01_2014
wirtschaft + weiterbildung
31
verwaltung. Yammer kann als Webservice
über den Browser genutzt werden und er-
fordert keine Softwareinstallation.
Fazit
zur Fallstudie 2
Die kontinuierliche Beobachtung der Ak-
tivitäten auf der Community-Plattform
(Anzahl der Mitglieder, Zugriff auf die
Plattform, Anzahl der Beiträge und Kom-
mentare von Teilnehmenden) und auch
eine erste Befragung der Mitglieder zei-
gen, dass die Community genutzt und
geschätzt wird. Sie ist für viele Mitglieder
ein fester Bestandteil in ihrem jeweiligen
Kommunikations- und Informationsmix
geworden und wird sowohl von Zuhause
als auch vom Büro und auch von unter-
wegs aufgerufen. Es hat sich aber auch
gezeigt, dass die Einrichtung von ver-
schiedenen Subgruppen oder Kanälen
innerhalb der Plattform wie zum Beispiel
nur für das Scil-Team intern für gelegent-
liche Nutzer zu kompliziert war und ver-
einfacht werden musste.
Individuelle Umsetzung nötig
Die beiden Fallstudien haben gezeigt,
dass die betrachteten Online-Lerngemein-
schaften in unterschiedlichen Kontexten
stehen und sich auch die Ausprägung der
Betreiberrolle unterscheidet. Darüber hin-
aus liegen unterschiedliche Konfiguratio-
nen von Zielen, Zielgruppen, technischen
Plattformen, organisatorischer Einbettung
und Moderatorenrollen vor. Gleichzeitig
ergibt sich keine einfache Sequenz von
Arbeitsschritten, die für eine erfolgreiche
Lancierung von Online-Lerngemeinschaf-
ten durchlaufen werden muss – etwa in
dem Sinne, dass zunächst relevante Ko-
operationsziele für eine bestimmte Ziel-
gruppe identifiziert werden müssen, dann
eine technische Plattform ausgewählt und
schließlich eine unterstützende Modera-
tion umgesetzt werden muss. Vielmehr
repräsentieren die vier Dimensionen
von Erfolgsfaktoren Arbeitsfelder, die für
einen nachhaltigen Erfolg von Online-
Lerngemeinschaften mehrfach zu durch-
laufen und weiterzuentwickeln sind.
Dabei ist die Relevanz der aufgeführten
Erfolgsfaktoren jeweils für den konkreten
Einzelfall zu prüfen.
Christoph Meier, Lars Satow,
Tanja Fandel-Meyer
Nutzen
Wichtige Gründe / Ziele für die Kooperation
Gemeinsame Werte / gemeinsame Vision
Gegenstand und Nutzen für Beteiligte deutlich / sichtbar / erfahrbar
Monitoring / Evaluation der Aktivitäten in der Community und Aufgreifen von Feedbacks
Personen
Klar definierte Zielgruppe
Freiwillige, relativ stabile Teilnehmerschaft
Kein Konkurrenzverhältnis zwischen Teilnehmerschaft
Qualifizierte Moderatoren
Verfügbarkeit und Präsenz der Teilnehmenden
Gegenseitiger Respekt der Teilnehmenden
Ausreichende Medienkompetenz der Teilnehmenden
Bekannte Experten als Zugpferde
Gemeinsames Interesse und Perspektivenvielfalt
Moderation und Interaktion
Sorgfältig gestalteter Start der Aktivitäten
Moderatoren, die den Prozess beobachten und unterstützen
Klare Spielregeln beziehungsweise Aktivitäten zur Vertrauensbildung
Fokussierung der Interaktion auf Themen / Aspekte, die für die Teilnehmenden wichtig sind
Qualitativ gute Beiträge (relevant, aktuell, korrekt)
Gegenseitiger Respekt und professioneller Umgangston
Möglichkeit unterschiedlicher Formen / Intensitäten der Beteiligung
Feedback und Beiträge der Mitglieder werden zur Kenntnis genommen / wertgeschätzt
Antizipierbarer Rhythmus der Interaktionen
Anlässe in direkter Interaktion (Face to Face) als Ergänzung zur virtuellen Interaktion
Technische und organisatorische Unterstützung
Geeignete Infrastruktur (Funktionalitäten, Nutzerfreundlichkeit, Stabilität)
Angemessener Eintrittsaufwand (Registrierung et cetera)
Erleichterung des Einstiegs für neue Mitglieder (zum Beispiel Orientierung über FAQ, Suche)
Freiraum für die Beteiligung an Communities
Anerkennung für die Beteiligung an Communities
Transparenz zu verfügbaren Communities und Vermeidung von Überschneidungen
Dimensionen und Erfolgsfaktoren
Checkliste.
Aus einer Vielzahl an Studien lassen sich folgen-
de Erfolgsfaktoren für Online-Lerngemeinschaften ableiten.