Seite 42 - wirtschaft_und_weiterbildung_2014_01

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training und coaching
42
wirtschaft + weiterbildung
01_2014
reits eingesetzt werden, zeigt, dass hier
die sehr nah an das tradierte Präsenz-
lernen angelehnte Form des „Virtuellen
Klassenraums“ beziehungsweise „We-
binars“ mit 71 Prozent an erster Stelle
liegt, gefolgt von „Web Based Training“
(WBT), einer „reinen E-Learning-Form“,
mit 69 Prozent der E-Learning-Nutzer in
KMU. Auf dem dritten und vierten Platz
rangieren mit „Wikis“ (56 Prozent) eine
Web-2.0-Lernform und mit „Blended
Learning“ (54 Prozent) eine Mischform
aus Computer und Klassenraum.
In den befragten Großunternehmen sind
bei den derzeit genutzten E-Learning-
Formen und Tools die ersten vier Ränge
identisch besetzt – allerdings mit einer
anderen Reihenfolge. Auf dem ersten
Platz rangiert hier das „Web Based Trai-
ning“ mit 70 Prozent, gefolgt von Blen-
ded Learning (60 Prozent) und Wikis (58
Prozent). Der Favorit unter den KMU-
Lernformen, das Webinar, rangiert in
Konzernen mit 55 Prozent lediglich auf
dem vierten Platz.
Unternehmen auf der einen und Großun-
ternehmen auf der anderen Seite. „Micro-
Blogging“, also vor allem die Nutzung
des Kurznachrichten-Dienstes Twitter,
wird von etwa jedem achten Unterneh-
men in Deutschland für die Weiterbil-
dung genutzt.
Noch zurückhaltender sind KMU und
Großunternehmen derzeit beim Einsatz
von „Mobile Learning“, das auf Fach-
tagungen und in Expertenbefragungen
seit einiger Zeit zu den meistdiskutier-
ten Themen gehört. Derzeit nutzen le-
diglich etwa 7 Prozent der KMU und 17
Prozent der Großunternehmen mobiles
Lernen. Weit abgeschlagen auf der Liste
der Lernformen und Tools rangiert das
Lernen mit „Augmented Reality“ – also
die computergestützte Erweiterung der
Realitätswahrnehmung, etwa mittels
einer Datenbrille – mit gerade einmal 3
beziehungsweise 2 Prozent in KMU und
Großunternehmen. Aber auch hier lassen
die künftigen Planungen der Unterneh-
men eine verstärkte Nutzung dieser noch
immer sehr kostspieligen Anwendung er-
warten.
Die Lernformen der Zukunft
Richtet man den Blick auf die künfti-
gen Entwicklungen beim Einsatz von
E-Learning-Formen und Tools, dann er-
gibt sich auf den oberen Rängen ein fast
identisches Bild. Die bereits heute stark
genutzten Tools werden nach den Anga-
ben derjenigen Unternehmen, die davon
derzeit noch keinen Gebrauch machen,
eine noch stärkere Nutzung erfahren –
für Virtuelle Klassenräume beziehungs-
weise Webinare bedeutet das mit 95 Pro-
zent in den kommenden drei Jahren fast
eine „Vollausstattung“ der im E-Learning
aktiven KMU-Unternehmen mit dieser
Lernform. Und auch die auf Rang 2 bis 5
liegenden Tools und E-Learning-Formen
werden in den nächsten drei Jahren –
wenn die Planungen der Unternehmen
umgesetzt werden – in mindestens 80
Prozent der Anwender-KMU zum Einsatz
kommen.
Besonders auffällig sind die Werte für die
Zukunftsplanungen der Unternehmen bei
den derzeit noch eher schwach genutzten
Lernformen. Hier weist Mobile Learning
mit einem Zuwachs um 43 Prozentpunkte
r
Quelle: MMB-Institut 2013
KMU Großunter-
nehmen
IT-Anwendungen (z.B. Office), IT-Geschäftsprozesse
2,4
2,0
Management, Führung
2,7
2,8
Personalmanagement
2,8
2,9
Betriebswirtschaft
3,0
3,1
Softskills (z.B. Kommunikationskompetenz)
3,2
3,2
Compliance (z.B. Regeln, Regeltreue)
3,2
2,2
Produktschulungen
3,3
2,6
Sprachen, Fremdsprachen
3,8
3,1
Gewerblich-technische Fachkompetenzen
3,8
3,2
Wichtige Themen für das E-Learning-
Angebot
Frage:
Wie wichtig oder unwichtig sind die folgenden Themen für
das E-Learning-Angebot in Ihrem Unternehmen? Bitte stufen Sie die
Wichtigkeit auf der 6er-Skala ein, von 1 „sehr wichtig“ bis 6 „völlig
unwichtig“. | N=65-70 KMU und N=64-69 Großunternehmen (E-Learning-
Nutzer und -Planer) | Angaben in Mittelwerten
„Videobasierte Lernformen“, die etwa
in der Hochschullehre eine sehr große
Rolle spielen, finden auf Basis der großen
Verbreitung leistungsfähiger Netze und
Rechner auch in den befragten Unterneh-
men eine hohe Akzeptanz: Jedes zweite
KMU (50 Prozent) gibt an, mit dem Ein-
satz von Bewegtbild in der betrieblichen
Aus- und Weiterbildung bereits Erfahrun-
gen gemacht zu haben.
In Großunternehmen sind es mit 41 Pro-
zent deutlich weniger – hier rangiert der
Einsatz von „Social Media“, also vor
allem das Lernen über soziale Netzwerke
im Internet oder Intranet, mit 47 Prozent
auf dem fünften Platz der E-Learning-
Tools und Formen (in KMU sind es ledig-
lich 42 Prozent).
Erwartungsgemäß werden die aufwendi-
geren Lernformen „Simulation“ (26 Pro-
zent) und „Game Based Learning“ (18
Prozent) noch nicht sehr stark genutzt.
Hier finden sich im Übrigen kaum Unter-
schiede zwischen kleinen und mittleren