. Die Module werden entwe-
der von Professoren aus Mannheim oder
Tongji unterrichtet. Manchmal kommen
auch noch Gastprofessoren von anderen
Business Schools dazu, allerdings nur,
wenn der andere Partner zustimmt. „Po-
litisch ist das nach wie vor nicht trivial,
so ein Programm in China aufzustellen“,
resümiert Wüstemann. Zumal die Absol-
venten auch einen anerkannten chinesi-
schen Abschluss bekommen.
Bärbel Schwertfeger