Seite 41 - wirtschaft_und_weiterbildung_2014_01

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01_2014
wirtschaft + weiterbildung
41
aus bieten die Antworten einen Ausblick
auf die Entwicklung in den kommenden
drei Jahren.
E-Learning erstmals auch im
Mittelstand mehrheitsfähig
Der Anteil der E-Learning-Nutzer unter
deutschen KMU (bis zu 499 Beschäftigte)
beträgt bereits mehr als die Hälfte der
Unternehmen: 52 Prozent der Befragten
in KMU geben an, E-Learning zu nutzen,
weitere 19 Prozent planen den Einstieg in
das digitale Lernen für die nächsten drei
Jahre. Weniger als ein Drittel (29 Prozent)
der befragten Unternehmen will auch in
nächster Zukunft auf E-Learning verzich-
ten.
In Großunternehmen ist elektronisches
Lernen erwartungsgemäß weiter verbrei-
tet. 61 Prozent der befragten Unterneh-
men zählen hier bereits zu den Anwen-
dern; weitere 17 Prozent planen den Ein-
stieg ins E-Learning in den kommenden
Jahren. Der Anteil der „Verweigerer“, die
auch für die nähere Zukunft auf das elek-
tronische Lernen verzichten wollen, ist
mit 23 Prozent zwar kleiner als bei KMU,
dürfte aber für die Anbieter von E-Lear-
ning-Lösungen eine besondere Heraus-
forderung darstellen. Als Gründe für den
Verzicht auf E-Learning nennen KMU-
Vertreter an erster Stelle den (gegenüber
dem Präsenzlernen) begrenzten sozialen
Austausch. Für Großunternehmen sind
fehlende Regelungen für das Lernen am
Arbeitsplatz das wichtigste Argument
gegen die Einführung von E-Learning.
Der Einsatz von E-Learning in deutschen
Unternehmen hat noch keine lange Tra-
dition. Die große Mehrheit der KMU-
Anwender nutzt das digitale Lernen erst
seit jüngster Zeit: 69 Prozent der Anwen-
der geben an, E-Learning seit dem Jahr
2010 in ihrem Unternehmen eingeführt
zu haben. Nur etwa jedes achte Unter-
nehmen (13 Prozent) kann zu den „Inno-
vatoren“ gezählt werden, die E-Learning
schon seit zehn und mehr Jahren im
Unternehmen einsetzen. Und auch die
Gruppe der „Early Adopters“, die zwi-
schen 2005 und 2009 mit dem E-Learning
begonnen haben, ist mit 28 Prozent eher
klein.
In den befragten Großunternehmen ist
der Anteil der „Innovatoren“ deutlich
größer: 22 Prozent der Unternehmen mit
500 und mehr Beschäftigten haben ihre
ersten E-Learning-Erfahrungen bereits vor
zehn oder mehr Jahren gesammelt. Auch
der Anteil der „Early Adopters“ ist mit 32
Prozent deutlich größer als in KMU. Ins-
gesamt betrachtet blicken aber auch deut-
sche Großunternehmen mehrheitlich auf
eine sehr kurze Nutzung des elektroni-
schen Lernens zurück. Knapp die Hälfte
(46 Prozent) der Unternehmen, die E-
Learning nutzen, sind erst seit 2010 dabei.
In den meisten Unternehmen richtet sich
das E-Learning-Angebot noch immer an
einen eher kleinen Teil der Belegschaft.
Das gilt vor allem für die befragten KMU,
die im Durchschnitt weniger als 30 Pro-
zent ihrer Mitarbeiter einbeziehen. 60
Prozent der KMU adressieren zwischen 1
und 29 Prozent der Belegschaft; bei den
Großunternehmen sind es 45 Prozent.
Webinare sind des
Mittelstands Lieblinge
Der gezielte Einsatz von elektronischem
Lernen ist somit vor allem die Strategie
der kleinen und mittleren Unternehmen,
während in Großunternehmen sehr viel
häufiger die Mehrheit der Mitarbeiter,
in jedem sechsten Fall sogar die kom-
plette Belegschaft, in das betriebliche
E-Learning einbezogen wird. Dies hängt
auch damit zusammen, dass Großunter-
nehmen die Gesamtheit ihrer Mitarbeiter
strategisch in bestimmten Themen schu-
len müssen, beispielsweise zum Thema
„Compliance“.
Ein Blick auf die Tools und Formen, die
in mehr als der Hälfte der KMU heute be-
Zurzeit eingesetzte Lernformen
und Tools
Frage:
Welche Formen bzw. Tools des E-Learning werden im
Rahmen der betrieblichen Aus- und Weiterbildung in Ihrem
Unternehmen zurzeit bereits genutzt?
Quelle: MMB-Institut / Haufe Akademie 2013
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Virtuelle Klassenräume,
Webinare
Web Based Trainings (WBTs)
Wikis
Blended Learning
Videobasierte Lernformen
Social Media
Simulationen
Spielbasiertes Lernen
(Serious Games)
Micro-Blogging
Mobiles Lernen
Augmented Reality
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N = 38-61 KMU und N = 44-66 Großunternehmen (E-Learning-Nutzer und -Planer)
KMU Großunternehmen
Bereits eingesetzte und zusätzlich
geplante Lernformen und Tools
Frage:
Welche Formen bzw. Tools des E-Learning werden im
Rahmen der betrieblichen Aus- und Weiterbildung in Ihrem
Unternehmen zurzeit bereits genutzt – und welche sollen
zukünftig genutzt werden?